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Öfter mal Farbe bekennenBlaue Kartoffeln senken Blutdruck

31.08.2011, 23:45 Uhr
kartoffeln
Der "Blaue Schwede" wirkt indirekt sowohl Herzschwäche als auch Arterienverkalkung entgegen. (Foto: picture alliance / dpa)

Wer zweimal täglich sechs bis acht ungeschälte Kartoffeln verspeist, kann auf diese Weise seinen Blutdruck senken - zumindest, wenn die Knolle blau ist. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher in den USA. Die Farbe der Kartoffel spielt dabei offenbar eine zentrale Rolle.

Blaue Kartoffeln können Übergewichtigen dabei helfen, ihren Blutdruck zu senken. Das zeigt eine Untersuchung von Forschern um Joe Vinson von der Universität Scranton (US-Staat Pennsylvania), die auf einem Kongress der American Chemical Society vorgestellt wurde. Demnach konnten übergewichtige Menschen, die einen Monat lang regelmäßig die blauen Knollen verspeisten, ihren Blutdruck nachweislich leicht senken. Bluthochdruck kann eine Reihe von Leiden hervorrufen, etwa Herzschwäche, Arterienverkalkung und Augenschäden.

Ohne Öl und aus der Mikrowelle

In der Studie wurden 18 vorwiegend übergewichtigen Patienten mit Bluthochdruck einen Monat lang blaue Kartoffeln auf den gewöhnlichen Speiseplan gesetzt. Sie sollten die blauen Exoten essen, weil farbige Früchte und Gemüse besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe beinhalten, so die Forscher. Diese Stoffe wiederum gelten als gesundheitsfördernd. Die Teilnehmer verspeisten zweimal am Tag sechs bis acht der golfballgroßen Knollen mit Schale. Die Kartoffeln wurden ohne Öl in der Mikrowelle zubereitet.

Während der Studie maßen die Forscher sowohl den sogenannten systolischen oder oberen Blutdruck - also den Wert, wenn der Herzmuskel Blut in die Arterien pumpt - als auch den diastolischen oder unteren Blutdruck, der gemessen wird, wenn sich das Herz entspannt. Das Ergebnis: Durch die Kartoffelkur wurde der systolische Blutdruck im Schnitt um 3,5 Prozent, der diastolische um 4,3 Prozent gesenkt. Zudem nahm keiner der Teilnehmer an Gewicht zu.

Gilt nicht für Pommes und Chips

"Die Kartoffel hat vermutlich mehr als jedes andere Gemüse einen unverdienten schlechten Ruf, der dazu geführt hat, dass viele gesundheitsbewusste Menschen sie von ihrem Speiseplan gestrichen haben", sagte Vinson. Liebhaber von Pommes und Kartoffelchips könnten sich allerdings nicht über die Ergebnisse freuen: Denn die hohen Temperaturen, bei denen die Produkte hergestellt werden, zerstören einen Großteil der gesunden Inhaltstoffe der Kartoffel, so die Forscher. Zurück blieben vor allem Stärke, Fett und Mineralien.

Quelle: dpa