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"Ich habe keine Angst vor dem Tod. Wenn er kommt, dann kommt er. Und in meinem Alter darf der Tod auch zu mir kommen." Das ...
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... sagte Alfred Biolek im September 2018 in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Damals war er 84 Jahre alt. Man ...
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... sah ihm das Alter und die gesundheitlichen Probleme an, unter denen er seit einem schweren Sturz mit anschließendem Koma 2010 zunehmend litt. "In meinem Alter ...
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(Foto: imago/Horst Galuschka)
... fährt man auf Sicht. Ich akzeptiere, dass meine Kräfte nachlassen", machte "Bio" zugleich deutlich, dass ihm nicht nach Hadern zumute ist. Warum auch? Hinter ...
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... dem am 10. Juli 1934 in Tschechien geborenen TV-Star lag schließlich eine hammermäßige Karriere, die ihresgleichen sucht. Und das, ...
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... obwohl er nach Jurastudium, der Arbeit in der ZDF-Rechtsabteilung und ersten redaktionellen Tätigkeiten im Hintergrund seinen Durchbruch ...
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... vor der Kamera erst jenseits der 40 feierte. Dazu ...
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... verhalf ihm indirekt Kollege Rudi Carrell. Biolek produzierte nämlich die von dem Niederländer moderierte Erfolgsshow "Am laufenden Band" - und empfahl sich damit auch selbst ...
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... für anderweitige Aufgaben. An der Seite von Dieter Thoma moderierte er ab 1976 die Talkshow "Kölner Treff". Zwei Jahre später ...
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... öffnete in der ARD "Bio's Bahnhof". In der Musikshow traten nicht nur etablierte Stars auf, auch neue Talente wurden in ihr vorgestellt und entdeckt. Auch wenn ...
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... sie sich nach Bioleks Ansicht schon 1982 überholt hatte und auf seinen Wunsch hin eingestellt wurde, folgten mit der Talksendung "Bei Bio", der "Show Bühne" ...
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... und der Spielshow "Mensch Meier" weitere Formate, in denen sich der Entertainer ausprobieren durfte. Ihnen allen gemein war: Biolek ...
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... hatte in ihnen wirklich alle. Egal, ob internationale oder nationale Stars - sie alle gaben sich bei "Bio" die Klinke in die Hand. Kostprobe gefällig?
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Siegfried (l.) und Roy, ...
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... Rod Stewart (M.), ...
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... Ray Charles, ...
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... Yoko Ono, ...
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... Paul McCartney, ...
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... Barry Manilow, ...
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... Eros Ramazzotti, ...
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... Sammy Davis Jr., ...
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... Peter Ustinov, ...
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... Dionne Warwick, ...
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... Lionel Richie, ...
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... Elton John, ...
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... Shirley Bassey, ...
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... Grace Jones, ...
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... Peter Gabriel, ...
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... Björn Borg, ...
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... Mario Adorf, ...
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... Karl Lagerfeld, ...
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... Harald Juhnke, ...
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... Udo Jürgens, ...
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... Götz George, ...
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... Herbert Grönemeyer oder ...
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... sogar der Dalai Lama, um wirklich auch nur einen Bruchteil zu nennen. Doch auch Kollegen ...
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... wie Thomas Gottschalk (hier mit seiner damaligen Frau Thea), ...
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... Hape Kerkeling, ...
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... Joachim Fuchsberger ...
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... und die ansonsten nicht immer so charmanten Harald Schmidt ...
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... und Dieter Bohlen schienen mit "Bio" bestens klarzukommen. Eine ganz besondere Beziehung ...
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... pflegte Alfred Biolek unterdessen zu dem Komiker und Dschungelcamp-Moderator Dirk Bach, als dessen Entdecker er galt. Als Bach 2012 überraschend mit nur 51 Jahren starb, ehrte ihn Biolek mit den Worten: "Es gab im deutschen Fernsehen nicht viele, die ihm das Wasser reichen konnten." Doch ...
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... auch Politiker und Menschen aus ihrem Umfeld wie hier Oskar Lafontaine, ...
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... Gerhard Schröder (r., mit Schriftsteller Günter Grass), ...
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... oder Norbert Blüm (l., bei der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens an Alfred Biolek 2003) gingen mit dem Entertainer regelmäßig auf Tuchfühlung, erst recht ...
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... seit er ab 1991 in "Boulevard Bio" (bis 2003) ...
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... und ab 1994 in "alfredissimo!" (bis 2006) regelmäßig zum Talken und Kochen einlud.
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Wolfgang Schäuble etwa stand ihm ebenso Rede und Antwort ...
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... wie das damalige Bundespräsidenten-Paar Johannes und Christina Rau. Und ...
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... Klaus Wowereit brutzelte mit Biolek ebenso am Herd ...
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... wie Hannelore Kohl. Apropos Kohl! Wenn es ...
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... einen schwarzen Fleck auf der ansonsten anscheinend blütenweißen Weste des Moderators gab, dann war es ...
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... nicht eines seiner diversen Interviews mit Nina Hagen, auch wenn die nach einem Streit mit Ex-Viva-Moderator Niels Ruf einst bei "Boulevard Bio" empört aus dem Studio rannte. Nein, ...
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... es war sein Gespräch mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl in der Talkshow-Ausgabe vom 11. September 1996. Kohl, ...
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... dessen Beliebtheitswerte zwei Jahre vor seiner Abwahl bereits im Keller waren, gerierte sich selbstgefällig in der Sendung, ...
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... ohne dass ihm Biolek großartig Paroli bot. Am Tag darauf war das Interview der "Hofschranze Biolek", wie etwa die "Frankfurter Rundschau" zürnte, Tagesgespräch.
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"Seit es Fernsehen gibt, ist wohl noch nie einer so verrissen worden wie ich damals", erinnerte sich Biolek später im "Tagesspiegel"-Interview an die Begebenheit. "Man hat mich förmlich in der Luft zerrissen! Warum? Weil ich ...
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... diesen Mann als Mensch eingeladen habe und nicht als Politiker. Das war mein Konzept. Ich habe immer gesagt: Mich interessiert dieser Typ, dieser Mensch. Und das wurde mir sehr übel genommen", ergänzte er. Die ...
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... persönliche Konsequenz, die er daraus gezogen haben soll, war, dass er seither keine Kritiken mehr über sich las. Tatsächlich aber ...
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... war seine stets freundliche und zurückhaltende Art der Interviewführung eigentlich eines der Markenzeichen Bioleks. Die "Welt" attestierte ihm dafür dereinst, das "Hochamt gepflegter Unterhaltung" auszuüben. Im Fall Kohl jedoch ...
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... gelang ihm dieser Drahtseilakt nicht. Es würde ...
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... den Rahmen sprengen, sämtliche weitere Tätigkeiten des Tausendsassas Alfred Biolek neben seinen Moderationsrollen aufzuzählen - etwa die Produktion diverser Formate von "Mitternachtsspitzen" über "Nightwash" bis hin zu "Menschen bei Maischberger" (im Bild), ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... seine Sprecherrolle im Musical "Monty Python's Spamalot" ab 2009 ...
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... oder die Veröffentlichung diverser Bücher, darunter verschiedene Kochbücher in Eigenregie oder aber gemeinsam mit Starkoch Eckart Witzigmann.
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Biolek engagierte sich ebenso für die Kleinkunst, etwa in der Berliner "Bar jeder Vernunft", ...
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... wie für den Kampf gegen Aids und für verbesserte Lebensbedingungen in Afrika. Dafür ...
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... und für sein Engagement gegen Rechtsextremismus erhielt er 2003 das Bundesverdienstkreuz.
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Privat lebte Biolek offen homosexuell. Dass er sich zu Männern hingezogen fühlt, entdeckte er in den 60er-Jahren. Öffentlich geoutet ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... wurde er jedoch von Rosa von Praunheim. Bei einem Auftritt in der RTL-Sendung "Explosiv - Der heiße Stuhl" machte der Regisseur die Homosexualität mehrerer Prominenter ohne deren Zustimmung publik. "Warum sagt Biolek nicht, dass er schwul ist?", platzte es aus ihm heraus.
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(Foto: imago/teutopress)
Zunächst war Biolek darüber alles andere als erfreut. "Aber irgendwo hat dieser Schlag eine Verspanntheit gelöst, die danach weg war", räumte er allerdings später ein und verzieh von Praunheim die Aktion. Für ...
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(Foto: imago images/POP-EYE)
... einiges Aufsehen sorgte, dass Biolek in höherem Alter zwei deutlich jüngere Männer adoptierte. Sein erster Adoptivsohn Keith Austin starb erst im April 2021 nach langer Krankheit mit nur 58 Jahren. Sein ...
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(Foto: imago images / Horst Galuschka)
... zweiter Sohn Scott Richie begleitete ihn unterdessen auch in seinen letzten Lebenstagen. So kam er etwa ...
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(Foto: imago images/Future Image)
... gemeinsam mit Biolek am 10. Juli 2020 nach Köln, wo der Moderator dem Museum für Angewandte Kunst zwei Schmuckstücke aus seinem privaten Besitz spendete.
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(Foto: imago images/Future Image)
Es war der letzte öffentliche Auftritt Bioleks - am Tag seines 86. Geburtstags. Nun, ...
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(Foto: picture alliance / SvenSimon)
... etwas mehr als ein Jahr später, am 23. Juli 2021, ist Alfred Biolek gestorben. Er sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen, heißt es. In Erinnerung bleibt er als umtriebiger Tausendsassa, Hüter des "Hochamts gepflegter Unterhaltung" ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... und als ein Mensch, den irgendwie alle einfach geliebt haben.
Tausendsassa Alfred Biolek Eine TV-Legende, die einfach alle liebten
In seinem Alter dürfe der Tod auch zu ihm kommen, sagte der damals 84-jährige Alfred Biolek vor drei Jahren. Nun ist er tatsächlich gekommen und hat einen Mann mitgenommen, der ein wahrer Tausendsassa war, das "Hochamt gepflegter Unterhaltung" bekleidete und anscheinend von allen geliebt wurde. Nur einen Fleck gibt es auf "Bios" weißer Weste.
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