Hamburg & Schleswig-HolsteinUmfrage sieht Riesenzuspruch für Energiewende

Kiel (dpa/lno) - Den Ausbau der erneuerbaren Energien befürworten einer Umfrage zufolge 96 Prozent der Schleswig-Holsteiner. In der repräsentativen Online-Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien nannten 46 Prozent der 1021 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Ausbau außerordentlich wichtig. 37 Prozent stuften ihn als sehr wichtig und 13 Prozent als wichtig ein. Der überragende Teil der Menschen stehe hinter Energiewende und Klimaschutz, sagte Energie- und Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Mittwoch bei der Vorstellung der Ergebnisse.
Für sie sei es eine Selbstverständlichkeit, völkerrechtliche Verträge einzuhalten und den eigenen Planeten zu retten, sagte Goldschmidt. Auch die Post an ihn zeige, dass Beschwerden und Kritik an Erneuerbare-Energien-Anlagen oder an Netzausbauvorhaben sehr viel geringer geworden seien.
Die Umfrage ergab auch, dass Menschen, die in der Nähe einer Wind- oder Solaranlage wohnen, solche Anlagen noch stärker akzeptieren als andere. Bei Wind sprachen sich insgesamt 52 Prozent für eine Anlage in der Umgebung aus. Bei denen, die in der Nähe eines Windparks wohnen, waren es den Angaben zufolge 65 Prozent. Die Energiewende sei für die Menschen auch lokal zu einer Selbstverständlichkeit geworden, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien, Marcus Hrach. Viele Sorgen seien unbegründet gewesen.
Trotz solcher Ergebnisse gebe es keinen Grund, Abstandsregeln bei Windanlagen zu ändern, sagte Goldschmidt. Er befürwortete den Ersatz möglichst vieler alter Anlagen durch leistungsstärkere neue (Repowering). Es werde auch Anlagen geben, bei denen es gut wäre, sie aus der Landschaft zu nehmen, weil sie sehr früh geplant wurden und an sehr ungünstigen Stellen stehen. "Wir müssen schon auch das Ziel haben, die Landschaft aufzuräumen, gut zu planen, und nicht an jeder Stelle müssen dann auch Erneuerbare-Energien-Anlagen stehen." Dies sei auch eine Akzeptanzfrage.