Der Tag 120 Tote, doch das Hauptziel der blutigen Polizeioperation in Rio konnte entkommen
31.10.2025, 22:10 UhrWar es das wert? Nach dem blutigsten Polizeieinsatz in der Geschichte des brasilianischen Bundesstaats Rio de Janeiro hat die Polizei 9 von 117 Toten als mutmaßliche Anführer von Drogenbanden identifiziert. Doch Edgar Alves de Andrade, einer der Hauptanführer des Verbrechersyndikats Comando Vermehlo, habe es geschafft zu entkommen, hieß es. Er sei das Hauptziel der Operation gewesen. Bei dem Einsatz am Dienstag (Ortszeit) kamen zudem vier Polizisten ums Leben, sodass die Gesamtzahl der Opfer bei 121 liegt. Den Polizeiangaben zufolge hatten 78 der Toten eine Vorgeschichte schwerer Straftaten. Gegen 42 lagen demnach Haftbefehle vor.
Die Polizei führte den Schlag gegen das Comando Vermelho (Rotes Kommando) in den Favelas Penha und Alemão durch. Mindestens 2500 Polizisten waren an der Operation beteiligt, bei der auch zwei Hubschrauber und Dutzende gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz kamen. Kriminelle steckten Barrikaden und Autos in Brand, warfen Sprengsätze von Drohnen ab und eröffneten das Feuer auf die Beamten. Bisher sind 99 der Getöteten identifiziert worden, darunter ein 14-Jähriger. Angesichts der zahlreichen Opfer fordern Menschenrechtsorganisationen eine Untersuchung der Operation.
Quelle: ntv.de