Der Tag

Der Tag DDR-Verharmlosung nicht angebracht

Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke übt scharfe Kritik an Vergleichen der Bundesrepublik mit der DDR. Sie erlebe politische Akteure, die das Handeln des heutigen Staats mit den repressiven Strukturen von damals gleichsetzten, so Zupke. "Wer so redet, verharmlost die Diktatur und spielt mit den Ängsten der Menschen, insbesondere derer, die in der DDR politisch verfolgt wurden."

Zupke äußerte auch Unverständnis für die Rede des Linken-Politikers Gregor Gysi als Alterspräsident des Bundestags. Dieser habe gesagt, die Menschen in der DDR hätten mit der Einheit zwar mehr Freiheit gewonnen, aber auch viel verloren. Das spiegele nur die Sichtweise eines als SED-Funktionär in der DDR privilegierten Menschen wider, moniert die frühere Bürgerrechtlerin.

Sie äußerte sich vor dem Bundeskongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am Wochenende in Berlin. Auch 35 Jahre nach dem Ende der DDR lohne sich der Blick zurück auf die Diktatur, sagte die Opferbeauftragte. "Die Menschen, die politische Gewalt erfahren haben, leiden an den Folgen bis heute. Es ist wichtig, die Diktatur zu verstehen, um diesen Menschen in geeigneter Form helfen zu können." Für diese Opfer sei zuletzt viel erreicht worden, unter anderem ein vereinfachter Zugang zu Hilfen für traumatisierte Betroffene, betont sie.

Quelle: ntv.de

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