100 Tage sind vorbei - die Documenta begeht heute den letzten Ausstellungstag. Die 15. Ausgabe der Weltkunstschau zog Hunderttausende Besucher aus aller Welt an, blieb aber hinter den Rekordwerten der Vorgängerveranstaltung vor fünf Jahren zurück. "Wenn wir die aktuellen Besuchszahlen hochrechnen, scheint es, als würden wir insgesamt nur etwa 15 bis 20 Prozent unter den Besuchszahlen der Documenta 14 in Kassel landen", so der Interims-Geschäftsführer der Schau, Alexander Farenholtz. Die vorläufigen Zahlen in diesem Jahr dürften sich also schätzungsweise zwischen rund 710.000 und 760.000 Besuchern bewegen.

Überschattet wurde die bedeutende Ausstellung für zeitgenössische Kunst von immer neuen Antisemitismus-Vorwürfen. Das Internationale Auschwitz Komitee zieht ein miserables Resümee: "Die Documenta steht vor einem Scherbenhaufen, aber auch aus Scherben lässt sich eine neue Welt zusammenfügen", sagt der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner. "Am Ende der Documenta fifteen ist das trotzige Beharren vieler Verantwortlicher und der Rückzug hinter die Mauern der eigenen Arroganz zur traurigen Realität dieses Kunstfestes geworden."