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Der Tag Doku über Klitschkos: "Lieber sterben wir, als Kiew den Russen zu überlassen"

Der Kampfgeist von Vitali und Wladimir Klitschko ist ansteckend. Vitalis Kommunikationschefin hält den Ball flach, sie sagt nur, dass er so etwas sei wie "ein Meme, aber eine Berühmtheit eben". Darüber kann ihr Chef sogar lachen, sein Bruder sowieso. Die Dokumentation "Klitschko - Der härteste Kampf" von Oscar-Preisträger Kevin Macdonald zeigt die bemerkenswerte Wandlung des Box-Weltstars Vitali Klitschko, der als Bürgermeister von Kiew im Krieg gegen Russland täglich für die Sicherheit von Millionen Mitbürgern kämpft. An seiner Seite: Bruder Wladimir, der von Kiew aus seine internationalen Kontakte nutzt, um finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine zu organisieren.

Warum beide so ticken, wie sie ticken? "Das erste Prinzip des Lebens ist der Kampf - der Kampf im Sport, der Kampf im Leben, der Kampf um die Werte, das Weltbild, die Zukunft." 

Warum beide so ticken, wie sie ticken? "Das erste Prinzip des Lebens ist der Kampf - der Kampf im Sport, der Kampf im Leben, der Kampf um die Werte, das Weltbild, die Zukunft." 

(Foto: Christophe Gateau/dpa/Archivbild)

Wir erfahren, wie Vitali Klitschko seine Beziehung zu Wolodymyr Selenskyj sieht: "Wir haben keine. Ich habe ihn seit Kriegsbeginn nicht mehr gesehen, außer natürlich im Fernsehen." Und lächelt vielsagend. Die Stärke des Films (ab heute in der ARD-Mediathek) ist es auch zu zeigen, was Selenskyj sagt - meist nicht schmeichelhaft für die Klitschkos. Für ein Statement war der ehemalige Comedy-Star jedoch nicht zu haben.

Dass das Boxen sie vieles gelehrt hat, hört man hier heraus: "Mir ging es noch nie um ein bestimmtes Amt. Das wichtigste Ziel sind Veränderungen", so Vitali, und Wladimir ergänzt: "Vor dem 24. Februar dachte ich, ich kenne mich selbst gut. Aber das war ein Irrtum. Was man in seinem Leben erreicht hat (...) ist letztlich bedeutungslos. Jetzt zählt nur noch, was ich für die Ukraine tun kann." Sie könnten ganz woanders sein, aber sie sind in ihrer Heimat. Natalia Jegorowa, Vitalis Ex-Frau, sagt: "Ich merkte, dass ich ihn verlor, als er in die Politik ging (...)." Welchen Preis sie alle zahlen, zeigt die Doku ungeschönt: "Fassen Sie mich nicht an", schnauzt eine Ukrainerin Vitali Klitschko an, der sie tröstend in den Arm nehmen will. Die Menschen haben genug vom Krieg. Und die Brüder? "Lieber sterben wir, als die Stadt den Russen zu überlassen."

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Quelle: ntv.de

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