Der Tag

Der Tag Macron hat "große Lust, sie zu nerven"

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Ton gegenüber Ungeimpften spürbar verschärft. "Ich habe große Lust, sie zu nerven, also werden wir fortfahren, dies bis zum Ende zu tun", zitiert ihn die Zeitung "Le Parisien" mit Blick auf Ungeimpfte. Grundsätzlich wolle er die Franzosen nicht nerven, aber die Gruppe derjenigen, die störrisch seien, verkleinere man so. "Ich werde sie nicht ins Gefängnis bringen, ich werde sie nicht zwangsimpfen", so der Staatschef mit Blick auf die Alternative einer Impfpflicht.

Macrons Aussage löste heftige Kritik der Opposition aus. Die extrem Rechte Präsidentschaftskandidatin des Rassemblement National, Marine Le Pen, nannte Macron seines Amtes unwürdig. Der Linkenpolitiker Jean-Luc Mélenchon bezeichnete die Aussage als "schockierend". Grünen-Kandidat Yannick Jadot schrieb in einem Impfaufruf, die Menschen seien Macron egal. Sozialistenchef Olivier Faure sprach von einer Aussage, die nicht auf der Höhe eines Präsidenten sei. Auch in Frankreichs Nationalversammlung gab es Debatten um Macrons Aussage. Erneut unterbrach die Kammer deshalb in der Nacht ihre Beratungen zur Verschärfung von Corona-Regeln für Ungeimpfte. Macron hatte in seinen Ausführungen ebendiese geplanten Regeln angesprochen. Die Regierung will, dass ab Mitte Januar nur noch Geimpfte Zugang etwa zu Restaurants, Kulturstätten oder Fernzügen haben. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, ist ungewiss.

Quelle: ntv.de

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