Der TagNach Siedlerangriffen: Internationale Presse fühlt sich im Westjordanland bedroht
Der Auslandspresseverband in Israel (FPA) hat sich entsetzt über gewaltsame Angriffe radikaler israelischer Siedler auf Journalisten im besetzten Westjordanland geäußert. Der Verband rief die israelischen Behörden in einer Stellungnahme dazu auf, "diese Gewalt sofort zu stoppen". Örtliche und ausländische Journalisten seien "eindeutig ins Visier geraten, während sie ein beispielloses Ausmaß unkontrollierter Gewalt gegen Palästinenser während der diesjährigen Olivenernte dokumentieren". Der Verband nennt zwei Beispiele:
Am 8. November seien zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters (deutlich mit Westen und Helmen gekennzeichnet) in der Nähe des palästinensischen Dorfes Beita von maskierten israelischen Zivilisten mit Knüppeln und Steinen angegriffen worden. Etwa ein Dutzend Siedler hätten auf eine Reporterin eingeschlagen, als sie bereits am Boden lag, und ihr schwere Verletzungen zugefügt.
Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sei am 10. Oktober von israelischen Siedlern mit Stöcken brutal zusammengeschlagen worden. "Sie bewarfen sein Auto mit Steinen und setzten es anschließend in Brand", so FPA. Der Fotograf berichtete zudem, dass israelische Sicherheitskräfte vor Ort sich weigerten, einzugreifen, und stattdessen mit Gummigeschossen und Tränengas auf Olivenerntehelfer und begleitende Aktivisten schossen.
Statt Journalisten zu schützen, schikanierten und bedrohten israelische Truppen regelmäßig Pressevertreter, hielten sie in einigen Fällen fest und drohten ihnen gar mit Abschiebung, so der Verband weiter.