"In Sekunden ausgeschaltet" Israelische Armee erschießt zwei Jugendliche im Westjordanland
07.11.2025, 15:06 Uhr Artikel anhören
Straßen im Westjordanland werden von der israelischen Armee kontrolliert.
(Foto: picture alliance / SIPA)
Im besetzten Westjordanland kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen. An einer Grenzsperranlage zu jüdischen Siedlungen schießt die Armee auf zwei Palästinenser. Die Armee bezeichnet die beiden 16-Jährigen als Terroristen.
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge zwei Palästinenser im Westjordanland erschossen, die Molotow-Cocktails auf eine zentrale Straße geworfen haben. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah waren die beiden Getöteten 16 Jahre alt.
Der Vorfall ereignete sich laut Armee bereits in der Nacht in dem Ort Al-Dschudaira, der zwischen Ramallah und Jerusalem im besetzten Westjordanland liegt. Das Militär veröffentlichte Aufnahmen, die zeigen sollen, wie die Palästinenser einen Brandsatz über eine Sperranlage feuern. Die Anlage trennt die angegriffene, von israelischen Siedlern genutzte Straße von dem palästinensischen Ort Al-Dschudaira.
Der israelische Sender Kan berichtete, die beiden Palästinenser hätten auf israelische Fahrzeuge gezielt. Berichte über Verletzte oder Schäden gibt es bislang nicht. Die israelische Armee schreibt auf X "Terroristen werfen Molotowcocktails auf eine zentrale Fußgängerzone - und werden innerhalb von Sekunden ausgeschaltet".
Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Angriff der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen mehr als 1000 Palästinenser getötet. Zugleich haben radikale israelische Siedler ihre Angriffe auf Palästinenser im Westjordanland ausgeweitet.
Quelle: ntv.de, raf/dpa