Am gestrigen Dienstag eskaliert der Streit zwischen Union und SPD über den neuen Wehrdienst. Eine von Unterhändlern beider Seiten zunächst gefundene Grundsatzeinigung sieht ein Losverfahren vor, wenn es nicht genug Freiwillige gibt. Dieser Vorschlag findet allerdings sowohl in der SPD-Fraktion als auch bei Verteidigungsminister Boris Pistorius keine Zustimmung. Eine bereits angesetzte Pressekonferenz platzt kurzfristig.

Kommentare 15.10.25

SPD und Union völlig uneins Streit um die Wehrpflicht? Bitte mehr davon!

Angesichts der zugespitzten Debatte wirft Juso-Chef Philipp Türmer der schwarz-roten Koalition eine "politische Bruchlandung" wie in Ampelzeiten vor. Der Streit sei "katastrophal, weil es die ohnehin bestehende Unsicherheit bei jungen Menschen noch steigert", sagte Türmer dem "Spiegel". Er habe versucht, das angedachte Losverfahren zu verstehen und sich unterschiedliche Deutungen angehört. "Das wirkt nicht durchdacht." Stattdessen müsse der freiwillige Wehrdienst attraktiver werden. "Wir brauchen eine klare Linie, die im Sinne des Koalitionsvertrags voll auf Freiwilligkeit setzt." Türmer sagte, er sei davon überzeugt, dass die Ziele der Truppenstärke auf diese Weise erreicht werden könnten.