Der Tag Trend "Reerdigung": Im Eiltempo unter die Erde
31.07.2023, 14:32 UhrDie neue Bestattungsform "Reerdigung" ist nach Mölln ab August während eines schleswig-holsteinischen Pilotprojekts auch in Kiel möglich. "Der Gedanke, nach 40 Tagen bereits Erde zu sein, ist für viele Menschen schön", sagte Pablo Metz, der Mitbegründer des Berliner Anbieters "Meine Erde", in Kiel. Bei der nachhaltigen Bestattungsform werden Tote auf ein pflanzliches Substrat aus Heu, Stroh und Schnittgut in einem abgeschlossenen Kokon gebettet. Seit 2022 wurden auf diese Weise in Deutschland bereits zehn Menschen "reerdigt". Auf dem Kieler Parkfriedhof Eichhof soll in der kommenden Woche die erste "Reerdigung" beginnen. "Der Tod und das Sterben haben ganz viel mit Emotionalität zu tun", sagte die Pröpstin des Kirchenkreises Altholstein, Almut Witt. Derzeit würden sich Menschen in etwa 80 Prozent der Fälle für Feuerbestattungen entscheiden. "Erde zu Erde, sagen wir seit Jahrtausenden. Bei der Reerdigung wird dies sehr deutlich - und nicht erst nach Jahrzehnten, sondern in überschaubarer Zeit." Nach Angaben des Anbieters wird dem Kokon nur Luft zugeführt. "Aus 80 Kilogramm Mensch werden etwa 110 Kilogramm Erde", sagte Metz. Diese wird anschließend wie bei einer Erdbestattung beigesetzt.
Quelle: ntv.de