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Der TagWeimer bleibt bei 180-Grad-Kolonialismus-Wende

17.12.2025, 20:07 Uhr

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer bleibt dabei, nur Erinnerungsorte an die NS-Zeit und an die SED-Diktatur in die neue Gedenkstättenkonzeption des Bundes aufzunehmen. Das Thema Kolonialismus werde getrennt behandelt werden, sagte der parteilose Politiker im Kulturausschuss des Bundestags.

Einige Forschende und Verbände kritisieren, dass die Verbrechen des deutschen Kolonialismus keinen Platz in dem Konzept finden. Weimers Vorgängerin Claudia Roth wollte das Thema aufnehmen, doch wurde ihr Konzept zu Zeiten der Ampel-Koalition nicht mehr beschlossen. Weimer sagte, Roths Versuch sei gescheitert, weil es "natürlich diese Relativierungswahrnehmung gibt". Dass Auschwitz nur noch eine von drei Säulen sein solle, habe Reaktionen hervorgerufen. "Ich möchte einen Befriedungsdienst leisten", sagte Weimer.

Dabei bleiben allerdings noch Fragen offen: Denn warum dann die SED-Diktatur weiter eine "zweite Säule" bleiben kann und das nicht zu einer "Relativierungswahrnehmung" führt, erklärte der Kulturstaatsminister nicht.

Quelle: ntv.de