Importe

Philosoph Peter Sloterdijk Einförmigkeit der Massenmedien

Der Karlsruher Philosoph Peter Sloterdijk - Autor unter anderem von "Kritik der zynischen Vernunft" - hat auf dem 10. Deutschen Multimedia-Kongress in Stuttgart die Massenmedien ins Visier genommen: "Heute nehmen alle Menschen gleichzeitig an der Gegenwart teil."

Früher seien Kulturen regional und zeitlich begrenzt gewesen. Massenmedien schafften nun Einförmigkeit durch Verbreitung gleichartiger Erregung, Meinungen und Wertungen. Dies könne auch als eine Gefährdung der Demokratie gewertet werden.

Der Begriff "Benutzeroberfläche" mache deutlich, dass Computernutzer oft nichts von der eigentlichen Technik verstehen, sagte Sloterdijk weiter. "Es wird die Illusion der Operationsfähigkeit geschaffen, ohne dass Unbehagen beim Nutzer auftaucht."

Die Internet-Branche stehe in ihrem Verständnis zudem im Widerspruch zu vielen Philosophen. Schon der antike griechische Denker Platon sei der Ansicht gewesen, dass die Menschen eher zu viel als zu wenig kommunizierten und dadurch Raum für Lügen geschaffen werde. Philosophen zögen es vor, so wenig wie möglich zu kommunizieren, sagte Sloterdijk. "Wenn wir kommunizieren, dann aber richtig."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen