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Vor zwei Jahrzehnten konnte Nurul Islam im Buriganga fischen und sich und seiner Familie damit die Existenz sichern.
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Der Buriganga fließt auf 18 Kilometern am südwestlichen Rand von Dhaka ...
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... und war einst die Lebensader von Bangladeschs Hauptstadt.
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Heute schwimmen in dem durch Industrie- und Siedlungsabfälle verschmutzen Fluss kaum noch Fische.
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Um über die Runden zu kommen, verkauft Islam (im Bild zusammen mit seiner Enkelin) inzwischen an einem kleinen Stand in der Nähe des Flusses Streetfood.
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"Vor zwanzig Jahren war das Wasser des Flusses noch gut. Es war voller Leben", sagt der 70-Jährige, dessen Familie seit Generationen am Ufer des Flusses wohnt.
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"Wir badeten früher im Fluss. Es gab viele Fische, viele von uns verdienten ihren Lebensunterhalt mit dem Fischfang. Das hat sich jetzt geändert.“
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Das südasiatische Land hat insgesamt etwa 220 kleine und große Flüsse.
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Ein Großteil der fast 170 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen, davon etwa 23 Millionen allein in Dhaka, ist auf die Flüsse angewiesen - um Geld zu verdienen ...
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... oder Passagiere ...
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... und Güter zu transportieren. Doch die Flüsse leiden.
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Im Buriganga, der auch "alter Ganges" genannt wird, türmen sich Polyethylen- und Plastikabfälle, die den Fluss verflachen und seinen Verlauf verändern.
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Hier spielen Jungen Cricket auf einem Gelände, das durch Verschlammung und Schrumpfung entstanden ist.
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In diesem Kanal, der mit dem Buriganga verbunden ist, blockieren Kunststoffe und andere Abfälle den Wasserfluss.
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Das Wasser des Burigangas ist inzwischen so dreckig, dass es außerhalb der Monsunmonate pechschwarz erscheint und das ganze Jahr über einen üblen Gestank verströmt.
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Laut Umweltaktivisten trägt die boomende Textilindustrie maßgeblich zum ökologischen Niedergang des Burigangas bei.
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Nach China ist Bangladesch der zweitgrößte Bekleidungsexporteur der Welt.
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Ungeklärte Abwässer, Nebenprodukte der Textilfärberei ...
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... und andere chemische Abfälle aus den nahegelegenen Fabriken werden täglich in den Fluss geleitet.
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"Diejenigen, die in diesem Fluss baden, leiden oft unter Krätze", ...
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... berichtet Fährmann Siddique Hawlader, der auf seinem Boot auf dem Fluss lebt.
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"Manchmal jucken und brennen unsere Augen", fügt er hinzu.
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Seit 1995 sind alle Industriebetriebe in Bangladesch verpflichtet, Kläranlagen zu benutzen, um die Verschmutzung der Flüsse einzudämmen. Aber nicht alle halten sich daran.
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Die Regierung prüfe zwar regelmäßig, ob die Vorgaben befolgt werden, aber für eine "Rund-um-die-Uhr"-Überwachung fehle es an Personal, sagt der Umweltbeauftragte Mohammad Masud Hasan Patwari.
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Laut dem Verband der Bekleidungshersteller und -exporteure von Bangladesch (BGMEA) verfügen alle Textilfabriken über Kläranlagen.
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"Das ist obligatorisch und es gibt für Fabriken keine Möglichkeit, die Vorschriften zu umgehen, da sie die Einhaltung internationaler Standards gewährleisten müssen", so Shahidullah Azim, einer der Verbandsvertreter.
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Die Verschmutzung des Flusswassers während der Trockenzeit lag allerdings weit über den üblichen Werten, ...
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... wie eine kürzlich durchgeführte Untersuchung des River and Delta Research Center ergab, bei der Industrieabwässer als Hauptverursacher identifiziert wurden.
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"Der einst so klare und mächtige Fluss Buriganga droht zu sterben, weil Industrie- und Siedlungsabfälle ungehemmt ins Wasser gekippt werden", warnt Sharif Jamil von der Umweltgruppe Bangladesh Paribesh Andolon.
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Mit dramatischen Folgen für Mensch und Umwelt: ...
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... "In der Trockenzeit gibt es in diesem Fluss weder Fische noch andere Wasserlebewesen", so Jamil, ...
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... "wir nennen ihn biologisch tot." (kse/rts)
Bangladeschs "toter" Fluss Im Buriganga fließt schwarzes, stinkendes Wasser
Früher war der Buriganga eine der Lebensadern der Hauptstadt von Bangladesch. Heute schwimmen dort kaum noch Fische und wer im Fluss badet, riskiert die eigene Gesundheit. Der Buriganga droht zu sterben. Maßgeblich verantwortlich: Textilfabriken, die ihre Abwässer ungefiltert ableiten.
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