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Am 20. April 2010 explodiert die Bohrinsel "Deepwater Horizon", die rund 80 Kilometer vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana liegt.
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Bei dem Unglück sterben elf Arbeiter des Betreibers BP. Zwei Tage lang steht die Plattform in Flammen, bevor sie auf den 1500 Meter tiefen Ozeangrund sinkt.
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Die Ursache für den Unfall ist zunächst unklar. Zeugen geben jedoch an, sie seien von BP, hier Geschäftsführer Tony Hayward, gedrängt worden, die Bohrarbeiten zügig abzuschließen. Offenbar haben die Arbeiter ein Leck im Bohrloch übersehen, durch das Gas ausströmen konnte und sich entzündete.
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Bis zum Zeitpunkt des Unglücks werden täglich mehr als eine Million Liter Öl gepumpt. Eine Unterwasser-Kamera dokumentiert nach der Explosion die Aktivität der Ölquelle. Laut US-Regierung strömen aus drei Löchern täglich bis zu 8200 Tonnen Rohöl ungehindert ins Meer. Das ganze Ausmaß der Katastrophe offenbart sich aber erst Stück für Stück.
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Nach rund einer Woche erreicht der Ölteppich dann die Küsten des Bundesstaats Louisiana.
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Weitestgehend vergeblich versuchen Helfer, die Strände mit Barrieren vor der Ölpest zu schützen.
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In den kommenden Wochen werden fast 1000 Kilometer Küste von Texas bis Florida von den Ölmassen verschmutzt.
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Säuberungsteams geben ihr Bestes und versuchen den Schaden in Grenzen zu halten. Doch besonders ...
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... das empfindliche Ökosystem am Golf von Mexiko ist betroffen. Wasservögel und ...
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... Schildkröten verenden elendig.
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Einige Tiere können gerettet und durch tierärztliche Versorgung gerettet werden. Doch insgesamt sterben hunderttausende qualvoll.
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An vielen Orten werden die Strände ganz geschlossen, da die Verschmutzung zu extrem ist.
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BP unternimmt mehrere Versuche, die Lecks unter Wasser zu stopfen und den weiteren Öl-Ausfluss zu verhindern. Das Vorhaben scheitert immer wieder, Unmengen von Öl strömen weiter aus. BP gerät politisch und wirtschaftlich zunehmend unter Druck.
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Die US-Regierung um Präsident Barack Obama stuft die Ölpest als Katastrophe "von nationaler Bedeutung" ein und stoppt für das nächste halbe Jahr alle neuen Tiefseebohrungen. Außerdem werden straf- und zivilrechtliche Untersuchungen gegen BP eingeleitet.
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Unter dem Unfall leidet vor allem der Fischfang, ...
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... der am Golf von Mexiko eine große Tradition hat und vielen Menschen eine Arbeit bietet. Ein Viertel der befischbaren Zone muss wegen der Pest gesperrt werden.
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Speziell Krabbenfischer sind in ihrer Existenz bedroht, da der Bestand der Schalentiere abgenommen hat und das Öl die Qualität der Ware maßgeblich beeinflusst.
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BP versucht indes, das ausströmende Öl mit einer Stahlkuppel abzufangen. Das Manöver wird jedoch abgebrochen, da sich Eiskristalle bilden, die die Stabilität der Kuppel beeinflussen könnten.
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Und die Pannenserie nimmt ihren Lauf: Bei einem weiteren Versuch, das Loch zu schließen, stößt ein Unterwasser-Roboter mit der Absaugglocke zusammen, so dass diese entfernt werden muss.
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Auch der Einsatz des Riesentankers "A Whale", der Öl von der Wasserfläche saugen soll, bringt keinen Erfolg. Das Öl ist zu fein verteilt, um aufgenommen zu werden.
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BP-Geschäftsführer Hayward (vorne) zieht im Juli die Kosequenzen und kündigt für Oktober seinen Rücktritt an. Sein Nachfolger steht bereits fest: Bob Dudley (hinten), an den Hayward zuvor bereits das Krisenmanagement abgeben musste.
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Hayward disqualifiziert sich unter anderem mit der Einschätzung, die Folgen der Ölkatastrophe würden für die Umwelt "sehr, sehr mäßig" sein.
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Präsident Obama kontert: "Für mich würde er nach solch einem Kommentar nicht mehr arbeiten."
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Nach der Operation "Static Kill" erklären die US-Behörden die Ölquelle im September schließlich für "tot". Das Bohrloch wird mit Zement und Schlamm verstopft. Von der Explosion bis zur Versiegelung strömten aber schätzungsweise 780 Millionen Liter Öl ins Meer.
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Beim Verkünden der Geschäftszahlen 2010 gibt es für Bob Dudley (r.) wenig Grund zum Lachen: BP macht einen Verlust von 4,9 Milliarden Dollar. Die Ölkatastrophe kostet den Konzern nach eigenen Angaben 40,9 Milliarden.
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Während BP wirtschaftliche Verluste zu beklagen hat, ist für die Menschen im Süden der USA ein großes Stück Lebensqualität verloren gegangen.
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Bis heute werden Tierkadaver und Teerklumpen an die Küste geschwemmt, vor allem in Louisiana.
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Die Erwerbstätigen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Ende April beginnt die Fangsaison der Fischer. Noch ist unklar, ob der Shrimps-Fang wieder rentabel ist.
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Fisch- und Meeresfrüchtehändler Dean Blanchard hat eine schlimme Zeit hinter sich: "Hätte ich voriges Jahr im Knast verbracht, wäre das spaßiger gewesen als mein vergangenes Jahr", sagt er zynisch.
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Auch der Tourismus war bislang ein wichtiger Wirtschaftssektor in der amerikanischen Golfregion. Extreme Einbußen sind nach der Ölkatastrophe wohl nicht zu verhindern.
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Unklar ist, was mit den ausgeströmten Ölmassen geschehen ist. Die US-Behörde NOAA erklärt im August, man habe 74 Prozent des Öls abgebrannt, abgesaugt oder es sei biologisch abgebaut worden.
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Forscher kritisieren vor allem den Einsatz der Chemikalie Corexit. Sie habe lediglich dafür gesorgt, das Öl unter die Wasseroberfläche zu drücken und bedrohe das Plankton und die Nahrungskette. Rund 80 Prozent des Öls befinde sich noch immer im Meer.
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Welche Auswirkungen die Ölpest am Golf von Mexiko auf Dauer haben wird, lässt sich noch immer nicht sagen. Experten sprechen von einem langfristigen Prozess. Es könne bis zu zehn Jahre dauern, bis die Natur beginnt, sich wiederherzustellen.
Kein Ende in Sicht Die "Deepwater Horizon"-Katastrophe
Im April 2010 explodiert im Golf von Mexiko die Bohrinsel "Deepwater Horizon", die vom Ölkonzern BP betrieben wird. Aus dem Unglück entwickelt sich die größte Naturkatastrophe der US-amerikanischen Geschichte: 780 Millionen Liter Öl strömen ungehindert ins Meer und verseuchen die Umwelt.
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