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Seit Japan vor zehn Jahren am 11. März 2011 von einem Erdbeben, einem Tsunami und der anschließenden Reaktorkatastrophe erschüttert wurde, harrt Sakae Kato in seinem Haus in Namie aus - mitten in der "Todeszone" von Fukushima.
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Seit Japan vor zehn Jahren am 11. März 2011 von einem Erdbeben, einem Tsunami und der anschließenden Reaktorkatastrophe erschüttert wurde, harrt Sakae Kato in seinem Haus in Namie aus - mitten in der "Todeszone" von Fukushima.

Bis heute kümmert er sich dort um Katzen, die von ihren Besitzern auf der Flucht vor der radioaktiven Strahlung des havarierten Atomkraftwerks zurückgelassen wurden.
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Bis heute kümmert er sich dort um Katzen, die von ihren Besitzern auf der Flucht vor der radioaktiven Strahlung des havarierten Atomkraftwerks zurückgelassen wurden.

Sein Haus hat er zu einem Katzenasyl umgebaut und lebt dort mit 41 Tieren. 23 Katzen musste er in seinem Garten bereits begraben.
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Sein Haus hat er zu einem Katzenasyl umgebaut und lebt dort mit 41 Tieren. 23 Katzen musste er in seinem Garten bereits begraben.

Auch den wild lebenden Katzen stellt er in einem Schuppen, den er mit einem Petroleumofen heizt, etwas zum Fressen hin.
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Auch den wild lebenden Katzen stellt er in einem Schuppen, den er mit einem Petroleumofen heizt, etwas zum Fressen hin.

Einen Hund hat er ebenfalls gerettet und ihn Pochi getauft.
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Einen Hund hat er ebenfalls gerettet und ihn Pochi getauft.

Kato schätzt, dass er monatlich etwa 7000 US-Dollar für die Tiere ausgibt.
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Kato schätzt, dass er monatlich etwa 7000 US-Dollar für die Tiere ausgibt.

Der 57-Jährige, der in seinem früheren Leben ein kleines Bauunternehmen leitete, erzählt, dass es der Schock war, der ihn zum Bleiben bewegte: …
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Der 57-Jährige, der in seinem früheren Leben ein kleines Bauunternehmen leitete, erzählt, dass es der Schock war, der ihn zum Bleiben bewegte: …

… Nachdem 160.000 Menschen aus dem verstrahlten Gebiet evakuiert worden waren, half er beim Abriss der verlassenen Häuser und entdeckte dort immer wieder tote Haustiere.
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… Nachdem 160.000 Menschen aus dem verstrahlten Gebiet evakuiert worden waren, half er beim Abriss der verlassenen Häuser und entdeckte dort immer wieder tote Haustiere.

Die Katzen gaben ihm einen Grund, weiterhin auf dem Stück Land zu wohnen, das seit drei Generationen im Besitz seiner Familie ist.
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Die Katzen gaben ihm einen Grund, weiterhin auf dem Stück Land zu wohnen, das seit drei Generationen im Besitz seiner Familie ist.

Eigentlich darf er das Haus nur besuchen und nicht darin übernachten. Aber "ich will nicht weg, ich mag es, in diesen Bergen zu leben", sagt er.
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Eigentlich darf er das Haus nur besuchen und nicht darin übernachten. Aber "ich will nicht weg, ich mag es, in diesen Bergen zu leben", sagt er.

Der zweistöckige Holzbau ist in einem schlechten Zustand, überall gibt es morsche Holzdielen.
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Der zweistöckige Holzbau ist in einem schlechten Zustand, überall gibt es morsche Holzdielen.

Seit die Region Mitte März dieses Jahres erneut von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde, sind Wände und Dach voller Löcher, durch die es reinregnet.
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Seit die Region Mitte März dieses Jahres erneut von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde, sind Wände und Dach voller Löcher, durch die es reinregnet.

Außerdem fangen die Wände an, sich zu neigen. Aber bis das Haus unbewohnbar wird, könne es noch zwei oder drei Jahre dauern, meint Kato.
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Außerdem fangen die Wände an, sich zu neigen. Aber bis das Haus unbewohnbar wird, könne es noch zwei oder drei Jahre dauern, meint Kato.

Da es auf dem Grundstück kein fließendes Wasser gibt, füllt er sich Flaschen mit dem Wasser einer nahegelegenen Bergquelle ab und fährt zu öffentlichen Toiletten.
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Da es auf dem Grundstück kein fließendes Wasser gibt, füllt er sich Flaschen mit dem Wasser einer nahegelegenen Bergquelle ab und fährt zu öffentlichen Toiletten.

Momentan werden die Felder bei seinem Haus dekontaminiert. Die Regierung wirbt dafür, dass die Bewohner bald wieder in das Sperrgebiet zurückkehren. Viele aber wollen das nicht. Auch nicht Hisae Unuma.
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Momentan werden die Felder bei seinem Haus dekontaminiert. Die Regierung wirbt dafür, dass die Bewohner bald wieder in das Sperrgebiet zurückkehren. Viele aber wollen das nicht. Auch nicht Hisae Unuma.

Die 67 Jahre alte Bäuerin lebte in einem Haus in Futaba, 2,5 Kilometer vom Kernkraftwerk entfernt. Als die Kühlsysteme 2011 versagten und die Kernschmelze begann, wurden sie und ihr Mann evakuiert.
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Die 67 Jahre alte Bäuerin lebte in einem Haus in Futaba, 2,5 Kilometer vom Kernkraftwerk entfernt. Als die Kühlsysteme 2011 versagten und die Kernschmelze begann, wurden sie und ihr Mann evakuiert.

Nun hat sie sich einen Schutzanzug angezogen und besucht ihr früheres Haus in der Sperrzone.
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Nun hat sie sich einen Schutzanzug angezogen und besucht ihr früheres Haus in der Sperrzone.

Dem Erdbeben damals hat es zwar standgehalten, aber nach zehn Jahren ist es jetzt kurz davor einzustürzen.
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Dem Erdbeben damals hat es zwar standgehalten, aber nach zehn Jahren ist es jetzt kurz davor einzustürzen.

"Ich konnte von dort aus mein Vieh auf dem Feld sehen", sagt Unuma und deutet auf ein Fenster im Wohnzimmer, dessen Sicht durch ein Gewirr von Bambus versperrt ist.
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"Ich konnte von dort aus mein Vieh auf dem Feld sehen", sagt Unuma und deutet auf ein Fenster im Wohnzimmer, dessen Sicht durch ein Gewirr von Bambus versperrt ist.

Nach dem Tod ihres Mannes lebt Unuma heute in der Präfektur Saitama in der Nähe von Tokio.
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Nach dem Tod ihres Mannes lebt Unuma heute in der Präfektur Saitama in der Nähe von Tokio.

Selbst wenn die Regierung die verseuchte Erde auf den Feldern bei ihrem alten Haus abtragen lassen würde, könnte sie sich dort nicht mehr sicher fühlen. Hier geht sie an einer Anlage vorbei, in der die Trümmer der Aufräumarbeiten verbrannt werden.
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Selbst wenn die Regierung die verseuchte Erde auf den Feldern bei ihrem alten Haus abtragen lassen würde, könnte sie sich dort nicht mehr sicher fühlen. Hier geht sie an einer Anlage vorbei, in der die Trümmer der Aufräumarbeiten verbrannt werden.

Die Strahlungsbelastung in der Umgebung ihres Hauses liegen laut einer von Reuters durchgeführten Dosimeter-Messung etwa 20-mal höher als der Vergleichswert in Tokio.
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Die Strahlungsbelastung in der Umgebung ihres Hauses liegen laut einer von Reuters durchgeführten Dosimeter-Messung etwa 20-mal höher als der Vergleichswert in Tokio.

Erst die komplette Entsorgung der havarierten Reaktoren könnte ihr ein wenig Sicherheit vermitteln, meint Unuma. Doch das kann noch Jahrzehnte dauern.
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Erst die komplette Entsorgung der havarierten Reaktoren könnte ihr ein wenig Sicherheit vermitteln, meint Unuma. Doch das kann noch Jahrzehnte dauern.

"Ganz zu schweigen von der Gefahr durch Erdbeben. Diese Reaktoren könnten explodieren, wenn jemand nur ein Werkzeug an der falschen Stelle fallen lässt", erklärt sie.
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"Ganz zu schweigen von der Gefahr durch Erdbeben. Diese Reaktoren könnten explodieren, wenn jemand nur ein Werkzeug an der falschen Stelle fallen lässt", erklärt sie.

Bevor sie die vierstündige Fahrt zurück in ihr neues Zuhause antritt, besucht Unuma die "Ranch der Hoffnung", ...
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Bevor sie die vierstündige Fahrt zurück in ihr neues Zuhause antritt, besucht Unuma die "Ranch der Hoffnung", ...

… die Rinderfarm von Masami Yoshizawa.
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… die Rinderfarm von Masami Yoshizawa.

Der Landwirt hatte sich 2011 aus Protest gegen die Regierung und Tepco, den Betreiber des Atomkraftwerks, der Anordnung widersetzt, ...
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Der Landwirt hatte sich 2011 aus Protest gegen die Regierung und Tepco, den Betreiber des Atomkraftwerks, der Anordnung widersetzt, ...

... sein verstrahltes Vieh zu töten.
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... sein verstrahltes Vieh zu töten.

Unter den 233 Ochsen ist auch der letzte überlebende Ochse der 50-köpfigen Herde, die Unuma früher hütete.
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Unter den 233 Ochsen ist auch der letzte überlebende Ochse der 50-köpfigen Herde, die Unuma früher hütete.

Er ist eine der letzten Verbindungen zu dem Leben, das sie vor der Katastrophe hatte.
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Er ist eine der letzten Verbindungen zu dem Leben, das sie vor der Katastrophe hatte.

Doch dieses Mal scheint sie der Ochse zu ignorieren. Erst mit einer Handvoll Kohl kann Unuma ihn anlocken.
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Doch dieses Mal scheint sie der Ochse zu ignorieren. Erst mit einer Handvoll Kohl kann Unuma ihn anlocken.

Anders als Unuma hat Kato sich auf ein Leben im Sperrgebiet eingestellt. "Ich will sicherstellen, dass ich hier bin, um mich um die letzte Katze zu kümmern", sagte er und ergänzt: "Danach will ich sterben, ob das nun einen Tag oder eine Stunde später ist."
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Anders als Unuma hat Kato sich auf ein Leben im Sperrgebiet eingestellt. "Ich will sicherstellen, dass ich hier bin, um mich um die letzte Katze zu kümmern", sagte er und ergänzt: "Danach will ich sterben, ob das nun einen Tag oder eine Stunde später ist."

Und Kato hat nicht nur ein Herz für Katzen. Er kauft auch Hundefutter für die Wildschweine, die sich bei Sonnenuntergang in der Nähe seines Hauses versammeln.
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Und Kato hat nicht nur ein Herz für Katzen. Er kauft auch Hundefutter für die Wildschweine, die sich bei Sonnenuntergang in der Nähe seines Hauses versammeln.

Da die Wildschweine immer wieder die Gegend verwüsten, hat die japanische Regierung im November Fallen aufgestellt.
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Da die Wildschweine immer wieder die Gegend verwüsten, hat die japanische Regierung im November Fallen aufgestellt.

Am 25. Februar wurde Kato unter dem Verdacht, einige der Tiere aus den Fallen befreit zu haben, festgenommen. Aktuell befindet er sich in Untersuchungshaft.
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Am 25. Februar wurde Kato unter dem Verdacht, einige der Tiere aus den Fallen befreit zu haben, festgenommen. Aktuell befindet er sich in Untersuchungshaft.

Seine Katzen werden von freiwilligen Helfer betreut. (kse/rts)
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Seine Katzen werden von freiwilligen Helfer betreut. (kse/rts)

Sonntag, 14. März 2021

Für immer Fukushima Die heimlichen Bewohner der Todeszone

In der verseuchten Sperrzone von Fukushima möchten nicht mehr viele Menschen leben. Doch Sakae Kato ist die Radioaktivität egal. Er hat sein Zuhause nie verlassen und kümmert sich seit zehn Jahren um die Katzen der Menschen, die nach der Reaktorkatastrophe geflohen sind. Auch ein Bauer widersetzt sich den Behörden.
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