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König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ordnete 1816 an, den letzten Sonntag des Kirchenjahres als allgemeinen Feiertag zur Erinnerung an die Verstorbenen zu begehen.
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Dieser Feiertag wurde schnell von anderen evangelischen Landeskirchen übernommen. Der Totensonntag ist in gewisser Weise das evangelische Gegenstück zur katholischen Feier von Allerseelen.
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Am Totensonntag ist es üblich, die Friedhöfe zu besuchen und die Gräber zu schmücken.
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Der Friedhof ist der Ort, an dem Verstorbene, meist begleitet von einem religiösen Ritus, bestattet werden.
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Grab- und Kultstätten sind die ältesten Zeugnisse menschlicher Zivilisation überhaupt. Bereits im Verlauf der frühen Steinzeit gingen die Menschen dazu über, ihre Toten zu bestatten.
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Schon vor der Sesshaftwerdung des Menschen entstanden von Familien genutzte separate Familienbegräbnisplätze.
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Wo Menschen dauerhaft zusammenlebten, entstanden festgelegte Orte, an denen Bestattungen abgehalten wurden.
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Mit den ersten Hochkulturen entwickelte sich auch das Bestattungswesen. In Ägypten, wo ein ausgesprochener Totenkult herrschte, ...
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... entstanden auf der - dem jenseitigen Reich zugeordneten - linken Nilseite nicht nur die Pyramiden als bis heute nicht wieder an Größe erreichte Einzelgräber, sondern ganze Totenstädte.
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Auch in Kleinasien und Kreta, später auch im antiken Griechenland, wurden die Toten an Orten außerhalb des städtischen Lebens bestattet. Dies konnten Gräberfelder sein, aber auch Felsengräber in künstlichen Höhlen waren nicht selten.
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Im Römischen Reich ließen sich besonders reiche Bürger entlang von Ausfallstraßen begraben, wo sie kunstvoll behauene und reich beschriftete Tafeln, Stelen oder Mausoleen errichten ließen.
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Rom verfügte mit den Katakomben über eine ausgedehnte, unterirdische Totenstadt, in der die Verstorbenen in Nischen eingemauert wurden.
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Die christliche Vorschrift, dass die Toten in unmittelbarer Nähe der Kirche oder sogar in den Kirchen selbst bestattet werden müssen, führte in Europa zu den mittelalterlichen Freithöfen, die rund um die Pfarrkirchen angelegt waren.
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Christliche Kirchhöfe wurden von kirchlichen Würdenträgern geweiht. Entsprechend genoss die Bestattung in der Kirchengruft selbst das höchste Sozialprestige und war nicht selten kirchlichen Würdenträgern vorbehalten. Der Kirchhof nahm die gesellschaftliche Mitte auf.
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Freithof hieß nicht viel mehr als umgrenzter, "eingefriedeter" Ort. Daraus entstand schließlich das Wort "Friedhof".
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Lange Zeit waren auch Bezeichnungen wie Begräbnisplatz, Gottesacker, Kirchhof oder Leichenhof gebräuchlich.
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Einzelgräber waren seltene Ausnahmen. Aus Platzmangel war die Bestattung in geweihten Massengräbern die üblichere Variante.
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Außerhalb der Stadtmauern fanden Verstorbene ihren Platz in ungeweihter Erde, wenn der Verstorbene exkommuniziert oder kriminell gewesen war oder einfach nur einen zu niedrigen Stand hatte.
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Bettler, Gaukler und Schauspieler hatten beispielsweise keinen Platz auf geweihten Kirchhöfen.
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Insbesondere in Zeiten von Seuchen, Hungersnöten und Kriegen gerieten die Kirchhöfe schnell an ihre Kapazitätsgrenze, so dass Umbettungen halbverwester Leichen ...
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... und die ständige Öffnung der Gräber für anhaltende Geruchsbelästigung und gesundheitliche Gefahren sorgten. Pestfriedhöfe weit außerhalb der Siedlungen sollten zumindest die ärgste Gefahr eindämmen.
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Die Reformation veränderte das gesamte Bestattungs- und Friedhofswesen nachhaltig.
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Die Überzeugung, dass die Bestattung der Toten nicht an die geweihte Erde und nicht an die Nähe der Reliquien gebunden sei, förderte die Verlegung der Friedhöfe vor die Stadtmauern.
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Mit der Auslagerung der Begräbnisplätze aus den Städten begann die Herauslösung des Begräbniswesens aus dem kultischen Zusammenhang. Etwa gleichzeitig wechselte die Trägerschaft der Friedhöfe von der Kirche in die kommunale Hand.
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Zentrale Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern, die vom Standort einer Kirche unabhängig waren, wurden vereinzelt bereits zur Renaissance, verstärkt ab 1750 und im Verlauf des 19. Jahrhunderts dann flächendeckend geschaffen.
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In Preußen war durch § 184 des Allgemeinen Preußischen Landrechts festgeschrieben worden, dass innerhalb bewohnter Gegenden keine Leichen beerdigt werden durften.
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Nach 1870 kam der Typus des Park- und Waldfriedhofs mit einer landschaftlichen Gartengestaltung und zwanglosen Verteilung von Grabfeldern und -stätten auf.
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Friedhöfe erfüllen wichtige und in jeder Kultur bestehende individuelle und kollektive Funktionen. Vor allem sind sie dazu bestimmt, den Angehörigen Verstorbener ein ungestörtes Totengedenken zu ermöglichen.
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Je nach Kultur und Religion sind auf Friedhöfen neben den eigentlichen Grabplätzen beispielsweise Kapellen, Schreine oder Heiligtümer und Totenhallen zur Aufbahrung der Toten errichtet.
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Auch Krematorien und Beinhäuser finden sich häufig direkt auf oder nahe dem Friedhofsgelände.
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In vielen Religionen ist der Friedhof ein heiliger Ort. Im Christentum werden sie zum Beispiel traditionell vom zuständigen Geistlichen geweiht.
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Diese kultische Bedeutung des Friedhofs hat eine Vielzahl an Tabus, moralischen Pflichten und Gesetzen hervorgebracht, die eine Entweihung unter Strafe stellen.
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Die bekanntesten derartigen Vergehen, die praktisch in allen Kulturen Gültigkeit besitzen, sind die Störung der Totenruhe, auch Leichenschändung genannt, sowie Grabschändung und Grabraub.
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Um die Totenruhe zu schützen, sind Friedhöfe grundsätzlich nicht unbeschränkt zugänglich, sondern mit Umfassungsmauern und verschließbaren Zugängen gesichert, deren unbefugtes Betreten ist in den meisten Fällen ebenfalls mit Strafen belegt.
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Die weitgehende Säkularisierung der christlich geprägten Gesellschaften, die insbesondere in Europa seit dem 20. Jahrhundert immer weiter vorangeschritten ist, hat auch die traditionellen Formen des Trauerns verändert.
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Friedhöfe dienen in vielen Gesellschaften auch der öffentlichen Hygiene, da die Beerdigung in öffentlich geregeltem Rahmen und an hierzu vorgesehenen Orten der Ausbreitung von Seuchen und der Belastung des Grundwassers vorbeugt.
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Auch aus diesem Grund hat sich in Deutschland der Friedhofszwang herausgebildet, der vorschreibt, dass Menschen und deren Asche nur auf Friedhöfen beigesetzt werden dürfen.
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Eine Ausnahme hiervon bildete lange Zeit lediglich die Seebestattung von Urnen und Sonderregelungen in einigen Bundesländern.
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Heute bestehen zunehmend Alternativen zu Friedhofsbestattungen, etwa die Beisetzung in Friedwäldern.
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Da Soldaten zu jeder Zeit und im 20. Jahrhundert zunehmend in Massen ihr Leben eingesetzt haben, sind weltweit Soldatenfriedhöfe als eine Sonderform des Friedhofs zu finden.
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Allein auf dem Schlachtfeld von Verdun sind die Überreste von mindestens 130.000 Soldaten untergebracht, die meisten davon liegen, weil sie nicht identifiziert werden konnten, nicht in Einzelgräbern, sondern in einem Beinhaus.
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Soldatenfriedhöfe sind nicht selten ein Platz der nationalen Identifikation und Heldenverehrung. Der sogenannte "Heldenfriedhof" in Arlington, USA, ist das bekannteste Beispiel dafür.
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Eine weitere Besonderheit sind Ehrenfriedhöfe, die Staatsführern, Monarchen oder hochrangigen Politikern vorbehalten sind. So ist es in Russland ein Zeichen besonderer Ehre, die letzte Ruhestätte an der Außenmauer des Moskauer Kreml zu erhalten.
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Im 20. Jahrhundert hat sich eine besondere Form von Friedhöfen entwickelt, die mit einer vorher nicht da gewesenen, massenhaften, systematischen und häufig industriell organisierten Vernichtung von Leben in engem Zusammenhang steht.
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An vorderster Stelle sind die Gedenkstätten zu nennen, die in ehemaligen Konzentrationslagern errichtet worden sind.
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Als Beispiele können aber auch die Beinhäuser gelten, in denen die sterblichen Überreste der Opfer der Roten Khmer in Kambodscha aufbewahrt werden.
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Im Unterschied zu Friedhöfen mit Bestattungswesen sind hier eine große, nicht näher bekannte Zahl von Mordopfern in Massengräbern verscharrt oder verbrannt worden.
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Das Gedenken an das Opfer als Individuum ist in solchen Stätten kaum noch möglich. Gedenkstätten dienen neben der Trauer vor allem zur Dokumentation und Mahnung, erfüllen also in hohem Maße gesellschaftliche Funktionen.
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Die Sepulkralkultur ist in denjenigen Religionen am ausgeprägtesten entwickelt, die der Totenruhe eine besondere Stellung einräumen, weil sie an eine Auferstehung und jenseitiges Fortleben glauben.
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Der Islam schreibt die Bestattung der Toten in Richtung Mekka vor, so dass alle Grabstellen auf islamischen Friedhöfen gleich ausgerichtet sind. Häufig sind diese aus Stein errichtet, teils gemauert oder mit Kacheln belegt, ...
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... häufig findet man Stelen oder Steine an Kopf- wie Fußende. Särge sind nicht üblich, die Toten werden nur in weiße Tücher gehüllt und direkt in die Erde gelegt.
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Jüdische Friedhöfe zeichnen sich dadurch aus, dass die Toten, weil es den Glaubensvorschriften widerspräche, nie umgebettet oder exhumiert werden. Auch die Grabsteine werden nicht entfernt.
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Statt dessen werden mit der Zeit Gräber übereinander geschichtet, wodurch eine extreme Dichte der Gräber und der Grabsteine entsteht. Hierdurch fehlt manchmal sogar eine geordnete Wegeführung.
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In westlichen Ländern christlicher Prägung hat sich eine besondere Friedhofskultur ausgeprägt, die von sehr vielgestaltigen ästhetischen Rahmen bestimmt ist.
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Häufig haben sich in verschiedenen Kulturräumen sehr spezifische Traditionen herausgebildet. Auch innerhalb christlich geprägter Regionen unterscheiden sich Friedhöfe zum Teil beträchtlich.
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Im mittel- und osteuropäischen Raum erscheinen die Friedhöfe nicht selten wie Parks und weisen einen hohen Grünanteil auf.
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Die Grabparzellen sind, wenn sie nicht mit einer Grabplatte belegt sind, häufig wie ein Beet kultiviert und weisen einen vielgestaltigen gärtnerischen Charakter auf.
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Im nordeuropäischen und angloamerikanischen Raum werden Rasenflächen bevorzugt, aus denen nur ebenerdige Platten oder aufrechte Steine ragen; der einzelne Grabplatz ist nur selten umfriedet.
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In Frankreich, Südeuropa und Lateinamerika sind Friedhöfe in der Regel vegetationslos gehalten oder weisen nur vereinzelt Baumbestände auf - im Mittelmeerraum vor allem Zypressenalleen.
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Die Grabplätze sind aus Stein gemauert oder mit einer Platte abgedeckt, teils auch umfriedet und mit Schotter oder Kies verfüllt.
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Künstliche Pflanzen, Keramikobjekte und Tafeln ersetzen häufig die Vegetation. Nicht selten finden sich - besonders im spanisch-portugiesischen Raum - katakombenartige Wände mit mehreren Etagen, in denen die Toten in Fächer gebettet werden.
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Auch östliche Religionen kennen die Einrichtung von Friedhöfen. Insbesondere der Shintoismus misst dem Andenken Verstorbener eine den westlichen Religionen vergleichbare Bedeutung bei, die sich in der Anlage der Friedhöfe erkennen lässt.
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Da die eigentliche Leiche als unrein gilt, enthalten Shintoistische Friedhöfe oft nur Scheingräber.
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Dagegen existieren im Hinduismus keine Friedhöfe. Das Glaubensprinzip der ewigen Wiedergeburt widerspricht der Anlage von Bestattungsplätzen. Statt dessen wird die Asche der Toten in der Regel in einen Fluss gestreut.
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Das Gedenken an Tote findet in der Privatsphäre statt, wo den Verstorbenen ein Schrein errichtet wird.
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Nicht wenige Friedhöfe sind aufgrund ihrer Gestaltung, Geschichte, Bedeutung oder der Prominenz ihrer Bestatteten zu weltweit bekannten Attraktionen geworden. So ziehen der Père Lachaise in Paris, ...
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... der Wiener Zentralfriedhof ...
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... oder der flächenmäßig größte Friedhof Europas in Hamburg-Ohlsdorf ganzjährig Scharen von Besuchern an. Häufig werden touristische Führungen angeboten. Die Ausgestaltung der Grabstätten ist Thema von kunsthistorischen Betrachtungen.
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Zu einzelnen Ruhestätten, insbesondere von Idolen aus Politik, Gesellschaft oder Popkultur, finden regelrechte Pilgerfahrten statt.
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Die Friedhofsverwaltung von Paris hat auf dem Père Lachaise bereits Wachpersonal aufstellen lassen, da rund um das Grab des ehemaligen "Doors"-Sängers Jim Morrison Vandalismus und Ruhestörung überhand genommen hatten.
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Wegen ihrer kulturell herausragenden Rolle stehen nicht wenige Friedhöfe unter Denkmalschutz.
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Dies liegt in ihrem kulturgeschichtlichen, architektonischen oder landschaftsarchitektonischen, oft auch künstlerischen Wert begründet, der sich in der Anlage oder einzelnen Grabstellen entfaltet hat.
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Städtische Friedhöfe übernehmen zudem mit ihren Grünanlagen neben Parks und Alleen wichtige klimatische und ökologische Funktionen.
Totensonntag Gedenken an die Verstorbenen
Seit 1816 ist der letzte Sonntag des Kirchenjahres der Erinnerung an die Verstorbenen gewidmet. Dann werden die Gräber geschmückt, und die Menschen besuchen ihre Toten. Eine Begegnung mit der eigenen Sterblichkeit und mit unserer Kulturgeschichte.
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