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An einem kühlen Tag schaukelt Samira auf dem Spielplatz eines Waisenhauses in Kabul höher und höher.
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An einem kühlen Tag schaukelt Samira auf dem Spielplatz eines Waisenhauses in Kabul höher und höher.

Genauso begeistert, wie sie spielt, lernt sie auch. Die Neunjährige möchte später einmal Ärztin werden.
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Genauso begeistert, wie sie spielt, lernt sie auch. Die Neunjährige möchte später einmal Ärztin werden.

Seit zwei Jahren lebt Samira in dem Kinderdorf Shamsa im Norden der afghanischen Hauptstadt. Als ihr Vater starb, fehlten ihrer Mutter die finanziellen Mittel, um sie und die Brüder zu versorgen.
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Seit zwei Jahren lebt Samira in dem Kinderdorf Shamsa im Norden der afghanischen Hauptstadt. Als ihr Vater starb, fehlten ihrer Mutter die finanziellen Mittel, um sie und die Brüder zu versorgen.

Kindern wie Samira, die ein Elternteil oder beide Eltern verloren haben, bietet das Heim seit zehn Jahren Schutz. Aktuell beherbergt es 130 Mädchen und Jungen, die Jüngsten sind drei Jahre alt.
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Kindern wie Samira, die ein Elternteil oder beide Eltern verloren haben, bietet das Heim seit zehn Jahren Schutz. Aktuell beherbergt es 130 Mädchen und Jungen, die Jüngsten sind drei Jahre alt.

Das Shamsa und andere Kinderheime sind in Afghanistan wichtige Orte: Während der mehr als 40 Jahre dauernden Kriege wurden Zehntausende Zivilisten getötet und unzählige Kinder verwaisten.
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Das Shamsa und andere Kinderheime sind in Afghanistan wichtige Orte: Während der mehr als 40 Jahre dauernden Kriege wurden Zehntausende Zivilisten getötet und unzählige Kinder verwaisten.

Doch jetzt ist das Kinderdorf in Gefahr. Ahmad Khalil Mayan, der Leiter der Einrichtung, erzählt, dass sie den Kindern jede Woche weniger Obst und Fleisch zu essen geben können. Dem Heim geht das Geld aus.
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Doch jetzt ist das Kinderdorf in Gefahr. Ahmad Khalil Mayan, der Leiter der Einrichtung, erzählt, dass sie den Kindern jede Woche weniger Obst und Fleisch zu essen geben können. Dem Heim geht das Geld aus.

Als die radikalislamischen Taliban Mitte August die Kontrolle über Afghanistan übernahmen, versiegten plötzlich die Hilfsgelder. Verzweifelt versuchte Mayan, Kontakt zu den Spendern aufzunehmen.
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Als die radikalislamischen Taliban Mitte August die Kontrolle über Afghanistan übernahmen, versiegten plötzlich die Hilfsgelder. Verzweifelt versuchte Mayan, Kontakt zu den Spendern aufzunehmen.

"Leider haben die meisten von ihnen das Land verlassen - afghanische Spender, ausländische Spender, Botschaften. Wenn ich sie anrufe oder eine E-Mail schreibe, antwortet mir niemand", berichtet der 40-Jährige.
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"Leider haben die meisten von ihnen das Land verlassen - afghanische Spender, ausländische Spender, Botschaften. Wenn ich sie anrufe oder eine E-Mail schreibe, antwortet mir niemand", berichtet der 40-Jährige.

Das Ausbleiben finanzieller Unterstützung zwingt Mayan zu schwierigen Entscheidungen. So hat er versucht, einige der Kinder zu vergleichsweise gut situierten Verwandten zu schicken. Aber eines nach dem anderen kehrte zurück.
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Das Ausbleiben finanzieller Unterstützung zwingt Mayan zu schwierigen Entscheidungen. So hat er versucht, einige der Kinder zu vergleichsweise gut situierten Verwandten zu schicken. Aber eines nach dem anderen kehrte zurück.

Angesichts der sich anbahnenden Wirtschaftskrise haben Taliban-Vertreter westliche Länder aufgefordert, Hilfsgelder zu spenden. Die meisten Staaten erkennen die Taliban aber nicht als legitime Regierung an.
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Angesichts der sich anbahnenden Wirtschaftskrise haben Taliban-Vertreter westliche Länder aufgefordert, Hilfsgelder zu spenden. Die meisten Staaten erkennen die Taliban aber nicht als legitime Regierung an.

Als eine Bedingung für die Anerkennung nennt auch Deutschland die Respektierung der Frauenrechte. Die Taliban hatten während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 Frauen weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt und Mädchen jegliche Bildung verboten.
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Als eine Bedingung für die Anerkennung nennt auch Deutschland die Respektierung der Frauenrechte. Die Taliban hatten während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 Frauen weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt und Mädchen jegliche Bildung verboten.

Jetzt haben sie angekündigt, die Rechte der Frauen achten zu wollen. Aktuell ist Mädchen aber zum Beispiel der Besuch weiterführender Schulen untersagt.
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Jetzt haben sie angekündigt, die Rechte der Frauen achten zu wollen. Aktuell ist Mädchen aber zum Beispiel der Besuch weiterführender Schulen untersagt.

Die Probleme des Waisenhauses verschärfen sich noch dadurch, dass wöchentlich höchstens 200 Dollar abgehoben werden dürfen. So soll ein Ansturm auf die harte Währung vermieden werden.
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Die Probleme des Waisenhauses verschärfen sich noch dadurch, dass wöchentlich höchstens 200 Dollar abgehoben werden dürfen. So soll ein Ansturm auf die harte Währung vermieden werden.

Der Betrag aber reicht nicht aus, um die Kinder und Mitarbeiter ausreichend zu versorgen.
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Der Betrag aber reicht nicht aus, um die Kinder und Mitarbeiter ausreichend zu versorgen.

Mayan befürchtet, dass das Kinderdorf unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr lange existieren kann.
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Mayan befürchtet, dass das Kinderdorf unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr lange existieren kann.

Und das wäre verheerend für die Jungen und Mädchen, die dort nicht nur Unterkunft und Essen bekommen. Sie erhalten auch Mathematik- und Englischunterricht und lernen, mit Computern umzugehen.
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Und das wäre verheerend für die Jungen und Mädchen, die dort nicht nur Unterkunft und Essen bekommen. Sie erhalten auch Mathematik- und Englischunterricht und lernen, mit Computern umzugehen.

Samira kann bisher weiterhin außerhalb des Kinderdorfs den Unterricht besuchen, weil Grundschulen inzwischen auch für Mädchen wieder geöffnet sind. Nachmittags hat sie außerdem Nachhilfestunden.
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Samira kann bisher weiterhin außerhalb des Kinderdorfs den Unterricht besuchen, weil Grundschulen inzwischen auch für Mädchen wieder geöffnet sind. Nachmittags hat sie außerdem Nachhilfestunden.

Die Not hat ihren Ehrgeiz nicht gebremst. "Ich möchte meinem Heimatland dienen und andere vor Krankheiten bewahren", sagt sie. "Und ich möchte auch, dass andere Mädchen studieren, damit sie wie ich in Zukunft Ärztin werden". Aber der Neunjährigen ist auch klar, ...
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Die Not hat ihren Ehrgeiz nicht gebremst. "Ich möchte meinem Heimatland dienen und andere vor Krankheiten bewahren", sagt sie. "Und ich möchte auch, dass andere Mädchen studieren, damit sie wie ich in Zukunft Ärztin werden". Aber der Neunjährigen ist auch klar, ...

... dass sie ins Ausland gehen muss, um ihren Wunschberuf zu erlernen: "Hier darf ich nicht studieren." (kse/rts)
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... dass sie ins Ausland gehen muss, um ihren Wunschberuf zu erlernen: "Hier darf ich nicht studieren." (kse/rts)

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Keine Spenden, kein Essen Waisenhaus in Kabul geht das Geld aus

Samira ist neun Jahre alt und lebt in einem Waisenhaus im Norden von Kabul. Dort bekommt sie nicht nur Essen und ein Bett, sondern auch Mathe- und Englischunterricht. Doch seit die Taliban die Kontrolle über Afghanistan übernommen haben, bangt das Heim um seine Existenz.
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