Bilderserien
AP8604291479
Tschernobyl ist zu dieser Zeit das modernste Kernkraftwerk der Sowjetunion. Ein Zwischenfall dort gilt als unvorstellbar. Bild 1 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP86010112877
Am 25. April startet die Reaktormannschaft in Block 4 eine Versuchsreihe.Bild 2 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
RTR2KOJJ
Unter der Leitung des stellvertretenden Chefingenieurs Anatoli Stepanowitsch Djatlow soll während einer planmäßigen Abschaltung ein totaler Stromausfall simuliert werden. Bild 3 von 49 | Foto: REUTERS
AP8604291461
Der Reaktor bleibt in Betrieb, das Notkühlsystem und weitere Sicherheitssysteme werden nacheinander abgeschaltet. Bild 4 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP860428056
Doch mittendrin muss das Experiment wegen einer Stromanforderung für neun Stunden verschoben werden, es wird erst in der Nacht fortgesetzt. Bild 5 von 49 | Foto: AP
RTR2KOJK
Zu diesem Zeitpunkt ist unerfahreneres Schichtpersonal anwesend als eigentlich geplant.Bild 6 von 49 | Foto: REUTERS
AP10121307324
Als der Reaktor schließlich bis auf 25 Prozent seiner Leistung heruntergefahren werden soll, kommt es zu einem Leistungsabfall bis in einen Bereich, in dem der Reaktor instabil läuft. Der Grund dafür ist bis heute ungeklärt, möglich sind ein Bedienfehler oder ein technischer Defekt.Bild 7 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8604291495
Anstatt den Reaktor abzuschalten, versucht die Bedienmannschaft, die Leistung wieder zu steigern. Bild 8 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8604301328
Es kommt zu einem rapiden Anstieg der Reaktorleistung auf offenbar das 100-Fache der Nennleistung, die Betriebsmannschaft versucht eine Notabschaltung. Dies misslingt, eine nukleare Kettenreaktion baut sich auf.Bild 9 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8604281199
Der Reaktorkern erhitzt sich bis zum Schmelzpunkt des Kernbrennstoffs. Das Grafit im Reaktorinneren gerät in Brand. Bild 10 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP911012086
Der Druck, der sich im Reaktor durch Aufheizung und Verdampfung aufgebaut hatte, ist bereits zu hoch. Bild 11 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
RTR1CMVU
Um 1.23 Uhr kommt es zu einer ersten Explosion, bei der Teile des Reaktors und des 64 Meter hohen Reaktorgebäudes zerstört werden. Bild 12 von 49 | Foto: REUTERS
AP9110131316
Das über tausend Tonnen schwere Betondach wird weggesprengt, ...Bild 13 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP860401057
Mit dem Großfeuer, das erst Tage später gelöscht werden kann, werden große Mengen Radionuklide in die Atmosphäre gesogen. Bild 14 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
RTR2KOK2
Die radioaktiven Emissionen, vor allem Jod 131 und das langlebigere Cäsium 137, verteilt der Wind über ganz Europa. Bild 15 von 49 | Foto: REUTERS
AP8604290521
Eine erste Wolke zieht über Polen nach Skandinavien, eine zweite über Tschechien nach Deutschland und weiter westwärts, eine dritte verteilt den Fallout über Rumänien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei.Bild 16 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8608251164-1
Um das Ausmaß der Katastrophe einzudämmen, muss der Reaktor gelöscht und abgedeckt werden.Bild 17 von 49 | Foto: AP
AP8608251164-2
Als das fehlschlägt, werden Militärhubschrauber organisiert, ...Bild 18 von 49 | Foto: AP
AP8604301294
Dies führt jedoch zum gegenteiligen Effekt: Durch die Abdeckung erhöht sich die Temperatur und es werden umso mehr radioaktive Materialien freigesetzt. Bild 19 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8605091464
Die Sowjetunion versucht zunächst in altbewährter Manier, die Katastrophe zu vertuschen. Noch 12 Stunden nach der Explosion behauptet die Kraftwerksleitung, der Reaktor sei intakt geblieben. Bild 20 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8604290216
Am 27. April wird in Nordfinnland stark erhöhte Strahlung gemessen. Sie soll "höchstwahrscheinlich aus einem Kernkraftwerk in der Sowjetunion" entwichen sein. Bild 21 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP060421025531
Die 45.000 Bewohner der nur vier Kilometer entfernten Stadt Pripjat werden evakuiert. Bild 22 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8605010118
Einen Tag später meldet die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS erstmals den Unfall in Tschernobyl. Bild 23 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
8412390
Der Reaktor sei beschädigt worden und man habe Maßnahmen zur Beseitigung der Havarie ergriffen, lautet die offizielle Sprachregelung nach der zunächst verhängten Nachrichtensperre der Sowjetunion. Bild 24 von 49 | Foto: picture-alliance/ dpa
AP860101041
Die Deutsche Presseagentur dpa verschickt eine Eilmeldung zu dem Unglück. Bild 25 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8605101453
Die 130.000 Bewohner der 30-Kilometer-Zone um den Reaktor holt man erst am 4. und 5. Mai aus der Gefahrenzone. Bild 26 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
23564359
Damit der Reaktor keine Radioaktivität mehr an die Umwelt abgeben kann, muss er abgedeckt werden. Bild 27 von 49 | Foto: picture alliance / dpa
AP9603220261
Bis zum Herbst 1986 wird daher ein sogenannter Sarkophag aus Beton um den Reaktor gebaut. Bild 28 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP06042301716
Schätzungsweise 600.000 bis 800.000 Männer, sogenannte "Liquidatoren", sind dafür in und um Tschernobyl im Einsatz. Bild 29 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
RTR2KOJ5
Sie sollen die Folgen der Katastrophe beseitigen. Bild 30 von 49 | Foto: REUTERS
AP96042102095
Der Sarkophag ist für eine Dauer von 20 bis 30 Jahren ausgelegt, doch bereits nach einigen Jahren zeigen sich schwerwiegende Schäden. Bild 31 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8706201236
1997 wird bei einer internationalen Konferenz, an der sich unter anderem die G7-Staaten, Russland, die Ukraine und die Europäische Union beteiligten, der Bau einer neuen Hülle beschlossen, die den zerstörten Reaktor für mindestens 100 Jahre sicher umgeben soll. Bild 32 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8807011393
Doch der Bau der Schutzhülle verzögert sich immer wieder.Bild 33 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP99010106941
Im Dezember 2000 wird der dritte und letzte noch arbeitende Tschernobyl-Reaktor endgültig abgeschaltet. Bild 34 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8605091373
Noch heute leiden die Menschen in den betroffenen Regionen in der Ukraine und in Weißrussland an den Folgen der radioaktiven Verseuchung. Bild 35 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP900421066
Schwere Erkrankungen, vor allem der Schilddrüse, und eine Krebsrate, die 30-mal so hoch ist wie die vor der Katastrophe, machen das Ausmaß deutlich.Bild 36 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP8605191199
Die Feuerwehrleute, die unmittelbar nach dem Unfall an den Folgen der Strahlung starben, sind als Tschernobyl-Opfer anerkannt.Bild 37 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP10042613081
Doch genaue Zahlen, wie viele Menschen wirklich an den Folgen von Tschernobyl gestorben sind, sind schwer zu ermitteln, nicht zuletzt weil die Krankenakten der Liquidatoren geheim gehalten werden und selbst behandelnden Ärzten nicht zur Verfügung stehen. Bild 38 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP97043003476
Man geht aber davon aus, dass bis heute mehr als 125.000 Liquidatoren gestorben sind, vor allem an Schlaganfällen, Herzinfarkten und Krebs. Bild 39 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP080424036350
Noch heute ist ein weitläufiges Gebiet um das ehemalige Kernkraftwerk unbewohnbar und sollte nicht betreten werden. Bild 40 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
AP060417020819
Durch die Folgen des Reaktorunglücks sind ungezählte Menschen sozial entwurzelt worden.Bild 41 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
RTSCN89
Im April 2015 wurden auf einer Geberkonferenz in London von den G7-Staaten erneut über 500 Millionen Euro für weitere Bauarbeiten am Sarkophag zugesagt.Bild 42 von 49 | Foto: REUTERS
AP110319021983
Eine riesige Stahlkonstruktion soll die Trümmer und die noch immer von ihnen ausgehende radioaktive Strahlung überspannen.Bild 43 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
RTSCN5L
Ende November 2016 hatte die Schutzhülle ihre Endposition erreicht und sollte eigentlich im November 2017 einsatzbereit sein. Aber ...Bild 44 von 49 | Foto: REUTERS
imago82896080h
... wegen der hohen Strahlenbelastung verzögert sich die Inbetriebnahme weiter.Bild 45 von 49 | Foto: imago/ZUMA Press
imago0099392327h
Seit Juli 2019 ist die Schutzhülle nun offiziell in Betrieb. Sie soll wenigstens 100 Jahre halten.Bild 46 von 49 | Foto: imago images/CTK Photo
2021-04-22T104308Z-249110188-RC2Y0N94ZV56-RTRMADP-3-UKRAINE-CHERNOBYL-UNESCO
Aber in den nächsten 100.000 Jahren werden hier keine Menschen leben können, ...Bild 47 von 49 | Foto: REUTERS
imago70053003h
... räumte der Chef der staatlichen Leitung für das Sperrgebiet, Vitali Petruk, im Frühjahr 2016 ein.Bild 48 von 49 | Foto: imago/Kyodo News
imago0095873129h
Die radioaktive Belastung ist zu hoch. (sba)Bild 49 von 49 | Foto: imago images/Ukrinform

Der größte anzunehmende UnfallWas in Tschernobyl geschah

26.04.2021, 11:17 Uhr

In der Nacht vom 25. zum 26. April 1986 soll das Kernkraftwerk Tschernobyl planmäßig für Reparatur- und Instandhaltungarbeiten heruntergefahren werden. Dabei wird ein Stromausfall simuliert. Der Versuch gerät außer Kontrolle und wird zum weltweit schwersten Unfall in der zivilen Nutzung der Kernenergie.