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Seit beinahe 40 Jahren unterhalten die USA und der Iran keine diplomatischen Beziehungen mehr.
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Grund ist eine der längsten Geiselnahmen der Geschichte. Sie beginnt am 4. November 1979, als Studenten die US-Botschaft in Teheran stürmen.
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Wenige Monate zuvor, am 1. Februar 1979, war Ayatollah Ruhollah Khomeini in einem Triumphzug in den Iran zurückgekehrt.
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Khomeini ruft die Islamische Republik Iran aus und stachelt die Demonstranten weiter an, die USA zu zwingen, den "kriminellen Schah" auszuliefern.
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Schah Mohammed Reza Pahlewi war kurz vorher nach monatelangen heftigen Protesten gegen seine autokratische Herrschaft ins ägyptische Exil geflohen.
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Anschließend reiste er zur Behandlung seiner Krebserkrankung weiter in die USA.
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Viele Demonstranten skandierten damals auch antiamerikanische Parolen.
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Am 4. November greifen die radikalen Khomeini-Anhänger schließlich die US-Botschaft an.
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Die Studenten dringen gleichzeitig über alle Mauern und Tore ein, berichten Augenzeugen später.
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Sämtliche Botschaftsmitarbeiter und Diplomaten werden gefangengenommen und ...
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... zunächst in der Residenz des Botschafters zusammengetrieben.
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Die USA unter Präsident Jimmy Carter sind ebenso geschockt wie der UN-Sicherheitsrat. Der Angriff auf eine Botschaft und ihre Besetzung sind ein klarer Bruch des Völkerrechts.
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Die Gefangenen werden gefesselt und brutal verhört.
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Wenige Tage später werden einige Geiseln freigelassen, vor allem Frauen, Afroamerikaner und Bürger anderer Staaten, die - ...
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... so die iranische Sprachregelung - der "Unterdrückung der amerikanischen Gesellschaft" ausgesetzt waren.
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Auch eine Geisel mit gesundheitlichen Problemen lassen die Iraner gehen.
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Diplomatische Bemühungen um eine Freilassung der verbliebenen 52 Geiseln bleiben jedoch erfolglos.
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Die Festgehaltenen berichten später von Scheinhinrichtungen, zu denen sie derweil in der Botschaft zusammengerufen werden.
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Der Internationale Gerichtshof fordert den Iran auf, die Botschaft zu verlassen und die Geiseln gehen zu lassen.
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Doch der Iran beharrt auf der Auslieferung des Schahs und der Überweisung seines Vermögens. Das verweigert US-Präsident Carter.
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Am 7. April 1980 brechen die USA schließlich die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab.
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Die USA verhängen ein Handelsembargo, frieren Gelder der iranischen Regierung ein und versuchen, auch internationale Sanktionen durchzusetzen. Das scheitert aber am Veto der Sowjetunion.
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Auch wenn keine der Geiseln ernsthaft verletzt wird, sind sie immer wieder erniedrigenden Behandlungen ausgesetzt.
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Die Langeweile ist unerträglich, die Festgehaltenen dürfen nicht miteinander sprechen. Auch Lesen wird zum seltenen Luxus.
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In der Post, die die Gefangenen erhalten, sind alle Hinweise auf Verhandlungen zensiert.
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Nur selten bekommen die Geiseln frische Kleidung, die Ungewissheit über ihr Schicksal ist beängstigend.
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Im April 1980 startet US-Präsident Carter eine miltärische Rettungsaktion. Ein Elitekommando soll die Geiseln in Teheran befreien.
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Doch die Operation "Eagle Claw" misslingt. Hubschrauber müssen wegen eines Sandsturms notlanden und umkehren.
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Die Aktion wird abgebrochen, auf dem Rückflug kollidieren ein Hubschrauber und ein Transportflugzeug.
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Acht Soldaten sterben, zwölf werden verletzt.
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Die Fotos der verkohlten Wracks in der Wüste schlachten die iranischen Fundamentalisten für ihre Propaganda aus.
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Die Supermacht USA ist gedemütigt.
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Um eine neue Befreiungsaktion zu verhindern, ...
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... werden die Geiseln voneinander getrennt und an verschiedene Orte im ganzen Land gebracht.
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Nach weiteren zwei Monaten entscheiden sich die Iraner erneut anders.
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Sie bringen die Gefangenen nun wieder gemeinsam im Hochsicherheitsgefängnis von Teheran unter.
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Die Geiselkrise wird erst gelöst, als sich eine Reihe von Rahmenbedingungen ändern.
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Im Juli 1980 stirbt der Schah in Ägypten.
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Am 22. September erklärt der irakische Diktator Saddam Hussein dem Iran den Krieg. Der erste Golfkrieg beginnt, er wird acht Jahre dauern und mindestens eine Million Menschen das Leben kosten.
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In den USA gewinnt der Republikaner Ronald Reagan die Präsidentschaftswahlen, auch weil der Amtsinhaber Carter für das Scheitern der Operation Eagle verantwortlich gemacht wird.
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Im Januar 1981 einigen sich die USA und der Iran schließlich in Algier auf ein Abkommen.
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Die USA beenden das Handelsembargo, geben die eingefrorenen Gelder wieder frei und verpflichten sich, nicht in die inneren Angelegenheiten des Iran einzugreifen.
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Im Gegenzug lässt der Iran die verbliebenen 52 Geiseln frei.
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Am 20. Januar 1981, dem Tag der Amtseinführung von Ronald Reagan, dürfen die Geiseln den Iran verlassen.
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Nach 444 Tagen in Gefangenschaft werden sie über Algier nach Wiesbaden ausgeflogen.
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Auf der US-Basis in Deutschland erwartet auch der frühere Präsident Jimmy Carter die Freigelassenen, als Emissär der neuen Reagan-Regierung.
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Noch immer kämpfen die früheren Gefangenen von Teheran um Entschädigungen, bis heute unterhalten die USA und der Iran keine Botschaften im jeweils anderen Land.
444 Tage Gefangenschaft Als die US-Botschaft in Teheran zur Falle wurde
Es ist eine der längsten Geiselnahmen der Geschichte: 444 Tage werden 52 US-Amerikaner in der Botschaft ihres Landes in der iranischen Hauptstadt Teheran festgehalten. Das ahnt niemand, als sich am 4. November 1979 Studenten vor dem Gebäude versammeln.
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