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Es ist die größte Schifffahrtstragödie aller Zeiten. Am 30. Januar 1945, genau zwölf Jahre nach Adolf Hitlers "Machtergreifung", treffen insgesamt drei Torpedos eines sowjetischen U-Boots die "Wilhelm Gustloff". Sie sinkt unmittelbar danach.
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Es ist die größte Schifffahrtstragödie aller Zeiten. Am 30. Januar 1945, genau zwölf Jahre nach Adolf Hitlers "Machtergreifung", treffen insgesamt drei Torpedos eines sowjetischen U-Boots die "Wilhelm Gustloff". Sie sinkt unmittelbar danach.

Der erste Torpedo schlägt um 21.16 Uhr im Unterdeck ein. Hier befindet sich auch das luxuriöse Schwimmbad. Etliche Passagiere werden bei dem Versuch, an Deck zu gelangen, totgetrampelt.
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Der erste Torpedo schlägt um 21.16 Uhr im Unterdeck ein. Hier befindet sich auch das luxuriöse Schwimmbad. Etliche Passagiere werden bei dem Versuch, an Deck zu gelangen, totgetrampelt.

Wolfgang Schmidt ist einer der wenigen Überlebenden der Katastrophe (hier auf einem Hochzeitsfoto mit seiner Frau Herta). Er übersteht im Zweiten Weltkrieg ganze fünf Schiffsuntergänge.
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Wolfgang Schmidt ist einer der wenigen Überlebenden der Katastrophe (hier auf einem Hochzeitsfoto mit seiner Frau Herta). Er übersteht im Zweiten Weltkrieg ganze fünf Schiffsuntergänge.

Ein anderer Überlebender, Horst Schön (bei Dreharbeiten 2007), berichtet der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von einem "furchtbaren Schrei, der über das Wasser hallte", als sich das Heck aufrichtete und dann das Schiff sank. Er selbst sei an diesem Tag "ein zweites Mal geboren" worden.
4 / 32 (Foto: picture-alliance/ dpa)

Ein anderer Überlebender, Horst Schön (bei Dreharbeiten 2007), berichtet der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von einem "furchtbaren Schrei, der über das Wasser hallte", als sich das Heck aufrichtete und dann das Schiff sank. Er selbst sei an diesem Tag "ein zweites Mal geboren" worden.

Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Unglücks an Bord befinden, ist bis heute umstritten. Schätzungen gehen von etwa 10.500 Flüchtlingen aus, ...
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Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Unglücks an Bord befinden, ist bis heute umstritten. Schätzungen gehen von etwa 10.500 Flüchtlingen aus, ...

... die sich durch die Überfahrt aus Gotenhafen in der Danziger Bucht vor der heranrückenden Roten Armee nach Kiel retten wollen.
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... die sich durch die Überfahrt aus Gotenhafen in der Danziger Bucht vor der heranrückenden Roten Armee nach Kiel retten wollen.

Die Ostsee ist voller Minen und sowjetischer U-Boote. Nur etwa 1300 Menschen überleben das Unglück. Rund 9300 sterben, ...
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Die Ostsee ist voller Minen und sowjetischer U-Boote. Nur etwa 1300 Menschen überleben das Unglück. Rund 9300 sterben, ...

... wie viele andere, die über die vereiste Ostsee in den Westen zu fliehen versuchen.
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... wie viele andere, die über die vereiste Ostsee in den Westen zu fliehen versuchen.

Historiker schätzen, dass zum Ende des Zweiten Weltkriegs etwa 14 Millionen Menschen auf der Flucht sind.
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Historiker schätzen, dass zum Ende des Zweiten Weltkriegs etwa 14 Millionen Menschen auf der Flucht sind.

Die meisten von ihnen in Ostpreußen. Viele verlassen hastig ihre Häuser mit Planwagen oder Schlitten.
10 / 32 (Foto: picture-alliance / akg-images)

Die meisten von ihnen in Ostpreußen. Viele verlassen hastig ihre Häuser mit Planwagen oder Schlitten.

Während die Soldaten der Roten Armee immer weiter nach Westen vordringen, versuchen die Menschen in Ostpreußen verzweifelt, an Bord der wenigen Schiffe zu gelangen.
11 / 32 (Foto: Museum Minsk)

Während die Soldaten der Roten Armee immer weiter nach Westen vordringen, versuchen die Menschen in Ostpreußen verzweifelt, an Bord der wenigen Schiffe zu gelangen.

Im Gedränge verlieren etliche Kinder ihre Eltern.
12 / 32 (Foto: picture alliance / dpa)

Im Gedränge verlieren etliche Kinder ihre Eltern.

Allein aus dem Pillauer Hafen in Ostpreußen werden etwa 200.000 Menschen in das noch von der Wehrmacht besetzte Kopenhagen oder das neutrale Schweden gebracht.
13 / 32 (Foto: picture alliance / akg-images)

Allein aus dem Pillauer Hafen in Ostpreußen werden etwa 200.000 Menschen in das noch von der Wehrmacht besetzte Kopenhagen oder das neutrale Schweden gebracht.

Dass ausgerechnet die "Wilhelm Gustloff", die nach dem am 4. Februar 1936 ermordeten Schweizer NSDAP-Funktionär benannt ist, sowjetischen Torpedos zum Opfer fällt, ist für das Hitler-Regime bitter.
14 / 32 (Foto: picture alliance / dpa)

Dass ausgerechnet die "Wilhelm Gustloff", die nach dem am 4. Februar 1936 ermordeten Schweizer NSDAP-Funktionär benannt ist, sowjetischen Torpedos zum Opfer fällt, ist für das Hitler-Regime bitter.

Ursprünglich als Nazi-Luxusliner konzipiert, dient sie vor dem Krieg als Kreuzfahrtschiff der NS-Freizeitorganisation "Kraft durch Freude" (KdF).
15 / 32 (Foto: picture alliance/VisualEyze/United Archives)

Ursprünglich als Nazi-Luxusliner konzipiert, dient sie vor dem Krieg als Kreuzfahrtschiff der NS-Freizeitorganisation "Kraft durch Freude" (KdF).

Der Dampfer unternimmt unter anderem Fahrten ...
16 / 32 (Foto: picture-alliance / akg-images)

Der Dampfer unternimmt unter anderem Fahrten ...

... nach Genua, Lissabon und Madeira (im Bild).
17 / 32 (Foto: picture alliance/VisualEyze/United Archives)

... nach Genua, Lissabon und Madeira (im Bild).

Auf seiner ersten regulären Fahrt steuert das Schiff am 2. April 1938 den englischen Hafen Tilbury in London an. Dort setzen die Nazis es als schwimmendes Wahllokal ein, ...
18 / 32 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Auf seiner ersten regulären Fahrt steuert das Schiff am 2. April 1938 den englischen Hafen Tilbury in London an. Dort setzen die Nazis es als schwimmendes Wahllokal ein, ...

... um die in England lebenden Deutschen und Österreicher über den längst erfolgten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich abstimmen zu lassen. Danach tanzen sie an Deck.
19 / 32 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

... um die in England lebenden Deutschen und Österreicher über den längst erfolgten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich abstimmen zu lassen. Danach tanzen sie an Deck.

Beim Verlassen des Hafens am 10. April zeigen die Passagiere den Hitlergruß.
20 / 32 (Foto: AP)

Beim Verlassen des Hafens am 10. April zeigen die Passagiere den Hitlergruß.

Eine fünftägige Fahrt kostet die Schiffsreisenden 50 Reichsmark (umgerechnet etwa 200 Euro).
21 / 32 (Foto: picture-alliance / brandstaetter images/Austrian Archives (S))

Eine fünftägige Fahrt kostet die Schiffsreisenden 50 Reichsmark (umgerechnet etwa 200 Euro).

Die Veranstalter von KdF setzen die Ticketpreise bewusst niedrig an, damit sie auch für Arbeiter bezahlbar sind.
22 / 32 (Foto: picture alliance /)

Die Veranstalter von KdF setzen die Ticketpreise bewusst niedrig an, damit sie auch für Arbeiter bezahlbar sind.

Hitler (im Bild beim Stapellauf) selbst hatte angeordnet, dass der deutsche Arbeiter seinen Urlaub bekomme, damit er seine Nerven behalte und stark genug für seine Gedanken sei.
23 / 32 (Foto: picture-alliance / akg-images)

Hitler (im Bild beim Stapellauf) selbst hatte angeordnet, dass der deutsche Arbeiter seinen Urlaub bekomme, damit er seine Nerven behalte und stark genug für seine Gedanken sei.

Das Bild zeigt den ehemaligen Chef der deutschen Arbeitsfront Robert Ley im Juni 1938 mit Mitgliedern der KdF-Organisation und Ehrengästen aus dem Ausland an Bord des Schiffs. Später ist Ley als einer der 24 Hauptkriegsverbrecher im Nürnberger Prozess angeklagt. Er begeht vor Prozessbeginn Selbstmord.
24 / 32 (Foto: AP)

Das Bild zeigt den ehemaligen Chef der deutschen Arbeitsfront Robert Ley im Juni 1938 mit Mitgliedern der KdF-Organisation und Ehrengästen aus dem Ausland an Bord des Schiffs. Später ist Ley als einer der 24 Hauptkriegsverbrecher im Nürnberger Prozess angeklagt. Er begeht vor Prozessbeginn Selbstmord.

An Deck finden auch Tanz-Vorführungen statt, wie hier bei einer zweitägigen Fahrt nach Hamburg. Ziel der Gründung von "Kraft durch Freude" war es, ...
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An Deck finden auch Tanz-Vorführungen statt, wie hier bei einer zweitägigen Fahrt nach Hamburg. Ziel der Gründung von "Kraft durch Freude" war es, ...

... durch solche Veranstaltungen eine passive Loyalität zum nationalsozialistischen Regime zu schaffen und die Deutschen durch Stärkung der Leistungskraft zu einem kriegstüchtigen Volk zu machen.
26 / 32 (Foto: picture alliance / arkivi)

... durch solche Veranstaltungen eine passive Loyalität zum nationalsozialistischen Regime zu schaffen und die Deutschen durch Stärkung der Leistungskraft zu einem kriegstüchtigen Volk zu machen.

Knapp 1500 Passagiere passen an Bord. Das Bild zeigt einen Blick in den gediegenen Speisesaal.
27 / 32 (Foto: imago images/teutopress)

Knapp 1500 Passagiere passen an Bord. Das Bild zeigt einen Blick in den gediegenen Speisesaal.

Jede Kabine verfügt über fließendes Wasser, Stockbetten, Schränke, eine Sofabank und einen Tisch.
28 / 32 (Foto: picture-alliance / akg-images)

Jede Kabine verfügt über fließendes Wasser, Stockbetten, Schränke, eine Sofabank und einen Tisch.

Nach Kriegsbeginn dient die Gustloff den Nazis als Lazarettschiff der Kriegsmarine.
29 / 32 (Foto: Bundesarchiv, Bild 183-L12208)

Nach Kriegsbeginn dient die Gustloff den Nazis als Lazarettschiff der Kriegsmarine.

Auch bei der Besetzung Norwegens im Frühjahr 1940 nutzen sie es als Transportschiff, das die Verwundeten in die Heimat bringt.
30 / 32 (Foto: picture alliance/VisualEyze/United Archives)

Auch bei der Besetzung Norwegens im Frühjahr 1940 nutzen sie es als Transportschiff, das die Verwundeten in die Heimat bringt.

Heute liegt das Wrack des Schiffes, bei dessen Untergang fünf Jahre später Tausende sterben, zwölf Seemeilen vor der polnischen Küste auf dem Meeresboden. (Bild von der Gustloff-Ausstellung 2015 in Lübeck)
31 / 32 (Foto: picture alliance / dpa)

Heute liegt das Wrack des Schiffes, bei dessen Untergang fünf Jahre später Tausende sterben, zwölf Seemeilen vor der polnischen Küste auf dem Meeresboden. (Bild von der Gustloff-Ausstellung 2015 in Lübeck)

Nie zuvor in der Weltgeschichte hat das Sinken eines einzigen Schiffes so viele Menschen in den Tod gerissen. (Bild von einer Reise in den 1930er Jahren)
32 / 32 (Foto: picture alliance/VisualEyze/United Archives)

Nie zuvor in der Weltgeschichte hat das Sinken eines einzigen Schiffes so viele Menschen in den Tod gerissen. (Bild von einer Reise in den 1930er Jahren)

Donnerstag, 30. Januar 2025

Tausende Flüchtlinge starben Als die "Wilhelm Gustloff" sank

Es sind die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs. Tausende Flüchtlinge drängen sich auf die "Wilhelm Gustloff", um vor der Roten Armee in den Westen zu fliehen. Dann schlagen die Torpedos ein: Das Prestige-Schiff der NS-Organisation "Kraft durch Freude" sinkt, die Ostsee wird zum Massengrab.
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