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Die Schlucht Babyn Jar liegt im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
1 / 40 (Foto: picture alliance / dpa)

Die Schlucht Babyn Jar liegt im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Der Name des Tals steht sinnbildlich für das Grauen des Zweiten Weltkrieges.
2 / 40 (Foto: picture alliance / JOKER)

Der Name des Tals steht sinnbildlich für das Grauen des Zweiten Weltkrieges.

Am 29. und 30. September 1941 ermorden SS-Männer mit Hilfe der Wehrmacht hier innerhalb von 36 Stunden 33.771 Juden per Genickschuss - fast die gesamte zurückgebliebene jüdische Bevölkerung Kiews.
3 / 40 (Foto: picture alliance / AP)

Am 29. und 30. September 1941 ermorden SS-Männer mit Hilfe der Wehrmacht hier innerhalb von 36 Stunden 33.771 Juden per Genickschuss - fast die gesamte zurückgebliebene jüdische Bevölkerung Kiews.

Es ist das größte Einzelmassaker an Juden im Zweiten Weltkrieg.
4 / 40 (Foto: picture alliance / CPA Media Co. Ltd)

Es ist das größte Einzelmassaker an Juden im Zweiten Weltkrieg.

Bei dem Massaker handelt es sich um kein zufälliges Ereignis. Der Judenmord der Deutschen ist von langer Hand geplant.
5 / 40 (Foto: picture alliance / CPA Media Co. Ltd)

Bei dem Massaker handelt es sich um kein zufälliges Ereignis. Der Judenmord der Deutschen ist von langer Hand geplant.

Drei Monate zuvor, am 22. Juni 1941 überfällt die Wehrmacht mit einem Millionenheer die Sowjetunion und startet einen rassistischen Vernichtungskrieg.
6 / 40 (Foto: imago images/Reinhard Schultz)

Drei Monate zuvor, am 22. Juni 1941 überfällt die Wehrmacht mit einem Millionenheer die Sowjetunion und startet einen rassistischen Vernichtungskrieg.

Hitlers Ziel ist die Eroberung von "Lebensraum im Osten" und die Vernichtung von Juden, Bolschewisten und Slawen.
7 / 40 (Foto: picture-alliance / akg-images)

Hitlers Ziel ist die Eroberung von "Lebensraum im Osten" und die Vernichtung von Juden, Bolschewisten und Slawen.

Den kämpfenden Verbänden folgen in einer zweiten Welle Todesschwadronen aus Einsatzgruppen, Polizeibataillonen und SS-Brigaden.
8 / 40 (Foto: imago images/Everett Collection)

Den kämpfenden Verbänden folgen in einer zweiten Welle Todesschwadronen aus Einsatzgruppen, Polizeibataillonen und SS-Brigaden.

Hinter der Front beginnen sie mit der systematischen Ermordung von sowjetischen Funktionären, Roma, Kranken und vor allem der jüdischen Bevölkerung.
9 / 40 (Foto: picture alliance / CPA Media Co. Ltd)

Hinter der Front beginnen sie mit der systematischen Ermordung von sowjetischen Funktionären, Roma, Kranken und vor allem der jüdischen Bevölkerung.

Die Rote Armee wird von dem Überfall überrumpelt. Schnell stößt die Wehrmacht ins Landesinnere vor.
10 / 40 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Rote Armee wird von dem Überfall überrumpelt. Schnell stößt die Wehrmacht ins Landesinnere vor.

Nach heftigen Kämpfen marschieren deutsche Truppen am 19. September 1941 in Kiew ein.
11 / 40 (Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR)

Nach heftigen Kämpfen marschieren deutsche Truppen am 19. September 1941 in Kiew ein.

Wenige Tage später verkünden Aushänge eine Umsiedlung: "Sämtliche Juden der Stadt Kiew und Umgebung haben sich am Montag, dem 29. September 1941, bis acht Uhr einzufinden."
12 / 40 (Foto: picture alliance/dpa)

Wenige Tage später verkünden Aushänge eine Umsiedlung: "Sämtliche Juden der Stadt Kiew und Umgebung haben sich am Montag, dem 29. September 1941, bis acht Uhr einzufinden."

Mitzunehmen seien Dokumente, Geld und Kleidung. Wer der Anweisung nicht folge, dem wird mit Erschießung gedroht.
13 / 40 (Foto: AP)

Mitzunehmen seien Dokumente, Geld und Kleidung. Wer der Anweisung nicht folge, dem wird mit Erschießung gedroht.

Von einst 220.000 jüdischen Einwohnern sind nur 50.000 in der Stadt geblieben.
14 / 40 (Foto: picture alliance/dpa/Sputnik)

Von einst 220.000 jüdischen Einwohnern sind nur 50.000 in der Stadt geblieben.

Die Männer dienen in der Roten Armee, andere sind geflohen.
15 / 40 (Foto: picture alliance / akg-images)

Die Männer dienen in der Roten Armee, andere sind geflohen.

Greise, Frauen und Kinder finden sich am Sammelplatz bei der heutigen Metrostation Lukjaniwka ein.
16 / 40 (Foto: imago stock&people)

Greise, Frauen und Kinder finden sich am Sammelplatz bei der heutigen Metrostation Lukjaniwka ein.

Getrieben von lokalen Wachmannschaften, legen sie die zweieinhalb Kilometer zum damaligen Stadtrand zu Fuß zurück.
17 / 40 (Foto: picture alliance / dpa)

Getrieben von lokalen Wachmannschaften, legen sie die zweieinhalb Kilometer zum damaligen Stadtrand zu Fuß zurück.

In Babyn Jar werden die Menschen gezwungen, sich auszuziehen. In Zehnergruppen werden sie in die Schlucht geführt. Dort befinden sich drei Gruppen mit MP-Schützen.
18 / 40 (Foto: picture alliance / CPA Media Co. Ltd)

In Babyn Jar werden die Menschen gezwungen, sich auszuziehen. In Zehnergruppen werden sie in die Schlucht geführt. Dort befinden sich drei Gruppen mit MP-Schützen.

"Die nachfolgenden Juden mussten sich auf die Leichen der zuvor erschossenen Juden legen. Die Schützen standen jeweils hinter den Juden und haben diese mit Genickschüssen getötet", berichtet ein SS-Mann später in den Nürnberger Prozessen.
19 / 40 (Foto: picture alliance/AP Photo)

"Die nachfolgenden Juden mussten sich auf die Leichen der zuvor erschossenen Juden legen. Die Schützen standen jeweils hinter den Juden und haben diese mit Genickschüssen getötet", berichtet ein SS-Mann später in den Nürnberger Prozessen.

Pioniere der Wehrmacht sprengen anschließend die Ränder der bis zu 50 Meter tiefen Schlucht.
20 / 40 (Foto: picture alliance / CPA Media Co. Ltd)

Pioniere der Wehrmacht sprengen anschließend die Ränder der bis zu 50 Meter tiefen Schlucht.

Bis 1943 finden in und um Kiew weitere Massenerschießungen von Zivilisten und Kriegsgefangenen statt.
21 / 40 (Foto: picture alliance / CPA Media Co. Ltd)

Bis 1943 finden in und um Kiew weitere Massenerschießungen von Zivilisten und Kriegsgefangenen statt.

Doch nach der Niederlage von Stalingrad zeichnet sich eine Rückkehr der Roten Armee ab.
22 / 40 (Foto: imago images/Everett Collection)

Doch nach der Niederlage von Stalingrad zeichnet sich eine Rückkehr der Roten Armee ab.

Der bereits an den Erschießungen 1941 beteiligte SS-Standartenführer Paul Blobel kommt deshalb nach Kiew zurück und beginnt mit der sogenannten "Ent-Erdungsaktion".
23 / 40 (Foto: picture alliance / CPA Media Co. Ltd)

Der bereits an den Erschießungen 1941 beteiligte SS-Standartenführer Paul Blobel kommt deshalb nach Kiew zurück und beginnt mit der sogenannten "Ent-Erdungsaktion".

300 KZ-Häftlinge graben die Leichen wieder aus und verbrennen sie auf mit Benzin getränkten Eisenbahnschwellen, um Spuren des Verbrechens zu verwischen.
24 / 40 (Foto: Johannes Hähle)

300 KZ-Häftlinge graben die Leichen wieder aus und verbrennen sie auf mit Benzin getränkten Eisenbahnschwellen, um Spuren des Verbrechens zu verwischen.

Das Grauen endet erst am 6. November 1943, als die Rote Armee unter gewaltigen Verlusten die Stadt befreit.
25 / 40 (Foto: Johannes Hähle)

Das Grauen endet erst am 6. November 1943, als die Rote Armee unter gewaltigen Verlusten die Stadt befreit.

Im Rahmen des Einsatzgruppen-Prozesses in Nürnberg wird Blobel für das Massaker von Babyn Jar zum Tode verurteilt und 1951 hingerichtet.
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Im Rahmen des Einsatzgruppen-Prozesses in Nürnberg wird Blobel für das Massaker von Babyn Jar zum Tode verurteilt und 1951 hingerichtet.

Weitere Täter werden 1968 vom Landgericht Darmstadt zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
27 / 40 (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

Weitere Täter werden 1968 vom Landgericht Darmstadt zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die sowjetische Regierung tut sich lange schwer mit dem Gedenken an das Massaker. Die Schlucht wird mit den Jahren Teil der Stadt und in einen Park umgewandelt.
28 / 40 (Foto: picture alliance / akg-images)

Die sowjetische Regierung tut sich lange schwer mit dem Gedenken an das Massaker. Die Schlucht wird mit den Jahren Teil der Stadt und in einen Park umgewandelt.

Erst nach Stalins Tod löst unter anderem das 1961 erschienene weltbekannte Gedicht "Babi Jar" von Jewgeni Jewtuschenko eine Debatte aus.
29 / 40 (Foto: imago/United Archives International)

Erst nach Stalins Tod löst unter anderem das 1961 erschienene weltbekannte Gedicht "Babi Jar" von Jewgeni Jewtuschenko eine Debatte aus.

Doch das 1976 errichtete Monument für die ermordeten "sowjetischen Bürger" verweigert das Gedenken an die Juden als Hauptopfergruppe.
30 / 40 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Doch das 1976 errichtete Monument für die ermordeten "sowjetischen Bürger" verweigert das Gedenken an die Juden als Hauptopfergruppe.

Das 15 Meter hohe Denkmal besteht aus elf Figuren, im Mittelpunkt die Figur einer jungen Mutter als Symbol für den "Triumph des Lebens über den Tod".
31 / 40 (Foto: imago images/ZUMA Wire)

Das 15 Meter hohe Denkmal besteht aus elf Figuren, im Mittelpunkt die Figur einer jungen Mutter als Symbol für den "Triumph des Lebens über den Tod".

Außerdem sind unter anderen ein kommunistischer Untergrundkämpfer, ein sowjetischer Soldat, ein Matrose, eine alte Frau und ein junges Mädchen abgebildet.
32 / 40 (Foto: imago images/ZUMA Wire)

Außerdem sind unter anderen ein kommunistischer Untergrundkämpfer, ein sowjetischer Soldat, ein Matrose, eine alte Frau und ein junges Mädchen abgebildet.

Das ändert sich erst zum 50. Jahrestag 1991.
33 / 40 (Foto: Associated Press)

Das ändert sich erst zum 50. Jahrestag 1991.

Ein Mahnmal in Form einer Menora, eines siebenarmigen jüdischen Leuchters, wird errichtet
34 / 40 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Ein Mahnmal in Form einer Menora, eines siebenarmigen jüdischen Leuchters, wird errichtet

Zugleich beginnt eine Diskussion über die Errichtung einer Holocaust-Gedenkstätte - ein Novum für die Ex-Sowjetrepublik Ukraine.
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Zugleich beginnt eine Diskussion über die Errichtung einer Holocaust-Gedenkstätte - ein Novum für die Ex-Sowjetrepublik Ukraine.

Doch auch andere Opfergruppen wie der Roma wird mit eigenen Denkmälern gedacht.
36 / 40 (Foto: picture alliance / dpa)

Doch auch andere Opfergruppen wie der Roma wird mit eigenen Denkmälern gedacht.

Auch für die jüngsten Opfer gibt es mittlerweile ein Denkmal.
37 / 40 (Foto: picture alliance / dpa)

Auch für die jüngsten Opfer gibt es mittlerweile ein Denkmal.

Die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth bezeichnet Babyn Jar 1991 bei einem Besuch als einen "Ort des Grauens und der Scham".
38 / 40 (Foto: AP)

Die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth bezeichnet Babyn Jar 1991 bei einem Besuch als einen "Ort des Grauens und der Scham".

Zum 75. Jahrestag wird die Anlage für mehr als eine Million Euro neu saniert.
39 / 40 (Foto: picture alliance / dpa)

Zum 75. Jahrestag wird die Anlage für mehr als eine Million Euro neu saniert.

"Wir müssen uns daran erinnern, was hier geschah, damit die Fehler der Vergangenheit sich nicht noch einmal wiederholen", sagt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko 2016. (jpe/dpa)
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"Wir müssen uns daran erinnern, was hier geschah, damit die Fehler der Vergangenheit sich nicht noch einmal wiederholen", sagt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko 2016. (jpe/dpa)

Sonntag, 29. September 2024

"Ort des Grauens und der Scham" Der Massenmord von Babyn Jar

Am 29. und 30. September 1941 löschen deutsche Soldaten in der Schlucht Babyn Jar fast die gesamte zurückgebliebene jüdische Bevölkerung von Kiew aus. Mit Hilfe der Wehrmacht ermorden SS-Männer mehr als 33.000 Juden per Genickschuss. Die Opfer sind vor allem Frauen, Kinder und Greise.
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