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Mit Ratko Mladic steht in Den Haag einer der letzten verbliebenen mutmaßlichen Kriegsverbrecher der Balkankriege vor Gericht. Der ehemalige Militärchef der bosnischen Serben soll zwischen 1992 und 1995 für den Tod Tausender Zivilisten verantwortlich sein.
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Mit Ratko Mladic steht in Den Haag einer der letzten verbliebenen mutmaßlichen Kriegsverbrecher der Balkankriege vor Gericht. Der ehemalige Militärchef der bosnischen Serben soll zwischen 1992 und 1995 für den Tod Tausender Zivilisten verantwortlich sein.

Mit der Anklageverlesung beginnt ein Prozess, der vermutlich Monate dauern und auch aus anderen Gründen zu einer Geduldsprobe für die Richter in den Niederlanden werden wird.
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Mit der Anklageverlesung beginnt ein Prozess, der vermutlich Monate dauern und auch aus anderen Gründen zu einer Geduldsprobe für die Richter in den Niederlanden werden wird.

Bei seinen ersten Auftritten vor der Jury zeigt sich Mladic unbeugsam. Er glaube weiter an die "gerechte nationale Sache". Als "Führer seines Volkes" habe er lediglich dessen "legitime Rechte" durchsetzen wollen. Er rechnet für sich "mit Gerechtigkeit", die "auf dieser Welt existieren muss, weil sie von Gott gegeben ist". Und das kann für sein Dafürhalten nur bedeuten: Freispruch.
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Bei seinen ersten Auftritten vor der Jury zeigt sich Mladic unbeugsam. Er glaube weiter an die "gerechte nationale Sache". Als "Führer seines Volkes" habe er lediglich dessen "legitime Rechte" durchsetzen wollen. Er rechnet für sich "mit Gerechtigkeit", die "auf dieser Welt existieren muss, weil sie von Gott gegeben ist". Und das kann für sein Dafürhalten nur bedeuten: Freispruch.

Warum er es dennoch rund 15 Jahre lang für nötig hält, sich zu verstecken, erklärt das aber nicht. Mladic taucht mit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1995 unter, ...
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Warum er es dennoch rund 15 Jahre lang für nötig hält, sich zu verstecken, erklärt das aber nicht. Mladic taucht mit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1995 unter, ...

... bis er in diesem Haus in Lazarevo, einem kleinen Örtchen rund 100 Kilometer von Belgrad entfernt, aufgespürt wird.
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... bis er in diesem Haus in Lazarevo, einem kleinen Örtchen rund 100 Kilometer von Belgrad entfernt, aufgespürt wird.

Was die Beamten vorfinden, ist ein sichtlich gealterter Mann, ein Senior, dem kaum einer zutrauen würde, dass er so grausam vorgehen könnte, wie er es in den Kriegsjahren tut. Heute fordert Mladic, dass diese Aufnahmen von ihm nicht mehr gezeigt werden. Zu verwundbar zeigen sie ihn in seinen Augen.
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Was die Beamten vorfinden, ist ein sichtlich gealterter Mann, ein Senior, dem kaum einer zutrauen würde, dass er so grausam vorgehen könnte, wie er es in den Kriegsjahren tut. Heute fordert Mladic, dass diese Aufnahmen von ihm nicht mehr gezeigt werden. Zu verwundbar zeigen sie ihn in seinen Augen.

Ein serbisches Tribunal entscheidet rasch: Mladic wird an den Internationalen Strafgerichtshof ausgeliefert.
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Ein serbisches Tribunal entscheidet rasch: Mladic wird an den Internationalen Strafgerichtshof ausgeliefert.

An das Tribunal, das er als eine "Nato-Filiale" bezeichnet, als "von den USA gegründet, die auch die Staatsanwälte bezahlen". Wieso Ratko Mladic derart vor Selbstgerechtigkeit strotzt, erklärt seine Biografie.
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An das Tribunal, das er als eine "Nato-Filiale" bezeichnet, als "von den USA gegründet, die auch die Staatsanwälte bezahlen". Wieso Ratko Mladic derart vor Selbstgerechtigkeit strotzt, erklärt seine Biografie.

Denn Ratko Mladic ist über Jahre ein nationaler Held, wird bis heute von vielen Serben verehrt. Bis heute bezieht er in seiner Heimat eine Militärpension.
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Denn Ratko Mladic ist über Jahre ein nationaler Held, wird bis heute von vielen Serben verehrt. Bis heute bezieht er in seiner Heimat eine Militärpension.

Mladic wird am 12. März 1942 in dem Dorf Bozanovici nahe Kalinovik im Süden der damaligen jugoslawischen Teilrepublik Bosnien geboren.
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Mladic wird am 12. März 1942 in dem Dorf Bozanovici nahe Kalinovik im Süden der damaligen jugoslawischen Teilrepublik Bosnien geboren.

Der Welt wird er im Juli 1991 erstmals näher bekannt. In Knin in Kroatien wird er kurz vor dem Ende der Sozialistischen Föderativen Republik zum Chef der Jugoslawischen Volksarmee ernannt.
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Der Welt wird er im Juli 1991 erstmals näher bekannt. In Knin in Kroatien wird er kurz vor dem Ende der Sozialistischen Föderativen Republik zum Chef der Jugoslawischen Volksarmee ernannt.

Mit seiner militärischen Hilfe spaltet sich eine serbische Minderheit von Kroatien ab. Die Saat der ethnischen Kriege geht auf.
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Mit seiner militärischen Hilfe spaltet sich eine serbische Minderheit von Kroatien ab. Die Saat der ethnischen Kriege geht auf.

Schon bald wendet sich Mladic einer anderen Front zu. Er wird Armeechef der bosnischen Serben, die sich einer international anerkannten Volksabstimmung widersetzen und die Unabhängigkeit von Bosnien-Herzegowina nicht akzeptieren.
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Schon bald wendet sich Mladic einer anderen Front zu. Er wird Armeechef der bosnischen Serben, die sich einer international anerkannten Volksabstimmung widersetzen und die Unabhängigkeit von Bosnien-Herzegowina nicht akzeptieren.

Karadzic und Mladic gelten als Hauptverantwortliche für den Bürgerkrieg, der in der Folge entsteht.
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Karadzic und Mladic gelten als Hauptverantwortliche für den Bürgerkrieg, der in der Folge entsteht.

Im April 1992 brechen im ganzen Land Kämpfe los. Unter dem Jubel der serbischen Bevölkerung und mit der Unterstützung der Jugoslawischen Volksarmee lässt Mladic brutal gegen seine Kriegsgegner, die muslimischen Bosniaken und die kroatischstämmige Bewohner der Region, vorgehen.
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Im April 1992 brechen im ganzen Land Kämpfe los. Unter dem Jubel der serbischen Bevölkerung und mit der Unterstützung der Jugoslawischen Volksarmee lässt Mladic brutal gegen seine Kriegsgegner, die muslimischen Bosniaken und die kroatischstämmige Bewohner der Region, vorgehen.

In diese Jahre fallen auch die Taten, die ihm nun vorgeworfen werden. Gleich zu Beginn des Krieges kesseln Mladics Truppen Sarajevo ein. Die Stadt wird von da an insgesamt 1425 Tage lang umzingelt.
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In diese Jahre fallen auch die Taten, die ihm nun vorgeworfen werden. Gleich zu Beginn des Krieges kesseln Mladics Truppen Sarajevo ein. Die Stadt wird von da an insgesamt 1425 Tage lang umzingelt.

Die Menschen in der Stadt erleiden eine unfassbare Not. Granatenbeschuss, Heckenschützen, Nahrungsmittelknappheit - in den Jahren der Belagerung verlieren rund 11.500 Menschen ihr Leben.
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Die Menschen in der Stadt erleiden eine unfassbare Not. Granatenbeschuss, Heckenschützen, Nahrungsmittelknappheit - in den Jahren der Belagerung verlieren rund 11.500 Menschen ihr Leben.

Das Eingreifen einer Uno-Schutztruppe und die Einrichtung einer Luftbrücke kann das Leid nur lindern. Die Belagerung wird zum Trauma für eine einst stolze Stadt.
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Das Eingreifen einer Uno-Schutztruppe und die Einrichtung einer Luftbrücke kann das Leid nur lindern. Die Belagerung wird zum Trauma für eine einst stolze Stadt.

Zum 20. Jahrestag des Beginns der Blockade erinnern die Menschen in der bosnischen Hauptstadt der Opfer. 11.541 rote Plastikstühle, einer für jeden Toten, stehen am 4. April 2012 in der Innenstadt. Sie bleiben leer.
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Zum 20. Jahrestag des Beginns der Blockade erinnern die Menschen in der bosnischen Hauptstadt der Opfer. 11.541 rote Plastikstühle, einer für jeden Toten, stehen am 4. April 2012 in der Innenstadt. Sie bleiben leer.

Doch Sarajevo ist nicht der einzige Ort, an dem Mladic eine Spur des Grauens hinterlässt.
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Doch Sarajevo ist nicht der einzige Ort, an dem Mladic eine Spur des Grauens hinterlässt.

Auf Befehl von Radovan Karadzic ist er für umfassende sogenannte ethnische Säuberungen verantwortlich. Im Klartext: Mladic lässt massenhaft muslimische Bosniaken abschlachten.
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Auf Befehl von Radovan Karadzic ist er für umfassende sogenannte ethnische Säuberungen verantwortlich. Im Klartext: Mladic lässt massenhaft muslimische Bosniaken abschlachten.

Unter den Augen der tatenlos zusehenden Blauhelme erschießen seine Leute im Juli 1995 in der Uno-Schutzzone rund 8000 Menschen. Das Massaker von Srebrenica gilt als das schwerste Kriegsverbrechen nach dem Zweiten Weltkrieg.
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Unter den Augen der tatenlos zusehenden Blauhelme erschießen seine Leute im Juli 1995 in der Uno-Schutzzone rund 8000 Menschen. Das Massaker von Srebrenica gilt als das schwerste Kriegsverbrechen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Dass die ganze Welt dabei zusehen kann, wie sie kaltblütig exekutieren, hält Mladics Soldaten nicht auf. Zum Teil werden die hilflosen Zivilisten einfach am Straßenrand erschossen und verscharrt.
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Dass die ganze Welt dabei zusehen kann, wie sie kaltblütig exekutieren, hält Mladics Soldaten nicht auf. Zum Teil werden die hilflosen Zivilisten einfach am Straßenrand erschossen und verscharrt.

Die Massengräber sind Zeugnisse des Grauens. Jahre später werden die sterblichen Überreste der Opfer exhumiert - eine harte Probe für die Angehörigen, die die Brutalität der Mladic-Männer noch immer schwer verkraften können.
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Die Massengräber sind Zeugnisse des Grauens. Jahre später werden die sterblichen Überreste der Opfer exhumiert - eine harte Probe für die Angehörigen, die die Brutalität der Mladic-Männer noch immer schwer verkraften können.

Mühsam versuchen Experten später, die genaue Herkunft der Gebeine herauszufinden.
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Mühsam versuchen Experten später, die genaue Herkunft der Gebeine herauszufinden.

Jedes einzelne Opfer soll eine Begräbnisstätte bekommen.
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Jedes einzelne Opfer soll eine Begräbnisstätte bekommen.

Viele Hinterbliebene können mit der Vergangenheit erst dann leben, wenn sie einen würdigen Abschluss gefunden hat.
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Viele Hinterbliebene können mit der Vergangenheit erst dann leben, wenn sie einen würdigen Abschluss gefunden hat.

Und für viele ist wichtig, dass diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden, die dieses Massaker angerichtet haben. Genau dieser Prozess findet mit dem Verfahren gegen Mladic nun ein Ende.
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Und für viele ist wichtig, dass diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden, die dieses Massaker angerichtet haben. Genau dieser Prozess findet mit dem Verfahren gegen Mladic nun ein Ende.

Nach Jahren im Untergrund, in denen er die Identität eines schrulligen Wunderheilers angenommen hat, wird der bosnische Serbenführer im Juli 2008 gefasst.
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Nach Jahren im Untergrund, in denen er die Identität eines schrulligen Wunderheilers angenommen hat, wird der bosnische Serbenführer im Juli 2008 gefasst.

Das Gerichtsverfahren gegen ihn nimmt im Oktober 2009 seinen Anfang. Noch ist im Kriegsverbrecherprozess gegen ihn kein Urteil gefallen.
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Das Gerichtsverfahren gegen ihn nimmt im Oktober 2009 seinen Anfang. Noch ist im Kriegsverbrecherprozess gegen ihn kein Urteil gefallen.

Ein noch größerer Fisch in den Fängen der internationalen Strafjustiz ist der langjährige serbische Machthaber Slobodan Milosovic. Er gilt als Anstifter der Balkankriege und muss damit auch als mitverantwortlich für Srebrenica angesehen werden.
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Ein noch größerer Fisch in den Fängen der internationalen Strafjustiz ist der langjährige serbische Machthaber Slobodan Milosovic. Er gilt als Anstifter der Balkankriege und muss damit auch als mitverantwortlich für Srebrenica angesehen werden.

Bevor das Urteil gegen ihn fällt, stirbt er 2006 im UN-Gefängnis. Juristisch gesehen ist er damit "unschuldig". Bis heute wird er auf dem Balkan von vielen wie ein Heiliger verehrt.
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Bevor das Urteil gegen ihn fällt, stirbt er 2006 im UN-Gefängnis. Juristisch gesehen ist er damit "unschuldig". Bis heute wird er auf dem Balkan von vielen wie ein Heiliger verehrt.

Ein weiterer Scherge des Karadzic-Regimes ist Dragomir Milosevic. Er kommandiert in den 90er Jahren die Truppen, die Sarajevo abriegeln.
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Ein weiterer Scherge des Karadzic-Regimes ist Dragomir Milosevic. Er kommandiert in den 90er Jahren die Truppen, die Sarajevo abriegeln.

2004 stellt er sich und wird im Dezember 2007 in Den Haag zu 33 Jahren Haft verurteilt. Später wird das Urteil auf 29 Jahre abgemildert.
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2004 stellt er sich und wird im Dezember 2007 in Den Haag zu 33 Jahren Haft verurteilt. Später wird das Urteil auf 29 Jahre abgemildert.

In Momcilo Perisic findet im September 2011 ein fünfter hochrangiger Militär sein gerechtes Urteil. Der Generalstabschef der jugoslawischen Armee unterstützt in den Kriegsjahren maßgeblich die Serben in den Bürgerkriegen in Bosnien-Herzegowina und Kroatien.
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In Momcilo Perisic findet im September 2011 ein fünfter hochrangiger Militär sein gerechtes Urteil. Der Generalstabschef der jugoslawischen Armee unterstützt in den Kriegsjahren maßgeblich die Serben in den Bürgerkriegen in Bosnien-Herzegowina und Kroatien.

Er muss wegen Kriegsverbrechen für 27 Jahre ins Gefängnis. Auch er hilft damals mit, Sarajevo zu belagern, auch ihm wird eine politische Mitverantwortung für Srebrenica vorgeworfen.
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Er muss wegen Kriegsverbrechen für 27 Jahre ins Gefängnis. Auch er hilft damals mit, Sarajevo zu belagern, auch ihm wird eine politische Mitverantwortung für Srebrenica vorgeworfen.

Und nun also Mladic. Der Mann, der international als "Schlächter vom Balkan" verrufen ist, der aber von seinen Leuten bis heute heißblütig verteidigt wird.
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Und nun also Mladic. Der Mann, der international als "Schlächter vom Balkan" verrufen ist, der aber von seinen Leuten bis heute heißblütig verteidigt wird.

Als 2011 seine Verhaftung bekannt wird, gehen Tausende serbische Separatisten im Norden von Bosnien-Herzegowina auf die Straßen. Für sie ist Mladic, auch Jahre nach dem Krieg, noch immer kein Verbrecher, sondern einer, der sich ehrenvoll für ihre Sache eingesetzt hat.
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Als 2011 seine Verhaftung bekannt wird, gehen Tausende serbische Separatisten im Norden von Bosnien-Herzegowina auf die Straßen. Für sie ist Mladic, auch Jahre nach dem Krieg, noch immer kein Verbrecher, sondern einer, der sich ehrenvoll für ihre Sache eingesetzt hat.

Als er sich auf der Flucht befindet, zeigen unzählige Mladic-Porträts wie hier in Belgrad die Solidarität weiter Teile der serbischen Bevölkerung mit dem Kriegsführer. Dass er dennoch ausgeliefert wird, ist dem internationalen Druck zu verdanken.
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Als er sich auf der Flucht befindet, zeigen unzählige Mladic-Porträts wie hier in Belgrad die Solidarität weiter Teile der serbischen Bevölkerung mit dem Kriegsführer. Dass er dennoch ausgeliefert wird, ist dem internationalen Druck zu verdanken.

Serbiens Präsident Boris Tadic will sein Land in die Europäische Union führen. Aber Brüssel macht klar: Arbeitet Belgrad nicht ernsthaft die jüngere Vergangenheit auf, dann wird es nichts mit dem Beitritt. Mladics Auslieferung ist dazu ein entscheidender Puzzleteil.
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Serbiens Präsident Boris Tadic will sein Land in die Europäische Union führen. Aber Brüssel macht klar: Arbeitet Belgrad nicht ernsthaft die jüngere Vergangenheit auf, dann wird es nichts mit dem Beitritt. Mladics Auslieferung ist dazu ein entscheidender Puzzleteil.

Dennoch muss sich Serbien unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie kann es sein, dass sich Kriegsverbrecher wie Mladic und Karadzic, die in exponierten Ämtern waren, über Jahre in dem Land versteckt halten können.
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Dennoch muss sich Serbien unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie kann es sein, dass sich Kriegsverbrecher wie Mladic und Karadzic, die in exponierten Ämtern waren, über Jahre in dem Land versteckt halten können.

UN-Chefankläger Serge Bremmertz ist sich sicher: Kein Mensch taucht einfach so unter, ohne dass entscheidende Stellen davon wissen. Seit Langem versucht er daher auch das Netzwerk zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen, das an der Verschleierung der Aufenthaltsorte von Kriegsverbrechern beteiligt war. Erst wenn auch dieser Sumpf trocken gelegt ist, will er Ruhe geben.
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UN-Chefankläger Serge Bremmertz ist sich sicher: Kein Mensch taucht einfach so unter, ohne dass entscheidende Stellen davon wissen. Seit Langem versucht er daher auch das Netzwerk zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen, das an der Verschleierung der Aufenthaltsorte von Kriegsverbrechern beteiligt war. Erst wenn auch dieser Sumpf trocken gelegt ist, will er Ruhe geben.

Politische Erwägungen sind vielen Bosniern dagegen egal. Sie wollen nur eines: Gerechtigkeit für die Tausenden Menschen, die Mladic auf dem Gewissen hat. (jog/dpa)
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Politische Erwägungen sind vielen Bosniern dagegen egal. Sie wollen nur eines: Gerechtigkeit für die Tausenden Menschen, die Mladic auf dem Gewissen hat. (jog/dpa)

Dienstag, 15. Mai 2012

Gerechtigkeit für Srebrenica Schlächter Mladic steht vor Gericht

8000 Tote in Srebrenica, 11.541 Tote in Sarajevo, Tausende Vertriebene, Hinterbliebene, Traumatisierte. All das hat Ratko Mladic auf dem Gewissen, so das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Nun wird dem bosnischen Serbenführer der Prozess gemacht. Der "Schlächter vom Balkan" sieht sich bis heute im Recht. Auch, weil er von vielen noch immer wie ein Heiliger verehrt wird.
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