Panorama

Haftstrafe wegen Mordes 15-Jähriger nach Kopfschuss auf Mitschüler verurteilt

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Die Tat ereignete sich im September vergangenen Jahres auf einem Schulhof in Lohr am Main.

Die Tat ereignete sich im September vergangenen Jahres auf einem Schulhof in Lohr am Main.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit einem Kopfschuss tötet ein 15-Jähriger vergangenes Jahr seinen Mitschüler. Das Gericht wertet die Tat als Mord und verhängt eine mehrjährige Haftstrafe. Im Prozess entschuldigt sich der Jugendliche bei der Familie des Opfers.

Nach einem tödlichen Kopfschuss auf einen Mitschüler an einer Schule in Unterfranken ist ein 15-Jähriger wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung des Landgerichts Würzburg habe der Jugendliche den 14-Jährigen im September 2023 in Lohr am Main ermordet, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Bei Mord beträgt das Höchstmaß der Jugendstrafe zehn Jahre.

Mit dem Urteil folgte die große Jugendkammer der Ansicht von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Sie hatten das Mordmerkmal der Heimtücke als verwirklicht angesehen, da der Kopfschuss von hinten kam. Der Anwalt des Angeklagten hatte hingegen auf Totschlag plädiert.

Der 15-jährige Deutsche hatte im vergangenen September auf dem Gelände einer Schule in Lohr am Main nordwestlich von Würzburg einen 14-jährigen Italiener mit einem einzigen Schuss aus einer Pistole getötet. Er gestand den tödlichen Schuss zu Beginn der Hauptverhandlung. Der Schuss sei allerdings nicht absichtlich gefallen, sagte er aus. In seinem letzten Wort entschuldigte sich der 15-Jährige bei den Hinterbliebenen und sagte, dass ihm alles unglaublich leidtue.

Die Eltern des getöteten italienischen Jungen sind Nebenkläger in dem Verfahren. Die Familie hatte zu Prozessbeginn deutlich gemacht, dass ihr die Aufklärung des Motivs und eine Entschuldigung ein großes Anliegen ist. Die beiden Jungen gingen in dieselbe Mittelschule in der Kleinstadt im Spessart. Da der Angeklagte jugendlich ist, schreibt das Gesetz eine Verhandlung hinter verschlossenen Türen vor.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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