Panorama

Bluttat in Offenburg 15-Jähriger schießt auf Mitschüler - Opfer stirbt im Krankenhaus

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In einer Offenburger Schule schießt ein Jugendlicher auf einen Mitschüler. Dieser überlebt den Angriff nicht. Der Vorfall löst einen Großeinsatz aus. Möglicherweise hat das Einschreiten eines zufällig Anwesenden noch Schlimmeres verhindert.

Bei einem Schusswaffenangriff an einer Schule im badischen Offenburg ist ein Schüler ums Leben gekommen. "Das Opfer erlag seinen schweren Verletzungen in einer Klinik", heißt es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Der ebenfalls 15-jährige mutmaßliche Täter war nach dem Angriff in einem Klassenzimmer festgenommen worden - die Ermittler gehen von einem "persönlichen Motiv" für die Tat aus. Der Schütze, ein Deutscher, kam wegen mutmaßlichen Totschlags in Untersuchungshaft in einem Gefängnis. Hinweise auf einen politischen Hintergrund der Tat habe die Polizei derzeit nicht, sagte Landesinnenminister Thomas Strobl.

Der Vorfall soll sich in der 9. Klasse des Tatverdächtigen abgespielt haben. Wie die Polizei weiter mitteilte, hatte der mutmaßliche Täter nach bisherigen Erkenntnissen ein Klassenzimmer betreten und gezielt auf den Gleichaltrigen geschossen. Kurz vor 12.00 Uhr waren dann mehrere Notrufe eingegangen. Bereits nach wenigen Minuten waren die ersten Einsatzkräfte am Ort des Geschehens und gingen sofort ins Schulgebäude. Dort trafen sie auf einen verletzten Jugendlichen, der sofort von den Rettungskräfte erstversorgt wurde.

Der Tatverdächtige sei durch einen zufällig Anwesenden festgehalten und von den Beamten festgenommen worden. Der Mann sei berechtigt gewesen, sich in der Schule aufzuhalten - aber kein Lehrer. Sein Einschreiten bis zum Eintreffen der Beamten sei ein glücklicher Umstand gewesen - es hätte noch mehr passieren können, hieß es aus Kreisen. Der mutmaßliche Täter habe mehr Munition dabeigehabt.

Die Einsatzkräfte waren den weiteren Angaben zufolge mit mehr als 300 Kräften vor Ort. Die übrigen Schüler mussten bis zur Durchsuchung der Schule in den Klassenzimmern bleiben. Im Anschluss konnten sie von ihren Eltern abgeholt werden. Schüler und Eltern wurden durch Psychologen und Fachleute von DRK, Polizei und Schulen betreut.

Anwohner berichteten von Hubschraubern, die stundenlang über dem Areal kreisten. Sirenen von Einsatzfahrzeugen heulten, auf einer wichtigen Verkehrsachse gab es eine Straßensperre. Offenburg mit rund 62.000 Einwohnern ist in der Region ein wichtiges Verkehrs- und Wirtschaftszentrum, das Leben ist aber sonst eher beschaulich. Die Waldbachschule ist nach eigenen Angaben ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Schülerinnen und Schüler werden in 15 Klassen unterrichtet.

Quelle: ntv.de, mli/jwu/dpa/AFP

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