Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 20:02 Britische Regierung: Haben kein Exportverbot für Impfstoffe +++

Die britische Regierung widerspricht mit deutlichen Worten einer Äußerung von EU-Ratspräsident Charles Michel zu einer angeblichen Sperre für Impfstoff-Exporte aus ihrem Land. "Die britische Regierung hat nicht einmal den Export einer einzigen Covid-19-Impfung blockiert", teilt ein Downing-Street-Sprecher am Dienstagabend mit. Alle Verweise auf ein britisches Export-Verbot oder jegliche Einschränkungen für Impfstoffe seien komplett falsch. Michel hatte zuvor in seinem Newsletter das Programm zu Impfstoffbeschaffung der EU-Kommission verteidigt und Großbritannien scharf kritisiert: "Das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten haben eine regelrechte Sperre verhängt für den Export von Impfstoffen oder Impfstoff-Komponenten, die auf ihrem Gebiet produziert werden."

+++ 19:31 Virologin erklärt, warum Covid-19 Männer stärker trifft +++
Bei der Zahl der Neuinfektionen hält sich das Verhältnis von Männern zu Frauen die Waage. Der Krankheitsverlauf ist bei Männern aber oft schwerer, das Sterblichkeitsrisiko höher. "In Deutschland fällt das vor allem im mittleren Alter zwischen 40 und 69 auf: dass in der Altersgruppe ungefähr doppelt so viele Männer an der Erkrankung gestorben sind", sagt Virologin Sandra Ciesek im NDR-Podcast "Coronavirus-Update". Ein Grund dafür könnte laut Ciesek sein, dass sich Männer öfter Risikofaktoren aussetzen. Statistisch gesehen würden Männer deutlich häufiger rauchen und Alkohol trinken. "Außerdem ist das Immunsystem von Frauen genetisch und hormonell bedingt durchschnittlich besser", sagt die Virologin. "Frauen entwickeln insgesamt stärkere Immunantworten auf Virusinfektionen als Männer."

+++ 19:15 EU-Vertreter befürchten Lieferengpässe bei J&J-Impfstoff +++
Ein weiterer Covid-19-Impfstoffhersteller steht womöglich vor Lieferproblemen. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) hat gegenüber der EU erklärt, dass er mit Problemen kämpft, die die geplante Auslieferung von 55 Millionen Impfstoffdosen im zweiten Quartal erschweren könnte, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einem EU-Vertreter erfuhr. In der vergangenen Woche habe J&J mitgeteilt, dass das Unternehmen wegen Problemen bei der Versorgung mit Impfstoff-Inhaltsstoffen und Ausrüstung "unter Stress" steht, das vereinbarte Lieferziel bis Ende Juni zu erfüllen. Dem Insider zufolge hat der Konzern erklärt, es sei nicht ausgeschlossen, das Ziel zu erreichen, J&J sei aber vorsichtig. J&J wollte sich dazu nicht äußern und erklärte, der Konzern erwarte, im zweiten Quartal mit der Lieferung der zugesagten Impfdosen an die Europäische Union beginnen zu können.

+++ 18:59 Rewe will alle Beschäftigten mit kostenlosen Tests versorgen +++
Der Rewe-Konzern will seinen mehr als 250.000 Beschäftigten in Deutschland schnellstmöglich kostenlose Corona-Selbsttests zur Verfügung stellen. Rewe unterstütze damit die Test-Strategie von Bund und Ländern, sagt Konzernchef Lionel Souque. Zu dem Kölner Konzern gehören neben der Supermarktkette Rewe unter anderem auch der Discounter Penny, die Toom-Baumärkte und die DER Touristik.

+++ 18:37 China führt Corona-Impfausweis für Reisende ein +++
China führt einen digitalen Corona-Impfausweis für Reisende ein. Das seit Montag über den chinesischen Onlinedienst Wechat verfügbare Zertifikat zeigt Impfungen und Testergebnisse der Nutzer an. Das Programm solle bei der "weltweiten wirtschaftlichen Erholung" helfen und zudem "grenzüberschreitendes Reisen erleichtern", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Über einen QR-Code können damit auch andere Staaten die Daten der Nutzer bei deren Einreise auslesen, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Bislang gilt das Dokument, das auch in Papierform erhältlich ist, aber nur für Chinesen. Zudem ist es noch nicht verpflichtend. Mit dem Zertifikat will die chinesische Regierung als erstes Land der Welt einen Impfausweis für Reisen vorlegen. Auch in der EU wird über die Einführung eines einheitlichen Passes für Geimpfte diskutiert.

+++ 18:10 Zweifel in der Union an Scholz' Zehn-Millionen-Impfziel +++
Die CDU-Gesundheitspolitikerin Karin Maag äußert Zweifel an dem von Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Aussicht gestellte Ziel von bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche im zweiten Quartal. "Wir werden nicht bis zu zehn Millionen Menschen pro Woche impfen können", sagt Maag der "Bild"-Zeitung. Zugleich zeigt sich die gesundheitspolitische Sprecherin der Union aber zuversichtlich, dass "bis August" jeder ein Impfangebot bekommen könne. Voraussetzung sei, dass die Hersteller die zugesagten Impfdosen auch lieferten.

+++ 17:36 Bericht: Bundesregierung stoppt Corona-Hilfen wegen Betrügereien +++
Wegen des Verdachts auf einen großangelegten Betrug stoppt der Bund die Abschlagszahlungen der Corona-Hilfen. Das berichtet der "Business Insider" unter Berufung auf eigene Recherchen. Betroffen sind demnach November- und Dezemberhilfen sowie die Überbrückungshilfen I bis III. In die Kategorie fallen beispielsweise Restaurants, Hotels und auch Einzelhändler. Wie das Magazin berichtet, sollen "bislang Unbekannte ein Schlupfloch in gleich mehreren Coronahilfen des Bundes ausgenutzt" haben. Sie sollen sich mit falschen Identitäten als "prüfende Dritte" ausgegeben haben - beispielsweise als Steuerberater. Nur durch prüfende Dritte ist die Beantragung der Hilfsgelder für Unternehmen überhaupt erst möglich. Die beantragten Gelder sollen dann nicht auf die Konten der Firmen, sondern auf die der Betrüger geflossen sein. Die Betrugsmasche sei dem Wirtschaftsministerium erst in der vergangenen Woche aufgefallen. Eine Sprecherin des zuständigen Wirtschaftsministeriums teilte ntv mit, dass Abschlagszahlungen derzeit einer Prüfung unterzogen würden und "kurzfristig angehalten" seien.

+++ 17:20 Aggressive Virusvarianten dominieren in der Schweiz +++
In der Schweiz zeigt der Trend bei den Neuinfektionen seit Mitte Februar wieder nach oben. Zurückzuführen sei das auf ansteckendere Virus-Varianten, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt. Diese sind demnach inzwischen für mehr als 70 Prozent der neuen Ansteckungen verantwortlich, vor allem die in Großbritannien erstmals nachgewiesene Mutation. Entscheidend für die weitere Entwicklung und mögliche Lockerungsschritte werde sein, wie schnell die Impfungen vorankommen. Die Schweiz habe in den ersten beiden Monaten des Jahres mehr als 1,1 Millionen Dosen Coronavirus-Impfstoff von den Herstellern Moderna sowie Pfizer/Biontech erhalten und rechne im März mit einer weiteren Million.

+++ 16:51 DGB fordert kostenlose Schnelltests für Beschäftigte +++
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) pocht auf kostenlose Corona-Tests für Arbeitnehmer. DGB-Chef Reiner Hoffmann begrüßt den Appell der Wirtschaftsverbände an Unternehmen, das Testangebot auszuweiten. "Allerdings darf es nicht bei Appellen bleiben: Arbeitnehmer brauchen Sicherheit", erklärt Hoffmann. "Beschäftigten, die in Präsenz arbeiten, müssen kostenlose Tests angeboten werden. Die Kosten für die Tests müssen vom Arbeitgeber getragen werden."

+++ 16:22 Sachsen will Impfpriorität für Hotspot-Region aufheben +++
Angesichts hoher Infektionszahlen sollen sich in Kürze im Vogtland alle Einwohner ab 18 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen können. Das kündigt Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping in Dresden nach einer Kabinettssitzung an. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in dem Landkreis am Dienstag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 251,3. Köpping bittet aber darum, dass nun nicht alle gleich losstürmen. Man brauche noch ein paar Tage Zeit, um die Maßnahme umzusetzen.

+++ 16:15 Merkel fordert von Firmen Umsetzung von Schnelltest-Angeboten +++
Kanzlerin Angela Merkel begrüßt einen Appell der deutschen Wirtschaft zu mehr Corona-Schnelltests in den Betrieben, pocht aber auch auf breite Umsetzung. "Wir erwarten, dass wirklich substanziell die Wirtschaftsunternehmen daran teilnehmen", sagt sie in Berlin. Die Teststrategie sei "ein Muss für die Möglichkeit von Öffnungen" und eine Brücke bis zu Impfungen größerer Bevölkerungsteile. Merkel betont, sie könne nur alle einzelnen Unternehmen aufrufen, sich dem Appell anzuschließen. Anfang April solle eine erste Überprüfung der Beteiligung vorliegen. Die Regierung werde dann sehr genau anschauen, was herausgekommen sei. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft hatten sich zuvor zu einer "vorübergehenden substanziellen Ausweitung" von Coronatests in Unternehmen bekannt - allerdings auf freiwilliger Basis.

+++ 15:46 Vier Unternehmen sollen digitalen Impfpass entwickeln +++
Das Bundesgesundheitsministerium will vier Unternehmen mit der Entwicklung des geplanten digitalen Impfpasses beauftragen. Das sind der US-Konzern IBM, das Softwareunternehmen Ubirch, die IT-Genossenschaft govdigital und der IT-Dienstleister Bechtle, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilt. Ubirch ist auf die Blockchain-Technologie spezialisiert, die fälschungssicher sein soll, da die Ausführung jedes neuen Schritts im Programmablauf auf mehreren Rechnern gleichzeitig verifiziert wird. Der digitale Impfpass ist ein kürzlich vereinbartes Projekt der EU und soll im Schnellgang entwickelt werden. Den Gesetzentwurf will die Kommission am 17. März vorlegen. Helfen soll der Impfpass bei einer schnelleren Rückkehr zur Normalität. Bedenken angemeldet hat unter anderem die italienische Datenschutzbehörde, die eine Diskriminierung nicht geimpfter Bürger fürchtet.

+++ 15:09 Astrazeneca-Entwickler zu Impfstoff: "Hat keine Wirkung, wenn er im Regal herumliegt" +++
Die Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs werben um Vertrauen für in die in Europa verfügbaren Impfstoffe. "Öffentliches Vertrauen ist entscheidend. Wissenschaft und Politiker müssen klare Botschaften vermitteln", sagt Andrew Pollard von der Universität Oxford, der die klinischen Studien mit dem Präparat betreut, am Dienstag. "Impstoffe haben keine Wirkung, wenn sie im Regal herumliegen." In Deutschland blieb in den vergangenen Wochen eine Vielzahl von Astrazeneca-Impfdosen ungenutzt - unter anderem, weil frühere Berichte über eine geringere Wirksamkeit sowie Nebenwirkungen die Skepsis gegenüber dem Impfstoff erhöht hatten. Zudem empfahl die Ständige Impfkomission (Stiko) das Präparat zunächst nur für Menschen unter 65 Jahren. Mittlerweile rät sie, das Vakzin für alle zu verwenden.

+++ 14:42 England schließt Corona-Lazarette +++
Angesichts sinkender Infektionszahlen und der Fortschritte der Impfkampagne schließt England ab April seine Corona-Lazarette. Die sieben Notfall-Einrichtungen, die während der ersten Welle der Pandemie vergangenes Jahr eröffnet worden waren, würden nun nicht mehr gebraucht, teilt die Regierung in London mit. Die Regierung hatte damals nach eigenen Angaben 532 Millionen Pfund (620 Millionen Euro) für sie ausgegeben, um die bestehenden Kliniken zu entlasten. Nach einem Höhepunkt von fast 40.000 Corona-Patienten in stationärer Behandlung im Januar seien es nun weniger als 10.000, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock in einem im Onlinedienst Twitter verbreiteten Video. Die Schließung der Corona-Lazarette sei "ein wichtiger Moment unserer nationalen Erholung" von der Pandemie.

+++ 14:21 Variante B.1.525 in Deutschland - Virus passt sich an +++
Erstmals wurde auch in Deutschland die neue Variante von Sars-CoV-2 mit der Bezeichnung B.1.525 entdeckt. Das teilte das Centogene-Labor in Rostock mit, dass seit Ende Juni 2020 auch Coronatests in der Bevölkerung durchführt. In einer positiven Probe wurde nun mit der sogenannten Vollgenom-Analyse die möglicherweise besorgniserregende Mutation gesehen. Wegen dieser Ähnlichkeit zu ansteckenderen Varianten des Coronavirus liegt auch bei B.1.525 der Verdacht nahe, dass diese maßgeblich ansteckender ist als das Ursprungsvirus. "Die Mutation B.1.525 kombiniert die Eigenschaften der britischen, brasilianischen und südafrikanischen Variante. Es ist daher gut möglich, dass sie ansteckender ist als andere Varianten, die jede für sich bereits eine höhere Infektionsrate aufweist als der Wildtyp", erklärt Professor Peter Bauer von Centogene. "Vom Prinzip muss man sich das so vorstellen, dass sich die Viren versuchen zu verbreiten und alles, was dazu dient, ist gut für sie. Es ist so, dass die Viren sich massiv vermehren und per Zufall solche Veränderungen rauskommen", erklärt der Mediziner Christoph Specht in einem Gespräch mit ntv/RTL. Das Virus versuche, entweder schneller in die Zellen eindringen zu können oder sich schneller von Mensch zu Mensch zu übertragen. Außerdem versuche es der Immunabwehr - also beispielsweise durch Impfung oder durchlaufene Infektion – auszuweichen. "Also wenn jemand eine Infektion hatte, dann muss sich das Virus verändern, um neu angreifen zu können." Das scheint die neue Variante zu tun.

+++ 13:57 Wiener Neustadt bereitet sich auf Testpflicht bei Ausreise vor +++
Der ab morgen von Corona-Ausreisehürden betroffene Ort Wiener Neustadt in Österreich bereitet sich intensiv darauf vor. Die rund 50 Kilometer von Wien entfernte Stadt mit 45.000 Einwohnern ist die erste größere Kommune in Österreich, für die wegen der hohen Zahl an Corona-Infektionen eine Testpflicht bei Ausreise besteht. "Wir bauen die Testkapazitäten massiv aus, um zu gewährleisten, dass jeder, der einen Test braucht, auch einen bekommt", sagte Stadtsprecher Thomas Iwanschitz. Bis spätestens Freitag sollen 15.000 Tests pro Tag für Pendler und Gäste möglich sein. Polizei und rund 300 Soldaten sollen stichprobenartig Ausfallstraßen und den Bahnhof kontrollieren. Bei Nichteinhaltung der Vorgaben drohen Strafen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Wiener Neustadt liegt aktuell bei 536. Bei einem Wert von 400 müssen Regionen in Österreich eine Testpflicht bei Ausreise einführen.

+++ 13:36 Deutlich weniger Patienten werden auf Intensivstation behandelt +++
Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist nach zweitägigen Zuwächsen nun wieder deutlich gesunken. In deutschen Kliniken werden derzeit 2785 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, wie aus dem aktuellen Divi-Intensivregister hervorgeht. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Absinken um 80 Patienten. Demnach müssen 1572 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 27 weniger als am Vortag. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 4889 Betten in den deutschen Kliniken frei.

+++ 13:13 Russische Forscher fordern Entschuldigung von EMA +++
Die Entwickler des russischen Sputnik-V-Impfstoffs haben die Europäische Arzneimittelagentur EMA kritisiert. "Wir fordern eine öffentliche Entschuldigung von Christa Wirthumer-Hoche von der EMA wegen ihrer negativen Bemerkungen zu der direkten Zulassung von Sputnik V in EU-Staaten", schrieben die Impfstoff-Forscher bei Twitter. Die Vorsitzende des Verwaltungsrates der EMA hatte die vorzeitige Nutzung des russischen Vakzins vor einer EU-weiten Zulassung als "russisches Roulette" bezeichnet. "Ihre Bemerkungen werfen ernsthafte Fragen zu einer möglichen politischen Einmischung in die laufenden EMA-Untersuchungen auf", schrieben die russischen Forscher. Sputnik V sei bereits von 46 Staaten zugelassen worden.

Die EU hat in der vergangenen Woche ein Verfahren zur Zulassung des russischen Impfstoffs gestartet. Ungarn hatte allerdings bereits Mitte Februar begonnen, Sputnik V zu verimpfen. Weitere EU-Staaten, darunter Tschechien und die Slowakei, wollen dem Beispiel folgen.

+++ 13:00 Die Pandemie-Lage +++
Wie hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen entwickelt? Wie ist die Lage auf den Intensivstationen? Mit aktuellen Fakten zum Infektionsgeschehen ordnen die ntv-Moderatorinnen Ann-Kathrin Cyrus und Doro Steitz mit dem Impfstoffforscher Professor Peter Kremsner die Corona-Lage in Deutschland und der Welt ein.

+++ 12:48 Länder wollen Starttag fürs Impfen in Praxen bestimmen +++
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen morgen den genauen Zeitpunkt für den Start der Corona-Impfungen in Deutschlands Hausarztpraxen bestimmen. Am Montag hatte sich die Gesundheitsministerkonferenz bereits auf den Zeitraum Anfang April geeinigt. Bei einer Schalte der Fachminister solle es auch darum gehen, wie die erwarteten Impfstoffdosen auf die Impfzentren und die Praxen verteilt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Gesundheitsminister erfuhr. Der bürokratische Aufwand für die Arztpraxen soll auf ein Minimum reduziert werden. Die Impfzentren sollen vorerst bestehen bleiben. Vereinbarte Termine dort sollen erhalten bleiben.

+++ 12:22 AfD-Aktivist vergleicht Covid-Impfung mit Gift Zyklon B +++
Der Verfassungsschutz in Österreich ermittelt gegen einen AfD-Aktivisten, der vor der KZ-Gedenkstätte Mauthausen eine Covid-Impfung mit dem Einsatz des tödlichen Giftgases Zyklon B verglichen haben soll. "Derartiges in einer Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust zu tun, ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten", sagte Österreichs Innenminister Karl Nehammer. Das Mauthausen-Komitee sah in dem im Außenbereich der Gedenkstätte aufgenommenen Video eine völlig inakzeptable Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus. In Mauthausen und seinen 49 Außenlagern waren zwischen 1938 bis 1945 etwa 200.000 Gefangene schlimmsten Qualen und Erniedrigungen ausgesetzt. Rund 100.000 Menschen starben. Das Ziel der Nazis war die Vernichtung der Insassen durch Arbeit speziell in den Steinbrüchen des Lagers.

+++ 12:04 Berlin behauptet Spitze im Impfquoten-Ranking +++
Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen in Deutschland ist auf mehr als 7,89 Millionen gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach liegt die Quote der Erstimpfungen nun bei mehr als 6,43 Prozent, die der Zweitimpfungen bei 3,06 Prozent – das entspricht mehr als 2,4 Millionen voll geimpften Personen. Ein vollständiger Impfschutz besteht bei den aktuell verimpften Prapäraten erst nach zwei Impfungen. Dazu muss die zweite Dosis etwa drei Wochen nach der ersten gespritzt werden. Je nach Bundesland variiert der Impffortschritt deutlich: Laut RKI liegt Berlin im Ranking nach Zweitimpfungen mit mehr als 3,58 Prozent weiter vorn, Schlusslicht Niedersachsen weist eine Quote von 2,59 Prozent auf.

+++ 11:45 Rotes Kreuz: Pandemie verschlimmert Lage von Migranten +++
Migrantinnen und Migranten sind nach Angaben des Roten Kreuzes von der Corona-Pandemie besonders betroffen. Abgesehen davon, dass viele durch Geschäfts- und Restaurantschließungen ihre Arbeit verloren haben, bleiben sie oft auch bei Tests und Impfungen auf der Strecke, wie die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Dienstag berichtete. Die Föderation spricht von einer "unsichtbaren Wand". Migranten blieben oft ausgeschlossen, selbst, wenn sie per Gesetz theoretisch in die Pandemiemaßnahmen einbezogen wurden. Dort, wo man sich online zu Tests oder Impfungen anmelden müsse, seien mangelnde Sprachkenntnisse oder kein Zugang zu Computern eine Hürde, hieß es weiter. "Covid-19 ist der Migrationsstatus einer Person egal, und uns sollte es auch egal sein", sagte Jagan Chapagain, IFRC-Generalsekretär. "Solange nicht alle Menschen einbezogen werden, wird das Virus zirkulieren und mutieren, und damit die Wirkungskraft der Impfungen untergraben."

+++ 11:28 Knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat bereits Coronatest gemacht +++
Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat schon einen Coronatest gemacht. Wie aus Umfragedaten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht, ließen sich bereits 43 Prozent der Befragten auf das Virus testen. Das Bundesinstitut dokumentiert seit knapp einem Jahr in seinem Corona-Monitor, wie die Bevölkerung mit der Pandemie umgeht, wie sie sich schützt und informiert.

Maßnahmen wie die Absage von Veranstaltungen, die Abstandsregelungen und die Maskenpflicht werden demnach seit Monaten recht konstant von der großen Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert. Andere Regelungen verlieren jedoch seit einigen Wochen an Rückhalt. So sank die Zustimmung zur Schließung von Geschäften auf 37 Prozent - Anfang Januar waren es noch 61 Prozent gewesen.

+++ 11:13 Tschechien bringt Patienten ins Ausland +++
Erstmals wird ein Covid-19-Intensivpatient aus dem stark betroffenen Tschechien zur Behandlung ins Ausland gebracht. Ein Rettungswagen mit einer schwerstkranken Frau an Bord brach am Dienstagmorgen in Usti nad Orlici auf, wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen CT berichtete. Ziel der zweieinhalbstündigen Fahrt sei das Krankenhaus in Raciborz in der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Die 68 Jahre alte Patientin werde dabei von einem Notfallmediziner begleitet. Die Regierung in Prag hatte lange gezögert, ausländische Hilfe anzunehmen. Auch andere Länder wie Deutschland und die Schweiz haben sich zur Aufnahme von Covid-19-Patienten bereit erklärt. Viele Krankenhäuser in Tschechien sind überlastet. Derzeit werden knapp 8500 Menschen stationär behandelt. Davon sind 1789 in einem ernsten Zustand oder müssen beatmet werden.

+++ 10:55 Italien produziert als erstes EU-Land russischen Impfstoff Sputnik V +++
Die erste Produktionsstätte in Europa für den russischen Impfstoff Sputnik V kommt nach Italien. Der russische Fonds RDIF, der Sputnik V vermarktet, habe eine entsprechende Vereinbarung mit der in der Schweiz ansässigen Pharma-Firma Adienne unterzeichnet, teilt die italienisch-russische Handelskammer mit. Damit sei der Weg bereitet, um das erste Sputnik-V-Werk in Europa zu errichten. Die Produktion solle im Juni beginnen. Bis Ende des Jahres könnten in Italien zehn Millionen Dosen des Impfstoffes hergestellt werden. Eine Zulassung in der EU hat Sputnik V noch nicht, er wird aber bereits von Ungarn genutzt, und auch Tschechien plant dies.

+++ 10:38 Drogeriemarkt-Kette dm will ab Freitag Schnelltests verkaufen +++
Die Drogeriemarkt-Kette dm will ab Freitag Corona-Schnelltests verkaufen. Auch Rossmann kündigt den Verkaufsstart "im Laufe der Woche" an. Ursprünglich war der Verkaufsbeginn bei dm für heute geplant, doch die Tests kamen offenbar nicht so schnell an wie gedacht. Geschäftsführer Sebastian Bayer sagte laut Mitteilung: "Die Schnelltests werden einzeln verkauft, die Abgabemenge ist zunächst auf fünf Stück pro Einkauf begrenzt." Ein Test, der per Nasenabstrich durchgeführt wird, soll weniger als fünf Euro kosten.

+++ 10:14 USA hat erstmals seit November unter tausend Corona-Tote täglich +++
In den USA entwickelt sich die Zahl der täglich registrierten Todesfälle weiter rückläufig. Binnen eines Tages verzeichneten die Behörden zwar mindestens 815 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus - zugleich ist das jedoch der niedrigste Tageszuwachs seit Mitte November. Das geht aus den Zählungen der "New York Times" (NYT) hervor, auf die sich ntv.de täglich seit Beginn der Pandemie bezieht. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer beträgt demnach nun 525.467. Die Zahl der binnen 24 Stunden nachgewiesenen Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten stieg laut NYT um mindestens 98.513 neue Infektionen. Dieser Wert ist mit Blick auf die vergangenen Wochen außergewöhnlich hoch. Die NYT erklärt diesen hohen Zuwachs damit, dass der Bundesstaat Missouri nun auch die Zahl der durch Antigen-Tests erkannten Fälle in seinen Statistiken aufführt. Die Gesamtzahl der laborbestätigten Infektionen in den USA stieg auf mehr als 29,1 Millionen.

+++ 09:57 Berlin: Impfen in Arztpraxen läuft an +++
In Berlin wird ab dieser Woche auch in Arztpraxen gegen das Coronavirus geimpft. Es soll ein Modellprojekt sein, so Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. 100 Praxen von Hausärzten sind zum Start dabei. Ab April sollen Hausärzte dann bundesweit flächendeckend impfen können. In dem Modellprojekt soll unter anderem herausgearbeitet werden, wie der Impfstoff in die Praxen kommt. Die SPD-Politikerin betonte gegenüber dem RBB-Inforadio, dass die Impfreihenfolge trotzdem weiter eingehalten werden soll. Wie dies gewährleistet werden kann, müsse noch geklärt werden.

+++ 09:27 Mutation B.1.525 erstmals in Deutschland nachgewiesen +++
Die Corona-Mutation B.1.525 ist erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. Das teilte das Unternehmen Centogene mit. Eine Probe, die am Testzentrum am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) genommen wurde, wies demnach die Virusvariante auf. Eine Person aus Sachsen hatte sie abgegeben. Die Mutation war zuvor bereits in Dänemark, Italien, Norwegen, Großbritannien, Kanada, den USA und Nigeria nachgewiesen worden.

Centogene untersucht seit diesem Jahr jeden positiven Befund auf Mutationen. B.1.525 ähnelt der britischen Variante B.1.1.7., weist aber wie die südafrikanische und die brasilianische Variante, eine Mutation des Spike-Proteins auf. Das Unternehmen geht davon aus, dass B.1.525 aufgrund dieser Ähnlichkeit ansteckender als das Ursprungsvirus sein könnte.

+++ 09:07 Australien sucht Verbündete nach Impfstoff-Lieferstopp +++
Nach dem Lieferstopp von Corona-Impfstoff aus der Europäischen Union will Australien gemeinsam mit anderen Ländern Druck auf Brüssel ausüben, um abgesprochene Dosen doch noch zu erhalten. Handelsminister Dan Tehan sagte dem Sender ABC, es handele sich um "Impf-Protektionismus" seitens der EU. Er sei "unglaublich enttäuscht" über die Entscheidung Italiens, den Export von 250.000 Dosen des Vakzins von Astrazeneca zu blockieren. Es bestehe die Sorge, dass die EU auch künftige Lieferungen zurückhalten könne.

Australien plane, mit Kanada, Japan, Norwegen und Neuseeland zusammenzuarbeiten, um die EU zu drängen, ihre Meinung zu ändern, sagte Tehan. "Je mehr wir kollektiven Druck auf sie ausüben können, desto mehr werden sie erkennen, dass das, was sie tun, falsch ist." Italien hatte in der vergangenen Woche die Lieferung von einer Viertelmillion Dosen Impfstoff von Astrazeneca an Australien verhindert - und damit erstmals die Ausfuhr von Corona-Impfstoff aus der Europäischen Union in einen Drittstaat gestoppt.

+++ 08:48 Zahl der Regionen unter der 50er-Obergrenze steigt leicht +++
Die Bemühungen zur Eindämmung der Ansteckungswelle bleiben mit Blick auf die kommunalen Fallaufkommen vorerst ohne durchschlagenden Erfolg: Trotz eines minimalen Anstiegs verharrt die Zahl der Regionen, in denen sich laut Robert-Koch-Institut das Fallaufkommen unter 50 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner bewegt, auf einem noch zu geringen Niveau. Den RKI-Daten zufolge weisen 139 Städte und Landkreise (gestern: 135, vorgestern: 149) eine Sieben-Tage-Inzidenz unter der sogenannten Obergrenze auf. Zugleich liegen 273 Regionen mit ihrem Fallaufkommen über diesem Schwellenwert. Über der von Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Notbremse" bezeichneten 100er-Marke befinden sich laut RKI-Daten aktuell 71 Städte und Landkreise (siehe Eintrag von 8:04 Uhr).

+++ 08:26 Studie: Mehr Infektionen bei stärkerem Pollenflug +++
Starker Pollenflug kann einer Studie zufolge das Corona-Risiko erhöhen. Gebe es viele Pollen in der Außenluft, stiegen die Infektionszahlen, berichtet ein internationales Team unter Leitung von Forschern der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" ("PNAS"). An Orten ohne Lockdown-Regelungen stieg die Infektionsrate im Schnitt um vier Prozent, wenn sich die Anzahl der Pollen in der Luft um 100 pro Kubikmeter erhöhte. In manchen deutschen Städten seien im Untersuchungszeitraum zeitweise pro Tag bis zu 500 Pollen auf einen Kubikmeter gekommen - dabei stiegen die Infektionsraten um mehr als 20 Prozent.

Die Erklärung für die Beobachtung laut Forschern: Wenn Pollen fliegen, reagiert die Körperabwehr in abgeschwächter Form auf Viren der Atemwege. Der Körper produziere dann unter anderem weniger sogenannter antiviralen Interferone. Die täglichen Infektionsraten korrelierten mit der Pollenzahl in Ländern mit und ohne Lockdown. Galten in den untersuchten Gebieten Lockdown-Regeln, halbierte sich die Zahl der Infektionen im Schnitt bei vergleichbarer Pollenkonzentration in der Luft. Die Autoren hatten Daten zu Pollenbelastung und Sars-CoV-2-Infektionsraten aus 130 Regionen in 31 Ländern auf fünf Kontinenten analysiert. Sie berücksichtigten auch demografische Faktoren und Umweltbedingungen, darunter Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Bevölkerungsdichte und die Ausprägung des Lockdowns.

+++ 08:04 71 Regionen überschreiten Grenze für "Notbremse +++

Für zahlreiche deutsche Regionen gibt es mit Blick auf die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz vorerst keine Grundlage für zeitnahe und umfangreiche Öffnungsschritte: Von den 412 Regionen, die das Robert-Koch-Institut ausweist (dazu gehören die Landkreise, kreisfreien Städte und die Berliner Bezirke), überschreiten 71 die von Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Notbremse" bezeichnete 100er-Marke - sie sind also von bei den Bund-Länder-Beratungen vom vergangenen Mittwoch vereinbarten Lockerungen weit entfernt. Dem jüngsten RKI-Datenstand zufolge liegen von den 20 Regionen mit den höchsten Werten allein zehn in Bayern und sieben in Thüringen. Beide Freistaaten mit ihren Fallaufkommen deutlich über dem Bundeswert (67,5): Bayern mit 74,2 und Thüringen mit der bundesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz von 134,8.

+++ 07:36 Nur eine Region hat Inzidenz von mehr als 300 +++
Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt die bayerische Stadt Hof die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge (9. März, 3.11 Uhr) weist die oberfränkische Stadt einen deutlich gestiegenen Wert von 338,2 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf (Vortag: 327,3). Der mehrwöchige Spitzenreiter, der bayerische Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, bewegt sich nach zwei Tagen über der 300er-Marke nun wieder darunter (283,5). Dahinter folgt der thüringische Landkreis Greiz (260,8). Dieser liegt wie die beiden Spitzenreiter unweit der tschechischen Grenze. Den aktuell größten Lichtblick gibt es in Ostfriesland: Laut RKI-Daten weist der Landkreis Wittmund in Niedersachsen als einzige Region einen einstelligen Wert (8,8) - und damit die bundesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz - auf.

+++ 07:17 Brasilien hofft auf Impfstoff-Durchbruch +++
Nach Eintreffen einer wichtigen Lieferung mit Grundstoffen hat die Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) in Rio de Janeiro mit der groß angelegten Produktion des Impfstoffs von Astrazeneca begonnen. Demnach habe der mit aus China importierten Arzneistoffen produzierte Impfstoff die Tests bestanden und es könnten dem Gesundheitsministerium in Brasília 3,8 Millionen Dosen bis Ende März übergeben werden.

Der Import von Grundstoffen zur Herstellung von 12,2 Millionen Dosen des Astrazeneca-Vakzins hatte inmitten der rasanten Verbreitung des Coronavirus in Brasilien neue Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Impfungen geweckt. Mit der Fiocruz verfügt Brasilien über eine Impfstofffabrik, die als die größte Lateinamerikas gilt. Bis zur Jahresmitte will die Fiocruz gut 110 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca auf der Basis von importiertem Arzneistoff herstellen, in der zweiten Jahreshälfte dank Technologietransfers dann weitere 110 Millionen Dosen völlig eigenständig produzieren können.

+++ 06:42 Zwei Bundesländer haben sinkende Inzidenz Richtung 40er-Schwelle +++
In der aktuellen Virus-Lage bleibt es bei zwei Bundesländern, die ein Fallaufkommen unter der Obergrenze von 50 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner aufweisen. Dem jüngsten RKI-Datenstand zufolge bewegen sich Schleswig-Holstein (45,4) und Rheinland-Pfalz (46,3) bei sinkenden Werten Richtung 40er-Schwelle. Das höchste Fallaufkommen im Ländervergleich weist den RKI-Daten zufolge weiterhin Thüringen auf. Dort ist der Wert minimal von 135,0 auf 134,8 gesunken. Der Freistaat liegt somit weiter als einziges Bundesland über der 100er-Marke.

+++ 06:28 Tschentscher warnt vor zu schnellen Lockerungen +++
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat vor der Gefahr eines erneuten Lockdowns in der Corona-Krise gewarnt. "Ich sehe durchaus die Gefahr eines erneuten Lockdown, deswegen habe ich ja für größere Zurückhaltung bei den Öffnungen plädiert", sagte Tschentscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir sind bereits in einer dritten Welle, die von den neuen Virusvarianten bestimmt wird. Es kommt jetzt darauf an, dass sie nicht zu heftig wird und wir die Zeit überbrücken, bis die Impfungen ausreichend vorangeschritten sind."

Der Erwartungsdruck für schnelle Lockerungen sei groß gewesen, sagte Tschentscher. Er halte schnelle große Öffnungsschritte für riskant. "Unser Konzept enthält dafür jetzt eine sogenannte Notbremsenregelung, wenn die Infektionszahlen in einem Bundesland oder einer Region zu hoch werden." Klar sei: "Wir sind immer noch in einer kritischen Pandemielage. Viele Mediziner und Virologen haben die Befürchtung, dass wir mit der beschlossenen Öffnungsstrategie zu weit gehen."

+++ 05:58 "Eine einzige Katastrophe": Schwimmlehrerverband fürchtet Nichtschwimmer +++
Der Deutsche Schwimmlehrerverband befürchtet, dass durch ausfallenden Schwimmunterricht wegen der Corona-Pandemie die Zahl der Nichtschwimmer deutlich steigt. "Man kann wirklich sagen, das Jahr 2020 war eine einzige Katastrophe zum Thema sicheres Schwimmenlernen für unsere Kinder - und für unsere Erwachsenen übrigens auch", sagte Verbandspräsident Alexander Gallitz. Durch die zwischenzeitig komplette Schließung von Schwimmbädern in der Pandemie hätten gleich mehrere Altersstufen von Kindern das Schwimmen zuletzt nicht richtig gelernt. Zigtausende Kinder seien betroffen, betonte Gallitz. Große Sorgen habe er vor allem beim Gedanken daran, dass nicht geübte Schwimmer, die sowieso schon unsicher seien, ohne weitere Schwimmübungen alleine an Seen oder ans Meer gingen, sagte Gallitz.

+++ 05:12 RKI meldet 4252 neue Infektionen +++
Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt binnen eines Tages 4252 neue Infektionen mit dem Coronavirus und 255 weitere Todesfälle. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 3943 Neuinfektionen und 358 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt laut RKI bundesweit bei 67,5 - und damit etwas niedriger als am Vortag (68,0). Vor vier Wochen, am 9. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 72,8 gelegen.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

+++ 04:17 Kassenärzte: Spahn hat direkt beim Start Testchaos angerichtet +++
Die niedergelassenen Ärzte werfen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor, für ein Testchaos gesorgt zu haben. Zwar komme nun endlich der vermehrte Einsatz von Schnelltests, "doch leider in einer absolut kurzfristigen, ja formal sogar rückwirkenden Umsetzung, die direkt beim Start zum Chaos geführt hat", sagt der Vizevorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die die Grundlagen der Testungen regele, habe die Kassenärzte erst am Montag erreicht, beklagt Hofmeister. "Kein Wunder, dass die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sich überrollt fühlen."

+++ 03:06 Deutschland verliert in der Pandemie Tausende Pflegekräfte +++
Deutschland hat während der Pandemie über 9000 Pflegekräfte in Krankenhäusern und in der Altenpflege verloren. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, aus denen die Zeitungen der "Funke Mediengruppe" berichten. Besonders betroffen ist demnach die Krankenpflege in den Kliniken. Das Minus bei den Beschäftigtenzahlen lag hier in der ersten Hochphase der Corona-Krise bei 5124. In der Altenpflege ist die Zahl der Beschäftigten im Zeitraum von Anfang April bis Ende Juli um 3885 zurückgegangen.

+++ 02:06 Hafenchef kritisiert "massive logistische Fehler" der Politik +++
Erich Staake, Chef des Duisburger Hafens Duisport, mahnt schwere Fehler im staatlichen Logistik-Management während der Corona-Pandemie an. "Die Lockdowns dauern an, auch weil massive logistische Fehler begangen werden", sagt er der "Rheinischen Post". "Die Praxis der Impfstoffbestellung empfinden viele Menschen zu Recht als skandalös. Anstatt den Herstellern jede nur denkbare Hilfe bei Logistik und Produktion anzubieten, wurde von Bürokraten monatelang über Preise gefeilscht. Jetzt läuft die Impfkampagne leider viel zu langsam an, wohl auch, weil die Verteilung suboptimal läuft." Ihm sei "schleierhaft, warum jedes Bundesland einzeln die Verteilung des Impfstoffes" organisiere.

+++ 01:06 Impfstoffe von Astrazeneca und Biontech schützen vor Brasilien-Mutation +++
Einer vorläufigen Studie zufolge schützt das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca vor der brasilianischen Mutation P1. Das gibt Mauricio Zuma, der Produktionschef des biomedizinischen Instituts Fiocruz, bekannt. Auch der Impfstoff der Partner Biontech und Pfizer zeigt in einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie, dass es die brasilianische Variante des Corona-Virus neutralisiert.

+++ 23:31 Estland verhängt einmonatigen Lockdown +++
Angesichts einer rapiden Ausbreitung der britischen Variante des Coronavirus wird Estland am Donnerstag in einen einmonatigen Lockdown gehen. Dies kündigt Regierungschefin Kaja Kallas am Abend im Fernsehen an. Demnach soll der Schulbetrieb in dem baltischen EU-Land fast vollständig auf Fernunterricht umgestellt werden. Gastronomische Betriebe und Einzelhandelsgeschäfte müssen schließen. Ausnahmen gelten für Läden des täglichen Bedarfs. Auch Sport in Innenräumen wird untersagt.

+++ 22:19 Türkei meldet mehr als 13.000 Neuinfektionen +++
Die Türkei meldet die höchste Zunahme an Corona-Neuinfektionen seit dem 6. Januar. Das Gesundheitsministerium des Landes gibt 13.215 Positiv-Tests bekannt. Insgesamt wurden damit bislang mehr als 2,79 Millionen Fälle bestätigt. In den vergangenen 24 Stunden starben den Angaben zufolge 64 Menschen an oder mit dem Virus. Damit stieg die Totenzahl auf insgesamt 29.094. In der vergangenen Woche hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Wochenend-Lockdowns in einigen Städten gelockert.

+++ 21:54 Holpriger Schnellteststart - Bund will Länder unterstützen +++
Angesichts der Probleme beim bundesweiten Start der kostenlosen Schnelltests bietet die Bundesregierung laut einem Medienbericht den Bundesländern an, insgesamt 10,5 Millionen Selbsttests aus bereits gesicherten Beständen zur Verfügung zu stellen, bis deren eigene Bestellungen eintreffen. Bis Dienstagmittag könnten sich interessierte Bundesländer bei Roche Diagnostics melden, um sich einen dem Bevölkerungsschlüssel entsprechenden Anteil zu sichern, zitierte die "Welt" aus einem Schreiben der "Taskforce Testlogistik". Ab Mittwoch sei Roche Diagnostics in der Lage, im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung mit der Bundesregierung "bis zu 1,5 Millionen Antigen-Selbsttests täglich auszuliefern", heißt es demnach in dem Schreiben der für die Taskforce zuständigen Bundesminister Jens Spahn (Gesundheit) und Andreas Scheuer (Verkehr) weiter. Die Kosten dafür sollen die Länder tragen. Diese liegen laut Spahn und Scheuer bei 4,50 Euro. Ab einer Bestellung von mehr als einer Million Tests gibt es einen Nachlass. Die Tests aus dem sogenannten Starter-Paket sind unter anderem für den Einsatz an Schulen und in Kitas gedacht.

+++ 21:25 Niederlande erlauben wohl wieder Passagierflüge von Großbritannien +++
Passagierflugzeuge- und Fähren dürfen einem Medienbericht zufolge ab Dienstag von Großbritannien aus wieder die Niederlande ansteuern. Die niederländische Regierung werde das bisherige Verbot aufheben, meldet die Nachrichtenagentur ANP. Es war im Januar verhängt worden, um ein Übergreifen einer als ansteckender geltenden Virus-Variante aus Großbritannien zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. Die Maßnahme mache aber keinen Sinn mehr, da die Mutation inzwischen ohnehin die neue dominierende Variante in den Niederlanden sei, berichtet ANP unter Berufung auf das Kabinett.

+++ 20:54 Brandenburg will Grenze für Lockerungsstopp auf Inzidenz 200 erhöhen +++
In der vergangenen Woche einigten sich Bund und Länder auf ein Öffnungskonzept, das die Inzidenzwerte 50 und 100 als Grenzen festlegte. Nun startet das erste Bundesland wieder einen Alleingang. Brandenburg will den Grenzwert für eine mögliche Notbremse von 100 auf 200 erhöhen. Das geht aus der neuen Verordnung des Landes hervor, die am Dienstag beschlossen werden soll. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 62,8. Kritik kommt von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Er schreibt auf Twitter: "Das ist mittelgradig unglaublich. Lockerungen werden beschlossen, wie in MPK vereinbart, aber Notbremse wird von 100 auf 200 (!) erhöht. Ist das ernst gemeint? Wenn das alle Bundesländer machen wird es schwere 3. Welle geben und dann langen Lockdown."

+++ 20:28 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 4115 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 2.506.982 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen am Montag 4115 neue Fälle hinzu. Der Tageszuwachs liegt damit etwas unter den Montagswerten von vor sieben Tagen (1. März: 4335 neue Fälle) und vor 14 Tagen (22. Februar: 4268). Zu Wochenbeginn sind aufgrund des verringerten Test- und Meldeaufkommens vom Wochenende regelmäßig die schwächsten Meldetage im Wochenverlauf zu verzeichnen.

Die aktuelle Anzahl neu gemeldeter Fälle stellt trotzdem den bisher geringsten Tageszuwachs des laufenden Jahres dar. Eine niedrige Zahl an Neuinfektionen war zuletzt am 18. Oktober angefallen. Dazu meldeten die Landesbehörden 104 weitere Todesfällen. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt derzeit bei 72.045. Als aktuell infiziert gelten rund 123.817 Personen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht bei 1,03 (Vortag 1,06). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 103 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

Lesen Sie die Entwicklungen des Vortages hier.

Quelle: ntv.de, ara/jpe/rts/dpa/AFP

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