Panorama

Coronavirus-Liveticker+++ 23:43 Landkreise wollen Schulen offenhalten +++

21.11.2020, 00:01 Uhr

Die deutschen Landkreise fordern einen Strategiewechsel im Kampf gegen die Pandemie. Bund und Länder sollten "mehr Maßnahmen ergreifen, um insbesondere die älteren und gefährdeten Gruppen zu schützen", sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vor der Bund-Länder Schalte am kommenden Mittwoch pochte Sager darauf, die Schulen offenzuhalten. Dazu erwarte er Vorschläge von den Ländern. Die Landkreise und Städte, in deren Schulen die Konzepte umgesetzt werden müssten, sollten zudem besser einbezogen werden als bislang, betonte Sager.

+++ 22:31 Pandemie macht Wirtschaft von Nigeria und Südafrika zu schaffen +++

Nigeria bekommt die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus-Ausbruchs zu spüren. Die größte Volkswirtschaft Afrikas rutschte im dritten Quartal in die Rezession. Dem Land machen neben der Pandemie auch die niedrigen Ölpreise zu schaffen. Südafrika musste unterdessen einen Rückschlag an den internationalen Finanzmärkten hinnehmen. Die Ratingagenturen Fitch und Moody's stuften die Bonität, die zuvor bereits Ramsch-Status hatte, weiter herab. Dem am stärksten industrialisierten Land des Kontinents brechen in der Pandemie die Steuereinnahmen weg, während die Ausgaben im Kampf gegen das Virus und dessen wirtschaftliche Folgen steigen.

+++ 22:04 Frankreich meldet Rückgang bei Neuinfektionen, Toten und Klinikpatienten +++

Frankreichs Gesundheitsministerium meldet 17.881Neuinfektionen nach 22.882 am Freitag. Die Krankenhäuser verzeichnen demnach 276 weitere Corona-Tote nach 386 am Freitag. Insgesamt bestätigte Frankreich damit bislang 48.518 Tote, von denen 33.231 in Kliniken starben. Die Zahl der Erkrankten, die in Krankenhäusern liegen, sei ebenso wie die derjenigen auf Intensivstationen den fünften Tag in Folge zurückgegangen.

+++ 21:27 Deutschland zählt mehr als 900.000 Corona-Fälle +++

Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 909.838 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit binnen 24 Stunden 18.467 neu gemeldete Fälle hinzu. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 189 auf 13.968 Verstorbene. Die rechnerisch ermittelte Masse der aktuell infizierten Personen stieg erstmals überhaupt über die Marke von 300.000.

Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,05 angegeben (Vortag: 0,98). Das bedeutet, dass im Durchschnitt 100 Infizierte 105 weitere Menschen mit Sars-CoV-2 anstecken. Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,07 (Vortag: 1,05).

Tab+: Pandemie-Parameter, Aktuelle Kennziffern zum Infektionsgeschehen in Deutschland

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

+++ 21:00 Portugal kündigt Reiseverbote und Schulschließungen an +++

Portugal kündigt ein mehrtägiges Verbot von Inlandsreisen und die Schließung von Schulen Ende November und in der ersten Dezemberwoche an. So soll verhindert werden, dass sich unmittelbar vor Weihnachten das Virus im Land im Zusammenhang mit Reisen rund um die Feiertage am 1. und 8. Dezember noch stärker ausbreitet.

+++ 20:26 Griechenland meldet bislang stärksten Tagesanstieg bei Corona-Toten +++

Griechenland meldet 108 weitere Corona-Tote - so viele wie noch nie binnen eines einzigen Tages. Eine Aufhebung des aktuell geltenden Lockdowns am 1. Dezember scheint daher kaum noch realistisch. Ein Regierungssprecher hatte diese Einschätzung angesichts der Entwicklung der Pandemie in Griechenland bereits am Freitag geäußert. Insgesamt wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden bislang 90.121 Infektionen und 1527 Todesfälle bestätigt.

+++ 19:16 WHO-Chef Tedros fordert faire Verteilung von Corona-Impfstoffen +++

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die G20-Staaten aufgefordert, weltweit eine "faire Verteilung" der Corona-Impfstoffe zu gewährleisten. Die sei die Voraussetzung zur Eindämmung der Pandemie und für eine schnellere Erholung der Weltwirtschaft, sagte Tedros in der Videoschalte der Staats- und Regierungschefs. Den Ländern der G20, die zwei Drittel der Weltbevölkerung und 80 Prozent der globalen Wirtschaft repräsentierten, komme dabei besondere Verantwortung zu.

+++ 18:39 Italien und Großbritannien melden weniger Neuinfektionen und Todesfälle +++

Aus den besonders hart von der Pandemie betroffenen Ländern Großbritannien und Italien werden niedrigere Daten zu Neuinfektionen und Todesfällen als zuletzt gemeldet. Großbritannien berichtet von 19.875 neuen Ansteckungen und 341 weiteren Todesfällen nach 20.252 und 511 am Freitag. Italien meldet 34.757 Neuinfektionen und 692 Todesfälle. Am Freitag waren es 37.242 Ansteckungen und 699 Tote.

+++ 18:07 Merkel mahnt bei G20 mehr Geld für globale Impfstoff-Initiative an +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem G20-Gipfel eine engere internationale Zusammenarbeit für die Verbreitung eines Corona-Impfstoffes angemahnt. "Um die Pandemie einzudämmen, muss der Zugang zur Impfung für jedes Land möglich und bezahlbar sein. Dazu reichen die bisher zugesagten Mittel noch nicht aus", sagte Merkel am Samstag bei der virtuellen Konferenz der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer. "Daher bitte ich Sie alle, diese wichtige Initiative zu unterstützen." Ziel der internationalen Kampagne ist, bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen zu verteilen. "Für diese Initiative kamen bereits knapp fünf Milliarden US-Dollar zusammen. Deutschland beteiligt sich mit über einer halben Milliarde Euro", sagte Merkel.

+++ 17:41 Lettland verzeichnet Höchststand bei Neuinfektionen +++

In Lettland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Samstag mit 642 Fällen binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand erreicht. Damit habe es seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr über 12.700 erfasste Fälle in dem baltischen EU-Land gegeben, teilte die Gesundheitsbehörde in Riga mit. In dem Ostseestaat starben nach offiziellen Daten bislang 163 Menschen in Verbindung mit dem Virus. Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern war von der ersten Corona-Welle im Frühjahr nur wenig betroffen, registrierte im Herbst aber einen rasanten Anstieg der Infektionsraten. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Ostseestaat aktuell aber noch besser als in Deutschland. Dennoch wird die Bundesregierung ganz Lettland ab Sonntag als Corona-Risikogebiet einstufen. Angesichts der steigenden Neuinfektionen hat die Regierung in Riga zum zweiten Mal einen rund einmonatigen Notstand bis zum 6. Dezember aufgerufen. Wie bereits im Frühjahr sind dadurch das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränkt. Damit soll eine Überlastung des seit Jahren chronisch unterfinanzierten lettischen Gesundheitswesen verhindert werden.

+++ 17:04 Mehr als 900 Menschen demonstrieren in Hannover gegen Corona-Maßnahmen +++

Mehr als 900 Menschen haben am Samstag in Hannover gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Veranstalter der Protestkundgebung im Stadtzentrum war die Organisation "Querdenken", die in vielen Städten Proteste gegen die aktuelle Politik im Kampf gegen die Pandemie organisiert. Mehr als 300 Menschen beteiligten sich an Gegenkundgebungen, darunter rund 120 Linksautonome, die zu einem spontanen Protest an die Polizeiabsperrung der "Querdenker"-Demonstration drängten. Die Polizei rief zum Halten von Abstand auf und drängte die Gegendemonstranten einige Dutzend Meter zurück. Zu möglichen Festnahmen konnte die Polizei zunächst nichts sagen. Im Bereich der "Querdenker"-Demo wurde zwischenzeitlich mutmaßlich von Gegnern Pyrotechnik gezündet, Beamte hielten die Lage aber unter Kontrolle.

+++ 16:29 Putin will Impfstoff "Sputnik V" bedürftigen Ländern zur Verfügung stellen +++

Russland will seinen Impfstoff "Sputnik V" laut Präsident Wladimir Putin auch anderen Ländern, die ihn benötigen, zur Verfügung stellen. Russland, das bereits an einer zweiten und dritten Vakzine arbeite, betrachte die Schaffung einer Palette von Impfstoffen als gemeinsames Ziel, sagt Putin beim digitalen G20-Gipfel. Russland hatte mit "Sputnik V" bereits im August als weltweit erstes Land einen Corona-Impfstoff zugelassen und damit Kritik von Experten auf sich gezogen, da er erst weniger als zwei Monate an Menschen getestet worden war. Jüngsten Angaben zufolge soll er eine 92-prozentige Wirksamkeit zeigen.

+++ 16:02 Dänische Nerzfarm-Besitzer protestieren gegen Massentötung +++

Hunderte dänische Nerzfarm-Besitzer sind zum Protest gegen die von der Regierung veranlasste Massenkeulung der Pelztiere mit Traktoren durch Kopenhagen und Aarhus gefahren. Etwa 850 Traktor-Besitzer hätten sich zu den Demonstrationen angemeldet, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau unter Berufung auf die Organisatoren. Die dänische Regierung hatte Anfang November mitgeteilt, dass alle Pelztiere im Land getötet werden sollen, weil das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich bereits auf den Menschen übertragen habe. Es handelt sich insgesamt um etwa 15 bis 17 Millionen Nerze. Etwa neun Millionen davon wurden den Angaben nach bislang gekeult. Begründet wurde der drastische Schritt mit Sorgen vor negativen Auswirkungen dieser veränderten Viren auf die Wirkung möglicher künftiger Corona-Impfstoffe.

+++ 15:28 Altmaier stellt weitere Wirtschaftshilfen bei Corona-Maßnahmen in Aussicht +++

Bundeswirtschaftsminister Altmaier stellt im Fall einer Verlängerung und Verschärfung von Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie weitere Wirtschaftshilfen in Aussicht. Als Wirtschaftsminister stehe er dafür ein, den Betroffenen dann auch ein akzeptables Hilfsangebot zu machen, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Altmaier ließ demnach offen, ob die November-Hilfen eins zu eins auch im Dezember gewährt würden. Dies könne erst nach den Bund-Länder-Beschlüssen am kommenden Mittwoch geklärt werden. Aber es werde so sein, dass wir niemanden im Regen stehen ließen, so Altmaier.

+++ 15:02 Saudischer König mahnt bei G20 gerechten Impfstoff-Zugang an +++

Der saudische König Salman fordert zum Auftakt des virtuellen G20-Gipfels eine gleichberechtigte Verteilung von Corona-Impfstoffen und -Medikamenten. Die Mittel müssten für alle erschwinglich sein, betont er. Den G20 gehören die führenden Industrie- und Schwellenländer an.

+++ 14:38 Grundschule in Hof schließt wegen Corona-Ausbruch +++

In Bayern muss eine Grundschule wegen eines Corona-Ausbruchs schließen. Weil die Hofer Grundschule wiederholt von dem Coronavirus betroffen ist, hat die Schulleitung die Einrichtung vorübergehend geschlossen. Wie das Landratsamt mitteilt, seien zwei weitere Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bereits in den vergangenen Tagen war bekanntgeworden, dass sich ein Schüler sowie eine Lehrkraft mit Covid-19 infiziert hatte. Deshalb wurden 43 Kinder als enge Kontaktpersonen eingestuft. Sie befinden sich in Quarantäne und sollen am Montag getestet werden.

+++ 14:08 China testet eine Million Menschen nach vereinzelten Neuinfektionen +++

Nach vereinzelten neuen Infektionen sind in der nordchinesischen Stadt Tianjin eine Million Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Die Massentests wurden im Hafengebiet von Binhai vorgenommen, nachdem dort in einem Wohngebiet fünf neue lokal übertragene Infektionen und weitere drei asymptomatische Fälle festgestellt worden waren, wie Staatsmedienberichteten. Zwei weitere lokale Ansteckungen wurden jeweils aus Shanghai sowie aus Manzhouli in der Inneren Mongolei gemeldet. Bus- und Zugverbindungen in die Stadt an der Grenze zu Russland wurden unterbrochen, wie die Webseite Toutiao berichtete. Seit dem Sommer hat China das Virus mit strengen Maßnahmen, Massentests, Quarantäne, Kontaktverfolgung und strikten Einreisebeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht.

+++ 13:45 "Geht den Staat nichts an" - Merz will Weihnachtsfeiern in Familien +++

CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat Bund und Länder davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen über Weihnachten aufrechtzuerhalten. "Man kann doch wohl Mitte November schon sagen, dass Weihnachten in den Familien stattfinden kann", sagte Merz dem Berliner "Tagesspiegel". "Das sollte nicht in Frage gestellt werden. Ich persönlich sage: Es geht den Staat auch nichts an, wie ich mit meiner Familie Weihnachten feiere." Skeptisch zeigte sich der frühere Unionsfraktionschef mit Blick auf Menschenansammlungen bei Silvesterpartys. "Auch was den Jahreswechsel betrifft, kann man doch jetzt auch einmal schon einen Ausblick geben: Silvesterpartys können wohl nicht stattfinden. Auch das könnte man Mitte November schon einmal sagen, so viel wird sich bis Ende des Jahres nicht ändern."

+++ 12:55 Großer Andrang beim Corona-Massentest in Südtirol +++

In der norditalienischen Provinz Südtirol ist die Beteiligung der Bürger am freiwilligen Corona-Massentest groß. Seit Öffnung der Teststationen in der kleinen Alpen-Provinz ließen bis zum Morgen fast 140.000 Menschen einen Abstrich machen. Wie die Behörden im Internet weiter mitteilten, erhielten dabei bis 10 Uhr des zweiten Tages insgesamt 1744 Menschen (1,3 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die Reihenuntersuchung auf das Virus Sars-CoV-2 läuft an knapp 200 Testpunkten bis zum Sonntagabend. Die Landesregierung will mit der Aktion unter dem Motto "Südtirol testet" die zweite Corona-Welle schneller brechen. Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle.

+++ 12:10 Philippinen erlauben medizinischem Personal Arbeit im Ausland +++

Die Philippinen erlauben Arbeitsminister Silvestre Bello zufolge wieder ihrem medizinischen Personal, im Ausland zu arbeiten. Präsident Rodrigo Duterte habe der Aufhebung des vorübergehenden Verbots zugestimmt, sagte Bello der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings sei die Zahl von entsprechenden Ausreisen pro Jahr auf 5000 beschränkt, damit das Land selbst noch genug Personal zum Kampf gegen die Pandemie habe.

+++ 11:12 Polen lockert vor Weihnachten Maßnahmen für Einzelhandel +++

Polen lockert in der Vorweihnachtszeit die Schutzmaßnahmen für den Einzelhandel. Unter Einhaltung strengster Hygieneauflagen dürften Geschäfte in Einkaufszentren vom 28. November an wieder öffnen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in Warschau. Am 4. und 17. Dezember soll es außerdem zwei verkaufsoffene Sonntage geben. Es gehe um die Rettung von Millionen von Arbeitsplätzen, sagte Morawiecki. Anfang November hatte die Regierung die Schließung aller Geschäfte in Einkaufszentren verfügt - Ausnahmen galten für Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken. Restaurants, Bars sowie Fitnessstudios und Kultureinrichtungen bleiben bis nach Weihnachten geschlossen.

+++ 10:42 Virologe Kekulé für Klassenteilung an weiterführenden Schulen +++

Im Vorfeld der nächsten Bund-Länder-Beratungen rückt die Lage an den Schulen verstärkt ins Blickfeld. Der Virologe Alexander Kekulé sprach sich in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" dafür aus, dass an allen weiterführenden Schulen die Klassen geteilt werden. Zudem sollten die Weihnachtsferien bundesweit eine Woche vor dem 24. Dezember beginnen, forderte er. "Beim nächsten Bund-Länder-Treffen am Mittwoch braucht es unbedingt neue Anti-Corona-Beschlüsse", sagte Kekulé der Zeitung. "Dazu sollte gehören, dass an allen weiterführenden Schulen die Klassen sofort geteilt werden und auf Wechselunterricht umgestellt wird". Kitas und Grundschulen sollen hingegen "unter strengster Beobachtung durchgängig geöffnet bleiben", sagte der Virologe weiter. Denn es sei in Studien "hinlänglich bewiesen", dass "Kinder bis zehn, zwölf Jahren das Virus selbst bei einer Ansteckung kaum weitergeben".

+++ 09:56 Hamburger Hausärzte beklagen Mangel an Grippeimpfstoff +++

Die zunehmende Angst vieler Menschen vor einer gleichzeitigen Corona- und Grippeerkrankung hat in Hamburg zu einem Ansturm auf Grippeimpfungen und zu einer Verknappung des Impfstoffs geführt. Manche Praxen säßen bereits seit Wochen auf dem Trockenen, berichtete der zweite Vorsitzende des Hamburger Hausärzteverbands, Mike Müller-Glamann. In seiner Praxis in Hamburg-Bramfeld gebe es seit drei Wochen keine einzige Impfdosis mehr. Mitte Oktober hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch Befürchtungen vor Versorgungsengpässen beim Grippeimpfstoff zurückgewiesen und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. "Die vollmundige Erklärung, jeder der sich impfen lassen wolle, könne sich impfen lassen, war sicher nicht förderlich", kritisierte der Geschäftsführer des Hamburger Apothekervereins, Thomas Friedrich.

+++ 09:20 Russland meldet neuen Höchststand bei Neuinfektionen +++

Die Zahl der Neuansteckungen in Russland ist nach Angaben der Behörden um 24.822 gestiegen, ein neues Rekordhoch. 7168 neue Fälle entfallen allein auf die Hauptstadt Moskau. Damit beträgt die Zahl der Infektionen in Russland insgesamt 2.064.748. Binnen 24 Stunden wurden den Behörden 467 neue Todesfälle gemeldet. Damit stieg diese Zahl auf insgesamt 35.778.

+++ 08:44 Umfrage: Angst vor einsamen Weihnachten geht um +++

Die Corona-Krise beeinflusst auch die Sorgen der Bevölkerung mit Blick auf Weihnachten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse(KKH) unter rund 1000 Menschen in Deutschland. Mehr als die Hälfte der von Forsa Befragten (54 Prozent) bedrückt die Angst, dass ein Familienmitglied die Feiertage im Bett oder gar in einer Klinik verbringen muss - sei es wegen Covid-19 oder einer anderen Krankheit. 41 Prozent befürchten, das Fest wegen der Pandemie im kleinen Kreis oder sogar allein feiern zu müssen. Fast jeder Vierte (23 Prozent) sorgt sich, über die Feiertage nicht verreisen zu können. In einer vergleichbaren Umfrage vor zwei Jahren hatten 44 Prozent Angst vor Krankheit an Weihnachten, nach Einsamkeit oder Reisen wurde damals nicht gefragt.

+++ 07:50 Schausteller warnen vor Weihnachtsmarkt-Sterben +++

Angesichts der abgesagten Märkte im Advent des Corona-Jahres warnen Schausteller vor einem Sterben der gesamten Weihnachtsmarkttradition in Deutschland. Wenn die Schausteller-Familienbetriebe die Pandemie nicht überlebten, werde es "Weihnachtsmärkte, so wie wir sie kennen und lieben, zukünftig nicht mehr geben", sagte Frank Hakelberg, Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Schaustellerbund (DSB). Das diesjährige weitgehende Verbot komme "in seiner Wirkung einem Berufsausübungsverbot gleich" und bedeute für die Mehrzahl der Vereinsmitglieder einen kompletten Einnahmeausfall. Vielen drohe der Untergang. Der Verband glaube, dass Weihnachtsmärkte auch unter Corona-Bedingungen an frischer Luft möglich gewesen wären - "mit größeren Abständen, neuer Platzarchitektur, veränderter Angebotsstruktur und durchdachten Hygienekonzepten".

+++ 07:17 CDU-Vize Breher sieht Corona-Proteste als "laute Minderheit" +++

Die CDU-Vizevorsitzende Silvia Breher sieht den zunehmend radikalen Protest gegen die Corona-Politik rund um die "Querdenken"-Szene mit Sorge. "Das ist nicht die Mehrheit, das ist eine laute Minderheit. Die große Mehrheit trägt die Maßnahmen mit", sagte die Bundestagsabgeordnete der Nachrichtenagentur dpa. "Aber wenn wir von den Menschen Einschränkungen erwarten, dann muss die Politik auch mit einer Stimme sprechen und die Maßnahmen einheitlich vertreten. Das erwarte ich auch von dem nächsten Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten." Anderenfalls drohe die Akzeptanz der Corona-Einschränkungen in der Bevölkerung zu sinken.

+++ 06:35 Weniger unnötige Rücken-OPs wegen Corona +++

Die Verschiebung von planbaren Operationen während der ersten Coronawelle hat nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse (TK) offenbar auch zur Vermeidung unnötiger Eingriffe bei Rückenleiden geführt. Wie aus einer TK-Analyse hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, halbierte sich im Frühjahr die Zahl der Rückenoperationen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Obwohl es nach dem Shutdown Nachholeffekte gab und wieder mehr Eingriffe am Rücken vorgenommen wurden, hätten die OP-Zahlen nicht mehr das Niveau der ersten sechs Monate des Vorjahres erreicht. Vielmehr lagen sie zwölf Prozent darunter, wie aus der Analyse von Abrechnungsdaten der Kasse hervorgeht.

+++ 05:57 RKI meldet 22.964 Neuinfektionen - Stabilisierung auf hohem Niveau +++

Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) in den letzten 24 Stunden 22.964 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind gut 500 Fälle mehr als vor einer Woche. Am Freitag war mit 23.648 Neuinfektionen der bisherige Höchststand erreicht worden. Nachdem die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Oktober und Anfang November fast täglich stark stieg, war der Wert zuletzt vergleichsweise stabil. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 254 auf insgesamt 13.884. Rund 593.100 Menschen sind nach Schätzung des RKI inzwischen genesen.

+++ 05:11 Spahn hält Teil-Lockdown für Erfolg +++

Knapp drei Wochen nach dem Beginn des Teil-Lockdowns in Deutschland sind die Infektionszahlen noch nicht gesunken, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht dennoch von einem Erfolg. Und das, obwohl die Infektionszahlen noch nicht sinken. Doch das exponentielle Wachstum sei gebrochen, so der CDU-Politiker der "Welt". Der "Wellenbrecher" funktioniere. Spahn rechtfertigte, dass die Bundesregierung die Priorität auf die Senkung der Infektionszahlen lege. "Wenn die Infektionszahlen steigen, steigt früher oder später auch der Behandlungsbedarf auf den Intensivstationen." Bislang habe die Bundesregierung mit vergleichsweise milden Maßnahmen gute Ergebnisse erreicht.

+++ 04:18 Verkehrsminister gegen schärfere Regeln in Bus und Bahn +++

Bürger sollen derzeit auf nicht notwendige private Reisen verzichten – trotzdem sind öffentliche Verkehrsmittel zu Stoßzeiten teilweise voller, als allen Beteiligten lieb ist. Die Abstands- und Hygieneregeln in Busse und Bahnen sollen aber nicht verschärft werden. Darauf hätten sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern in einer Telefonkonferenz geeinigt, berichtet die "Bild-Zeitung". "Eine Abstandspflicht von 1,5 Metern im öffentlichen Nahverkehr und bei der Bahn einzuführen, ist völlig weltfremd", erklärte der baden-württembergische Minister Winfried Hermann von den Grünen. Das Hygienekonzept habe sich bewährt. Auch die Fahrpläne der Bahn sollen demnach trotz stark rückläufiger Nutzerzahlen bleiben.

+++ 03:34 Mehr als die Hälfte der Firmen verzeichnet Umsatzrückgänge +++

Wegen der Corona-Pandemie bricht einer Umfrage zufolge mehr als jedem zweiten deutschen Unternehmen die Nachfrage weg. Insgesamt rechnen mehr als zwei Drittel der Firmen für 2020 mit einem Umsatzrückgang, wie eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter mehr als 13.000 Unternehmen aller Branchen und Regionen ergab. Gekürzte Investitionsbudgets drückten in vielen Weltregionen die Nachfrage auch nach deutschen Produkten, erklärte der Verband. Doch auch im Inland komme es zu Ausfällen. Besonders hart trifft es das Gastgewerbe, die Reisewirtschaft und die Kultur- und Kreativbranche. Hier beklagten mehr als 90 Prozent der Betriebe Umsatzrückgänge.

+++ 02:34 Karliczek verspricht: Impfstoffe werden sicher sein +++

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek will Befürchtungen entgegenwirken, bei den potenziellen neuen Corona-Impfstoffe könnte es höhere Risiken geben. "Der Impfstoff wird die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen wie alle anderen", sagte die CDU-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das heißt auch, dass die Behörden nach der Zulassung weiter eng begleiten und einen Blick auf die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs haben - also genauso wie das sonst auch abläuft." Die Impfung bleibe "absolut freiwillig", betonte Karliczek.

+++ 01:45 US-Supermärkte beschränken Klopapierverkauf +++

In den USA decken sich die Bürger wieder zunehmend mit Toilettenpapier ein. Einzelhändler wie Target und Kroger beschränken die Zahl ausgegebenen Rollen pro Kunde, Walmart meldet Engpässe. Der größte Hersteller des Landes, Procter & Gamble, lässt nach eigenen Angaben seine Fabriken rund um die Uhr laufen. Bis zum Freitagnachmittag galten in 22 der 50 Bundesstaaten Einschränkungen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen.

+++ 00:49 Kanzleramtschef: Weihnachten ohne Großeltern "nicht vorstellbar" +++

Trotz der wohl andauernden Kontaktbeschränkungen setzt Kanzleramtschef Helge Braun darauf, dass das Weihnachtsfest im Familienkreis gefeiert werden kann. "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Großeltern an Weihnachten nicht mitfeiern", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zugleich appellierte an die Menschen, Sorgfalt walten zu lassen. "Wichtiger als die Anzahl der Menschen, die zusammenkommen, ist, dass man vorher seine Kontakte reduziert und darauf achtet, dass niemand Symptome hat", erklärte der CDU-Politiker. Der Wunsch des Kanzleramts, dass jede Familie privat nur noch mit einer Person aus einem weiteren Haushalt Kontakt haben soll, sei keine Verpflichtung. "Es handelt sich nicht um eine Vorschrift, sondern um einen Verhaltenshinweis. Es ist eine Art Winter-Knigge", so Braun.

+++ 23:57 Gericht bestätigt Münchner Demo-Verbot für Querdenker +++

Die Querdenker dürfen am Samstag nicht in München demonstrieren. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) hat die Beschwerde des Veranstalters zurückgewiesen und damit - wie zuvor schon das Verwaltungsgericht München - das von der Landeshauptstadt verfügte Versammlungsverbot betätigt. Zur Begründung hieß es: Die Stadt sei zu Recht davon ausgegangen, dass die Versammlung unter Berücksichtigung der Erfahrungen mit Versammlungen der Querdenken-Bewegung infektionsschutzrechtlich nicht vertretbar sei, nachdem sich der Veranstalter im Verwaltungsverfahren ausdrücklich geweigert habe, Vorkehrungen für die Einhaltung von Hygienemaßnahmen wie Mindestabstände und das Tragen von Masken zu treffen. Die erst im gerichtlichen Verfahren nachgeschobene Zusicherung des Veranstalters, er werde entsprechende Maßnahmen akzeptieren, sei prozessrechtlich nicht mehr maßgeblich "und unabhängig davon als rein verfahrenstaktisches Vorbringen unglaubhaft".

+++ 23:00 Brasilien überschreitet Marke von sechs Millionen Infektionen +++

In Brasilien sind bis Freitag mehr als sechs Millionen Corona-Infektionen bestätigt worden. Das Land ist damit nach den USA und Indien der dritte Staat, in dem diese Marke übersprungen wurde. Das Gesundheitsministerium hat 38.397 neue Infektionen registriert. Die Zahl der Toten stieg binnen 24 Stunden um 552 auf nunmehr 168.613.

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+++ 22:25 Toronto geht in den Lockdown +++

Angesichts steigender Infektionen gilt in der kanadischen Metropole Toronto und deren Vorstadt Peel ab Montag für zunächst 28 Tage ein weitgehender Lockdown. Unter anderem werden soziale Zusammenkünfte in geschlossenen Räumen verboten, im Freien wird die Zahl auf zehn Personen begrenzt, wie die Provinzregierung mitteilt. Restaurants dürfen nur noch einen Liefer- und Abholservice anbieten. Lebensmittelgeschäfte, Baumärkte und andere Geschäfte, die dringend benötigte Waren anbieten, dürfen offenbleiben.

+++ 22:13 Trump wirft Pfizer bewusste Verzögerung bei Impfstoff vor +++

US-Präsident Donald Trump hat dem Pharmakonzern Pfizer vorgeworfen, die Veröffentlichung von Daten zu seinem künftigen Impfstoff bewusst verzögert zu haben, um ihm bei der Wahl zu schaden. "Pfizer und andere haben sogar beschlossen, die Ergebnisse ihrer Impfstoffe nicht zu prüfen, in anderen Worten: erst direkt nach der Wahl einen Impfstoff herauszubringen", sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. "Sie haben gewartet und gewartet und gewartet." Ursprünglich hätten die Pharmakonzerne ihre Daten im Oktober vorlegen wollen, sagte Trump. "Aber sie haben beschlossen, es zu verschieben." Grund seien seine Pläne für eine Absenkung der Arzneimittelkosten, die er heute vorstellte, sagte Trump. Er habe damit die Pharmabranche gegen sich aufgebracht. Pfizer und das deutsche Partnerunternehmen Biontech hatten am 9. November verkündet, dass ihr Impfstoff-Kandidat eine Wirksamkeit von über 90 Prozent besitze. Am 16. November dann erklärte die US-Biotech-Firma Moderna, ihr Impfstoff-Kandidat habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent.

+++ 21:44 Frankreich registriert knapp 23.000 Neuinfektionen +++

In Frankreich ist die Zahl der Infektionen binnen eines Tages um 22.882 auf 2,11 Millionen gestiegen. Die Zahl der Toten kletterte nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 1138 auf 48.265. Am Donnerstag hatte es 21.140 Neuinfektionen gemeldet und 429 Tote, wobei anders als am Freitag aber nicht auch die über mehrere Tage zusammengenommene Zahl der Verstorbenen in Seniorenheimen mitgerechnet worden war.

+++ 21:17 Deutschland meldet erneut Höchstwert mit 23.856 Neuinfektionen +++

Die Zahl der gemeldeten Infektionen in Deutschland ist auf 891.371 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit binnen 24 Stunden 23.856 neue Fälle hinzu – nach der Zahl vom Vortag (23.151) erneut ein Höchstwert. So viele Fälle haben die Länder bislang noch an keinem einzigen Tag seit Beginn der Pandemie gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 273 auf 13.779. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts gelten derzeit rund 299.568 Personen als aktuell infiziert und rund 578.024 Menschen als inzwischen genesen.

Nachdem Nordrhein-Westfalen gestern als einziges Bundesland knapp 5500 Neuinfektionen verzeichnet hatte, ist der Wert mit 5728 Fällen binnen 24 Stunden sogar nochmal gestiegen. Dahinter folgen mit einem leichten Anstieg Bayern (4650), Baden-Württemberg mit 2801 Neuinfektionen, wo die Zahlen rückläufig sind, sowie Hessen (2325) mit einem Anstieg der Fallzahlen. Die fünf Bundesländer mit den wenigsten Neuinfektionen sind Bremen (174), Mecklenburg-Vorpommern (133), das Saarland (199), Schleswig-Holstein (250) und Sachsen-Anhalt (331).

Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,98 angegeben (Vortag: 0,88). Das bedeutet, dass im Durchschnitt 100 Infizierte 98 weitere Menschen mit Sars-CoV-2 anstecken. Der 7-Tage-R-Wert ist leicht gestiegen und liegt aktuell bei 1,05 (Vortag: 0,99).

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