Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:53 Erst startet die Bundesliga, dann die Serie A? +++

Fußballfans und Vereine der Serie A in Italien müssen weiter auf ein Datum zum Neustart der Saison warten. Zudem gelten künftig strenge Quarantäne-Regeln für die ganze Mannschaft, wenn ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wird. Sportminister Vincenzo Spadafora sagt bei Rai 1, er müsse noch mindestens eine Woche und neue Ergebnisse zu den Infektionszahlen im Land abwarten, um über Daten für den Spielstart zu entscheiden. Bisher ist im Profi-Fußball das Einzeltraining wieder erlaubt, am 18. Mai soll das Mannschaftstraining starten dürfen. Dafür haben die wissenschaftlichen Berater der Regierung nun harte Vorgaben gemacht, wie der Minister erläutert. Um Ansteckungen mit dem Virus zu vermeiden, gelte für das Training: Wenn ein Spieler positiv getestet wird, muss die ganze Mannschaft 14 Tage in Quarantäne. Wenn der Verband diese Vorschrift akzeptiere, könne das Gruppentraining am 18. Mai losgehen, so der Minister. Die Serie A war am 9. März mit zwölf verbleibenden Spieltagen unterbrochen worden.

+++ 23:38 Trump zu Infektionen im Weißen Haus: Alles unter Kontrolle +++
US-Präsident Donald Trump sieht die jüngsten Fälle von Corona-Infektionen im Weißen Haus nicht als Problem. "Wir haben das sehr gut unter Kontrolle", sagt Trump. Dies sei keineswegs ein Beleg dafür, dass das System an Sicherheitsvorkehrungen zusammengebrochen sei. "Das kann passieren." Jeden Tag kämen Hunderte Menschen ins Weiße Haus. Mehrfach sagt Trump, es gebe lediglich einen Infektionsfall - tatsächlich wurden zwei Mitarbeiter des Weißen Hauses positiv auf das Coronavirus getestet. Trump betont auch, drei Mitglieder der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses hätten sich wegen Kontakts zu der betroffenen Person lediglich vorsorglich in Quarantäne begeben.

+++ 23:22 Twitter will Fake News stärker bekämpfen +++
Twitter will härter gegen die Verbreitung falscher Informationen über das Coronavirus vorgehen. Tweets, durch die Menschen zu Schaden kommen könnten, werden gelöscht, weniger gefährliche Angaben mit einem Verweis auf vertrauenswürdige Quellen versehen, wie Twitter ankündigt. Man werde dabei auch Informationen im Blick haben, die zu mehr Ansteckungen führen könnten. Gegen unbestätigte Angaben, die falsch oder korrekt sein könnten, will Twitter nicht vorgehen. Facebook löscht bereits potenziell gefährliche falsche Behauptungen über das Coronavirus - und schickt Nutzern nachträglich eine Warnung, wenn sie mit solchen Behauptungen in Berührung kamen. Bei Youtube werden Videos zu dem Thema mit einem Hinweis zu offiziellen Informationen versehen.

+++ 22:55 Türkischer Staatsfonds stützt Banken mit Milliardensumme +++
Der türkische Staatsfonds TVF greift angesichts der Corona-Pandemie den Banken des Landes unter die Arme. Der Fonds unterstützt nach eigenen Angaben drei Staatsbanken mit umgerechnet 2,7 Milliarden Euro. Die türkische Regierung bündelt staatliche Beteiligungen beim TVF. Hierzu gehören auch Anteile an Banken, der Fluggesellschaft Turkish Airlines und Turk Telekom.

 

+++ 22:33 Weißes Haus führt Maskenpflicht für alle Mitarbeiter ein +++
Nach dem Bekanntwerden von zwei Corona-Infektionen bei US-Regierungsmitarbeitern ist Medienberichten zufolge das Tragen von Gesichtsmasken nun im Weißen Haus vorgeschrieben. Dies gilt für alle öffentlichen Bereiche der Regierungszentrale, jedoch nicht für die Büros, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten. Die Maßnahme soll dabei helfen, eine weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus im Weißen Haus zu verhindern. Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence werden aber wohl keine Masken tragen, wie unter anderem die "Washington Post" und der Sender ABC berichteten.

+++ 22:16 WHO warnt vor "riesiger zweiter Welle" +++
Angesichts von Lockerungen bei den strengen Corona-Maßnahmen in vielen Ländern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) "extreme Vorsicht" angemahnt. Zwar gebe es sehr große Erfolge bei der Eindämmung des Coronavirus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Der Abteilungsleiter der WHO für Gesundheitsnotfälle, Michael Ryan, warnte jedoch vor der Gefahr einer zweiten Ansteckungswelle. Die schrittweisen Lockerungen in etlichen europäischen Ländern bezeichnete Ryan als Zeichen der Hoffnung. Zugleich rief er Regierungen weltweit auf, dafür Sorge zu tragen, dass Neuinfektionen schnell festgestellt und alle Kontaktpersonen von Infizierten identifiziert und isoliert werden könnten. Dies könne helfen, "eine riesige zweite Welle zu verhindern".

+++ 22:05 Europäische Arzneiagentur empfiehlt Remdesivir +++
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfiehlt den Einsatz des noch nicht als Medikament zugelassenen Mittels Remdesivir des US-Unternehmens Gilead außerhalb klinischer Studien. Es könne bei Patienten angewandt werden, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien, teilt die EMA mit. Das Medikament war ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt worden. Erste Studien brachten ermutigende Ergebnisse, dass Remdesivir erfolgreich bei der Behandlung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 eingesetzt werden könnte.

+++ 21:39 Norwegen: Ansteckungsrate durch Kita-Öffnung nicht erhöht +++
Die Wiedereröffnung von Kindergärten und Grundschulen im April hat nach Angaben der norwegischen Gesundheitsbehörden nicht zu einer beschleunigten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus geführt. "Wir haben bisher noch nicht bemerkt, dass sich die Öffnung von Schulen und Kitas negativ auf die epidemiologische Situation ausgewirkt hätte", sagte Frode Forland vom norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit. Hätten sich die Öffnungen negativ ausgewirkt, wäre dies inzwischen durch einen Anstieg bei der Zahl der Neuinfektionen sichtbar geworden, erklärte Forland nun. "Aber es könnte noch etwas früh sein, um irgendwelche Auswirkungen auf die Krankenhauseinweisungen zu erkennen, und wir beobachten die Situation sehr genau", fügte er hinzu.

+++ 21:17 Zahl der Toten steigt in den USA auf mehr als 80.000 +++
In der Coronavirus-Krise in den Vereinigten Staaten steigt die Zahl der erkannten Infektionen in der Zählung der "New York Times" auf 1.346.836 Fälle. Mindestens 80.095 Menschen sind in den USA im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Eine neue Untersuchung der New Yorker Gesundheitsbehörde vermutet derweil mehr als 5000 zusätzliche Corona-Todesopfer in der Millionenmetropole. Die Studie deutet auf dann insgesamt etwa 25.000 Todesopfer in der Großstadt an der US-Ostküste hin. Sie untersuchte die sogenannte Übersterblichkeit in New York City vom 11. März bis zum 2. Mai - das ist die Abweichung von der angenommenen Totenzahl während des gleichen Zeitraums in einem normalen Jahr. Für die Zeit zählte die Behörde 32.107 Tote in New York, was einer Übersterblichkeit von 24.172 entspreche. Von dieser Anzahl an Toten, die über der normal zu erwartenden Rate liegt, seien 13.831 Opfer als bestätigte und weitere 5048 schon zuvor als wahrscheinliche Covid-19-Fälle verzeichnet worden. Übrig bleibt die Zahl von 5293 Toten (22 Prozent), die nicht zugeordnet waren. Diese könnten "direkt oder indirekt auf die Pandemie zurückzuführen sein", hieß es.

+++ 20:52 Deutschland: Niedrigste Zahl an Neuinfektionen seit zwei Monaten +++
Nach Berechnungen von ntv.de, basierend auf den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Länderangaben, liegt die Zahl der derzeit akut Infizierten bei 19.697, das sind 505 weniger als am Vortag (20.202). Die Zahl der insgesamt Infizierten steigt um 483 auf 170.412. Als genesen gelten momentan 143.205 Menschen in Deutschland. Gleichzeitig mit den Genesenen steigt weiterhin die Zahl der Toten. Sie liegt aktuell bei 7510, das sind 58 mehr als am Vortag. Die relativ niedrigen Zahlen bei den Neuinfektionen können durch möglicherweise verspätete Meldungen vom Wochenende verzerrt sein. Ob die Entwicklung anhält, lässt sich also erst in den kommenden Tagen ablesen. Trotzdem: Einen so geringen Tageszuwachs der Fallzahlen gab es zuletzt Mitte März (11.3.).

+++ 20:09 RKI: Ansteckungsrate bleibt weiter über kritischem Wert +++
Die Ansteckungsrate in Deutschland bleibt weiter über dem kritischen Wert von 1,0. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilt, lag der Wert von R am 11. Mai um 0 Uhr bei 1,07. Am Vortag hatte er noch bei 1,13 gelegen. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Bis heute war die Kennzahl vier Tage in Folge gestiegen. Es ist der dritte Tag, an dem der Wert über 1,0 liegt. Das RKI mahnt, bei der Interpretation der Zahl vorsichtig zu sein, da sie statistischen Schwankungen unterliegt. Erst in den kommenden Tagen ließen sich Rückschlüsse auf die Fallzahlen ziehen.

+++ 19:57 Erdogan schottet Städte für vier Tage ab +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Corona-Krise eine weitere viertägige weitgehende Ausgangssperre für mehrere Städte angekündigt. Sie beginne am Samstag und ende am Dienstag, einem Feiertag in der Türkei, sagte Erdogan nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung. Zudem würden die Reisebeschränkungen für neun weitere Städte und Provinzen aufgehoben. Damit bleiben 15 Städte, darunter die Millionenmetropole Istanbul und die Hauptstadt Ankara, weitestgehend abgeschottet. Erdogan sagte zunächst nicht, welche Städte von der Ausgangssperre betroffen sind. In der Regel gilt die Maßnahme unter anderem in Istanbul, Ankara und Izmir. Senioren ab 65 Jahren, für die seit dem 21. März ein tägliches Ausgehverbot gilt, dürften am Sonntag aber für mehrere Stunden vor die Tür.

+++ 19:36 Trump ermuntert Anti-Corona-Proteste +++
US-Präsident Donald Trump hat erneut Proteste gegen Eindämmungsmaßnahmen wegen des Coronavirus angefeuert - dieses Mal traf es den demokratischen Gouverneur des Bundesstaats Pennsylvania. "Die großartigen Menschen von Pennsylvania wollen ihre Freiheit jetzt, und sie sind sich dessen völlig bewusst, was das bedeutet", schrieb der Republikaner Trump auf Twitter. Er warf den Demokraten vor, die Öffnung der Wirtschaft zu verzögern. "Die Demokraten bewegen sich überall in den USA langsam, aus politischen Gründen." Trump treibt die Öffnung der Wirtschaft voran, obwohl die USA weiterhin hohe Fallzahlen haben. Gouverneur Tom Wolf wies Trumps Äußerungen zurück. Eine zu frühzeitige Öffnung würde Menschenleben gefährden, sagte er. Es wäre unverantwortlich, so zu tun, "als könnte man einen Zauberstab schwenken" und die Realität des Virus damit außer Kraft setzen. "Das Virus gibt den Zeitplan vor."

+++ 19:23 EU-Kommission: Reisegutscheine sollen ein Jahr gültig sein +++
Die EU-Kommission will erreichen, dass Gutscheine für in der Corona-Krise abgesagte Reisen mindestens ein Jahr lang gültig sind. Einen entsprechenden Vorschlag wolle die Kommission den EU-Staats- und Regierungschefs am Mittwoch unterbreiten, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus EU-Kreisen. Demnach sollen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter in ihren Gutscheinen den Kunden die gleichen Flug- und Reisebedingungen anbieten wie in der ursprünglichen Buchung. Wer einen solchen Gutschein letztlich doch nicht nutzen wolle, solle das Recht auf vollständige Rückzahlung haben. Dies solle bis zu zwölf Monate lang nach Ausstellung des Gutscheins möglich sein. Die EU-Kommission will den Angaben zufolge die Mitgliedsstaaten auffordern, solche Gutscheine zu garantieren. So sollten die Kunden ermutigt werden, nicht auf einer Rückzahlung zu bestehen, heißt es in einem Papier.

+++ 18:47 Galeria Karstadt Kaufhof muss mehrere Filialen aufgeben +++
Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bereitet ihre Mitarbeiter auf Standortschließungen und weitere Stellenstreichungen vor. In einem Brief an die Mitarbeiter berichtete die Unternehmensführung, der gerichtlich bestellte Sachwalter Frank Kebekus und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz hätten klar gemacht, dass es angesichts der Corona-Krise "leider auch zu Standortschließungen und dementsprechend auch zu einem Arbeitsplatzabbau kommen muss". Angaben zur Zahl der bedrohten Filialen oder der gefährdeten Arbeitsplätze machte das Unternehmen nicht. In dem zweiseitigen Schreiben betonte die Konzernführung, Galeria Karstadt Kaufhof habe während der Zeit der Komplettschließungen mehr als eine halbe Milliarde Euro an Umsatz verloren. Aufgrund der anhaltenden Kaufzurückhaltung werde sich der Umsatzverlust wahrscheinlich sogar noch auf bis zu eine Milliarde Euro erhöhen.

+++ 18:24 CDU-Politiker schlagen "kleinen Grenzverkehr" mit Polen vor +++
Mehrere CDU-Politiker haben die Regierung in Polen aufgefordert, an der polnisch-deutschen Grenze wieder mehr Freizügigkeit wie vor der Corona-Pandemie zuzulassen. "Wir brauchen nicht weniger europäische Zusammenarbeit, sondern mehr europäische Zusammenarbeit", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak am geschlossenen Grenzübergang in Mecklenburg-Vorpommern. Besonders Schulkinder und Beschäftigte der Gesundheitsbranche litten stark unter weiten Umwegen von täglich bis zu zwei Stunden. Die geringen Corona-Fallzahlen ließen mehr Freizügigkeit zu. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor und Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier schlugen zudem die Einrichtung eines sogenannten "kleinen Grenzverkehrs" vor, damit polnische und deutsche Einwohner einer genau bestimmten Region wieder besser Arbeit und Familien erreichten.

+++ 17:59 Cyberattacke auf Corona-Daten? FBI hat China im Visier +++
Die US-Regierung bezichtigt laut Medienberichten China des versuchten Diebstahls von geistigem Eigentum bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff. Die "New York Times" und das "Wall Street Journal" berichteten, das FBI und das US-Heimatschutzministerium gäben "innerhalb der nächsten Tage" eine offizielle Warnung wegen Versuchen heraus, "auf illegale Weise an wertvolles geistiges Eigentum und Daten über Impfstoffe, Behandlungen und Tests zu gelangen". Im Visier des FBI stehen den Berichten zufolge Hacker, die im Auftrag der chinesischen Regierung arbeiteten. Außerdem gehe die US-Bundespolizei davon aus, dass Wissenschaftler und Studenten beauftragt worden seien, Informationen aus wissenschaftlichen Instituten und öffentlichen Laboren zu stehlen, in denen sie arbeiten. Chinas Außenministerium wies den Verdacht von sich. "Wir lehnen alle Arten von Cyberangriffen durch Hacker entschieden ab und bekämpfen sie", sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian.

+++ 17:28 Deutschland schließt Tourismus-Deal mit Italien vorerst aus +++
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, schließt nach Angaben des italienischen Kulturministers Abkommen mit einzelnen Ländern über Touristenkorridore aus. Bareiß habe bestätigt, dass Deutschland Vorschläge anderer europäischer Länder bekommen habe, angesichts der Corona-Pandemie solche Korridore einzurichten, teilte das Ministerium für Kultur und Tourismus mit. Statt bilateraler Abkommen sei eine gemeinsame europäische Lösung notwendig, habe der deutsche Politiker betont. Bareiß habe mit dem italienischen Minister Dario Franceschini über Lösungen für eine Wiederaufnahme des "intereuropäischen" Tourismus im Sommer gesprochen, heißt es weiter in der Mitteilung. Italiens Verkehrsministerin Paola De Micheli versicherte, ihr Land sei in der Lage, den Luftverkehr und andere Transportwege sehr schnell, "von einer Woche zur anderen", wieder zu öffnen, wenn die Corona-Zahlen es erlaubten. Wann genau Urlauber wieder nach Italien kommen könnten, sei noch Spekulation.

Noch werden hier keine Patienten behandelt.

Noch werden hier keine Patienten behandelt.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 17:09 Corona-Notfallklinik in Berlin betriebsbereit +++
Nach vier Wochen Bauzeit ist die neue Corona-Notfallklinik in Berlin behandlungsbereit. SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci nahm das Behandlungszentrum auf dem Messegelände in Betrieb. Die Klinik befindet sich derzeit noch im Wartestand, auf "Standby", wie die Senatspressestelle mitteilte. Das Behandlungszentrum soll als Reservekrankenhaus für die Berliner Kliniken dienen, damit diese weiterhin schwerstkranke Patienten versorgen können. In die Notfallklinik können Covid-19-Patienten aufgenommen werden, die nicht intensivmedizinisch betreut werden müssen. Ein erster Behandlungsbereich mit zunächst rund 500 Betten wurde fertiggestellt. Jedes fünfte davon verfügt über ein Beatmungsgerät. Insgesamt sollen bis zu tausend Reservebetten vorgehalten werden.

+++ 16:41 Obergrenze: Niedersachsen will schon bei 35 Neuinfektionen eingreifen +++
Niedersachsen will den Notfallmechanismus, der bei neuen Corona-Infektionen greift, strenger auslegen als bundesweit vereinbart. Die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sei "die absolute Obergrenze", sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder. In Niedersachsen sei man sich einig, dass "die Interventionsgrenze (...) eigentlich bei 30 bis 35" liegen müsse. Mit den Kommunen sei das bereits besprochen. Allerdings müssten Lockerungen bei Überschreiten der Marke nicht für die gesamte Bevölkerung zurückgenommen werden, wenn sich der Infektionsherd klar verorten lasse. Ministerpräsident Stephan Weil von der SPD hatte eine strengere Auslegung schon vergangene Woche angekündigt, allerdings ohne einen neuen Grenzwert zu nennen.

+++ 16:26 Trump: Corona verschwindet auch ohne Impfstoff +++
Ohne Beweise vorzulegen, hat US-Präsident Donald Trump in einer Pressekonferenz am Freitag behauptet, das Coronavirus würde auch ohne Impfstoff wieder verschwinden. "Es wird weggehen und wir werden es hoffentlich nicht wiedersehen", sagte Trump. Das Virus flamme vielleicht im Herbst oder im kommenden Jahr wieder auf, vielleicht aber auch nicht. "Es gibt Viren und Grippen, die kamen und gingen, ohne dass jemals ein Impfstoff gefunden wurde", sagte der US-Präsident weiter. Viren würden ebenso sterben wie alles andere. "Wenn man sich nicht ansteckt, wird es irgendwann verschwinden." Trump dürfte mit dieser Ansicht, die er nicht mit Quellen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen belegt, relativ alleine dastehen. Weltweit wird derzeit nach einem Impfstoff gesucht. Die deutsche Bundesregierung will sogar bis zu 750 Millionen Euro in ein Sonderprogramm zur Erforschung und Entwicklung eines Corona-Impfstoffs investieren, um die Pandemie zu besiegen.

+++ 16:02 Putin kündigt Lockerungen an - aber nicht für Senioren +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hebt die landesweiten Einschränkungen von Dienstag an teilweise auf. Massenveranstaltungen bleiben verboten und Menschen über 64 Jahre müssen weiter zu Hause bleiben. Putin erklärt, in den russischen Regionen seien die Situationen unterschiedlich, die örtlichen Behörden könnten deswegen nach eigenem Ermessen Maßnahmen lockern oder verschärfen.

+++ 15:51 Ausbruch in Coesfeld: Grüne fordern Debatte im Bundestag +++
Während der aktuellen Pandemie können Fleischfabriken bei mangelnder Hygiene zu Corona-Hotspots werden: Der aktuelle Ausbruch in einem Betrieb von Westfleisch im Kreis Coesfeld zeigt das auf unangenehme Weise. Bis Sonntag waren in dem Landkreis 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet, unter den Beschäftigten des Betriebs sind bis Montag 249 positiv getestet worden. Um die Problematik in Schlachtbetrieben zu diskutieren, hat die Grüne Bundestagsfraktion für diese Sitzungswoche eine Aktuelle Stunde zu den Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie beantragt. "Seit vielen Jahren ist bekannt, wie miserabel Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen sind", sagt die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin Britta Haßelmann. "Durch Corona wird nun offenbar, welche schlimmen Konsequenzen dies hat."

+++ 15:33 Druck von Parlamentariern wächst: Grenze zur Schweiz bald offen? +++
Deutsche und Schweizer Parlamentarier haben sich angesichts der Corona-Krise für Solidarität, Zusammenarbeit und offene Grenzen zwischen beiden Ländern ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung des Vorsitzenden der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Felix Schreiner, und der Präsidentin der Delegation für die Beziehungen zum Deutschen Bundestag, Céline Widmer, wird unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens eine "zeitnahe Lockerung der Einreisebeschränkungen" verlangt. Ziel sei die vollständige Normalisierung der Situation an der deutsch-schweizerischen Grenze, so Schreiner und die Schweizer Nationalrätin Widmer. Zuvor hatte sich auch das CDU-Präsidium für eine zügige Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern als wünschenswert ausgesprochen, unter Beibehalten der Sicherheitsstandards.

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+++ 15:17 Deutschland: Bislang insgesamt mehr als 170.000 Infizierte +++
Die Gesamtzahl der bisher in Deutschland erfassten Coronavirus-Infektionen ist auf mehr als 170.000 gestiegen: Bis Montagnachmittag wurden aus den Bundesländern insgesamt 170.060 Infektionen gemeldet. Akut infiziert sind derzeit 20.333 Menschen. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 7459. Doch die Fallzahlen dürften bis zum Abend weiter steigen: Bisher haben erst sechs Bundesländer neue Daten vorgelegt. Die Behörden in Baden-Württemberg konnten die Zahlen von Sonntag aufgrund "technischer Probleme" erst am Montagnachmittag nachreichen.

+++ 15:02 Merkel mahnt Bürger: Deutschland in "neuer Phase der Pandemie" +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem kurzen Statement zur aktuellen Lage der Corona-Krise in Deutschland geäußert. Sie bedankte sich bei den Gesundheitsämtern für ihre Arbeit und versprach, wenn nötig, mehr Personal zur Verfügung zu stellen. Außerdem sagte sie, Deutschland komme jetzt in eine "neue Phase der Pandemie". Bei allen Lockerungen sei es notwendig, dass sich die Menschen weiterhin an die Grundregeln zur Eindämmung des Virus halten.

+++ 14:46 Spanien: Zahl der Todesopfer steigt langsamer +++
Die Zahl der täglich gemeldeten Coronavirus-Toten in Spanien ist auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen gefallen. Das Gesundheitsministerium berichtet von 123 neuen Todesfällen. Insgesamt sind damit nachweislich 26.744 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus in Spanien gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg binnen 24 Stunden um 3046 auf 227.436. Allerdings geben die spanischen Behörden die Zahl der Neuinfektionen seit Sonntag nur mit 373 an. Hinzu kommen aber noch 2721 Fälle, die aus Katalonien nachgemeldet wurden. Die entsprechende Verteilung dieser Fälle auf die jeweiligen korrekten Meldedaten soll in den nächsten Tagen erfolgen.

+++ 14:25 Gefährlicher Viren-Transport: China will neue Regeln +++
China will die Vorschriften für Labore beim Umgang und Transport von Viren verschärfen. Laut einem Entwurf der neuen Regeln der Nationalen Gesundheitskommission sollen die Provinzregierungen den Transport von Proben des neuartigen Coronavirus ohne eine Genehmigung verhindern. Zudem sollen die zentralen Gesundheitsbehörden detailliert informiert werden, wenn solche Proben von einem Labor zum anderen geschickt werden.

+++ 14:03 Regierung investiert 750 Millionen in Impfstoff-Forschung +++
Die Bundesregierung will bis zu 750 Millionen Euro in ein Sonderprogramm zur Erforschung und Entwicklung eines Corona-Impfstoffs investieren, wie Bundesforschungsministerin Anja Karliczek mitteilt. Dies ergänze die international bereits zugesagten Gelder Deutschlands. Es gehe um eine Ausweitung der Studien und die spätere Sicherung der Produktion.

+++ 13:49 Merkel kritisiert unvorsichtiges Verhalten von Bürgern +++
Kanzlerin Angela Merkel hat auch angesichts der Demonstrationen gegen Auflagen in der Corona-Krise erneut zur Vorsicht beim Umgang mit der Pandemie gemahnt. Ihr sei berichtet worden, dass viele Menschen am Wochenende ohne Schutzmasken Einkaufen gewesen seien, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in einer Videoschalte des CDU-Präsidiums. Zum Teil sei dieses Verhalten sogar als Mutprobe angesehen worden, kritisierte die Kanzlerin. Das Gebot sei aber immer noch, sich an die geltenden Abstandsregeln zu halten. Merkel sagte demnach weiter, erst in zwei bis drei Wochen werde man wissen, wie sich die vergangene Woche beschlossenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen auf die Infektionszahlen auswirkten. Sie habe zudem angekündigt, sich am Mittwoch im Bundestag bei der Regierungsbefragung erneut zu den für die Bundesregierung relevanten Maßzahlen zur Einordnung des Pandemiegeschehens zu äußern.

+++ 13:34 BKA-Chef sieht Risiko für rechte Unterwanderung von Protesten +++
Nach Auffassung des Bundeskriminalamts (BKA) besteht bei wachsendem Unmut über die Folgen der Corona-Krise zunehmend die Gefahr, dass rechte Akteure die Proteste gegen die Beschränkungen unterwandern und zur Verbreitung ihrer Ideologien benutzen könnten. Derzeit sei die Situation rund um die Demonstrationen "sehr dynamisch" und damit "schwer abschätzbar", sagte BKA-Präsident Holger Münch. Es sei aber zu beobachten, dass vor allem das rechte Spektrum versuche, Unmut aus bürgerlichen Kreisen "zu kapern". Derzeit sei jedoch noch offen, ob sich dies zu einem "wirklichen ernsthaften Problem" entwickle, sagte Münch vor Journalisten in Berlin. Die Wahrscheinlichkeit steige aber, falls die Akzeptanz für die von der Politik erlassenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sinke. Das gelte parallel auch für die Frage, "ob wir ein wirklich großes wirtschaftliches Problem für viele Bundesbürger bekommen". Am Wochenende hatten Tausende Menschen in zahlreichen deutschen Städten demonstriert. Vieles hänge von der Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten ab, sagte der BKA-Chef. Eine ähnlich mobilisierende Wirkung wie durch die Flüchtlingskrise 2015 sehe er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Das Risiko dafür sei jedoch real.

+++ 13:17 Nach Corona-Ausbruch in Fleischbranche: Massentests auch bei Tönnies +++
Bei Deutschlands größtem Fleischverarbeiter Tönnies haben an diesem Montag im Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück Corona-Massentests begonnen. Seit dem Mittag sei das Testzentrum auf dem Gelände des Standorts im Kreis Gütersloh in Betrieb, sagte Unternehmenssprecher Andre Vielstädte. Insgesamt arbeiten hier 6500 Menschen, nur ein Teil davon im Schlachthof. Nach dem Ausbruch des Coronavirus in einer Fleischfabrik des Wettbewerbers Westfleisch in Coesfeld sollen in Nordrhein-Westfalen alle bis zu 20.000 Mitarbeiter in Schlachtbetrieben auf das gefährliche Virus getestet werden. "Wir haben keinerlei Anlass von einem besonderen Infektionsgeschehen im Betrieb auszugehen", sagte Tönnies-Sprecher Vielstädte. Nach Angaben des zuständigen Kreises Gütersloh habe keiner der dort labortechnisch bestätigten 23 Infizierten eine Verbindung zur Fleischindustrie. Der Kreis Gütersloh geht davon aus, etwa 500 Tests pro Tag machen zu können - bei Tönnies und anderen Schlachtbetrieben.

+++ 13:09 Etliche Hamburger ignorieren Kontaktbeschränkungen +++
Die Hamburger Polizei hat am vergangenen Wochenende eine Vielzahl an Verstößen gegen die coronabedingten Kontaktbeschränkungen festgestellt. 220 Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet und 120 Platzverweise ausgesprochen, sagte eine Sprecherin. Diese Zahlen spiegelten aber bei weitem nicht die tatsächlichen Verstöße gegen die Abstandsregeln wider, da die Polizeibeamten es zumeist bei Ansprachen belassen hätten. "Die Kollegen haben unzählige Gespräche geführt", sagte sie. Bei schönem Wetter hätten sich "an allen attraktiven Plätzen der Stadt" Menschen auch in Gruppen versammelt - vor allem rund um die Alster und an der Elbe. Wegen der angekündigten Lockerungen sei vielen nicht klar gewesen, "was bereits erlaubt ist und was nicht", sagte die Sprecherin. Die meisten Angesprochenen hätten sich kooperativ gezeigt. Dennoch entstehe der Eindruck, dass Menschen die Regeln zur Eindämmung der Pandemie zunehmend "nicht mehr so ernst nehmen", sagte die Sprecherin.

+++ 12:58 Umfrage: Deutschland verliert in Italien an Ansehen +++
Deutschland hat in Italien laut einer Umfrage in der Corona-Krise an Ansehen verloren. Nur noch 26 Prozent der Befragten hätten viel Vertrauen in Deutschland, ergab die repräsentative Umfrage des Instituts Demos & Pi für die Zeitung "La Repubblica". Im Januar 2019 habe der Wert noch bei 42 Prozent gelegen. Der Vertrauensverlust sei eine Reaktion auf das Verhalten nordeuropäischer Länder während der Virus-Krise, erklärte Ilvo Diamanti von dem Meinungsforschungsinstitut. Hart getroffene südeuropäische Länder wie zum Beispie Italien oder Spanien fühlten sich in der Krise von der EU und Staaten wie Deutschland oder den Niederlanden alleine gelassen. Nach der Umfrage gewannen Länder wie Russland und China leicht dazu. Die beiden Länder hatten in der Krise schnell Hilfsgüter nach Italien geschickt. Deuschland hatte zwar mehrere Covid-Patienten aus Italien in die Bundesrepublik geholt, der öffentliche Diskurs fokussierte sich aber zunächst auf den Streit in der EU über Finanzhilfen für Italien.

+++ 12:40 Südkorea versucht neue Corona-Infektionswelle zu verhindern +++
Nach der alarmierenden Häufung von Corona-Infektionen unter Bar- und Diskotheken-Besuchern in der Millionenmetropole Seoul versuchen die südkoreanischen Behörden mit Hochdruck, eine erneute Infektionswelle im Land zu verhindern. Südkorea hat mit 35 Fällen den höchsten Anstieg bei den Neuinfektionen seit über einem Monat gemeldet. Insgesamt 86 Neuansteckungen der vergangenen Tage seien auf das Ausgehviertel Itaewon in der Hauptstadt Seoul zurückzuführen, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Seoul, die benachbarte Provinz Gyeonggi und die nahe gelegene Stadt Incheon ordneten am Wochenende aus Angst vor einer zweiten Infektionswelle die Schließung aller Clubs und Bars an. Die Gesamtzahl kletterte auf 10.909. Die meisten Neuansteckungen wurden in Verbindung mit einem Ausbruch in Clubs im beliebten Ausgehviertel Itaewon in der Hauptstadt in Verbindung gebracht. Die oberste Priorität sei nun, eine Verbreitung von Infektionen in der größeren Umgebung von Seoul gering zu halten, sagte Premierminister Chung Sye Kyun. Bis zum Nachmittag wurden den Angaben zufolge 86 Infektionsfälle mit nächtlichen Clubbesuchern in Itaewon oder Kontaktpersonen in Verbindung gebracht.

+++ 12:29 Bundes-FDP debattiert über Rauswurf von Kemmerich +++
In der FDP werden Forderungen nach einem Parteiausschluss des thüringischen Landesvorsitzenden und Kurzzeit-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich laut. Nach Kemmerichs weithin kritisierter Teilnahme an einer Kundgebung gegen Corona-Beschränkungen in Gera müsse sich der Bundesvorstand der Partei mit der Frage eines Parteiausschlusses befassen, forderte der FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle in "Bild"-TV. Kuhle zeigte sich besonders verärgert darüber, dass Kemmerich ohne Mundschutz und Respekt für Abstandsregeln an der Kundgebung teilgenommen habe. Die Frage eines Parteiausschlusses müsse "in aller Ruhe in den zuständigen Gremien besprochen und beschlossen werden". Auch FDP-Chef Christian Linder wollte einen möglichen Rauswurf Kemmerichs aus der Partei nicht ausschließen. Allerdings wolle er darüber nicht öffentlich sprechen, sagte Lindner auf RTL. "Ich hantiere öffentlich mit Worten wie Parteiausschlussverfahren nicht. Man sieht ja bei den Grünen bei Herrn Palmer, zu was das führt - oder bei Herrn Sarrazin in der SPD."

+++ 12:19 AfD-Chef Gauland verteidigt Demonstrationen +++
Die AfD im Bundestag verteidigt die Proteste Tausender Bürger gegen die einschneidenden Alltagsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gelte auch in Krisenzeiten, erklärte Fraktionschef Alexander Gauland. "Und in einer funktionierenden Demokratie ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Bürger ihre Ablehnung oder ihr Unbehagen über das Handeln der Regierung gewaltfrei auf die Straße tragen." Die zunehmende Kritik von Politikern und Medien an den Demonstrationen sei daher unverhältnismäßig, erklärte er. Obwohl zuletzt zahlreiche Auflagen aufgehoben wurden und an diesem Montag vielerorts weitere Lockerungen in Kraft treten, waren am Wochenende Tausende Menschen in vielen deutschen Städten auf die Straße gegangen. Sie protestierten - oft unter Missachtung der Hygieneregeln und des Verbots größerer Versammlungen - gegen die staatlichen Vorgaben.

+++ 12:05 Russland meldet Höchstwert bei Neuinfektionen +++
Russland meldet mit 11.656 Neuinfektionen erneut einen Höchstwert. Damit stieg die Zahl der nachweislichen Ansteckungen auf 221.344. Seit Tagen legen die Infektionen in Russland um mehr als 10.000 zu. Die Behörden führen dies auch auf ein verstärktes Testprogramm zurück. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 94 auf 2009. Die offizielle Zahl der Todesopfer bleibt vergleichsweise niedrig. Kritiker verweisen jedoch auf fragwürdige Feststellungen von Todesursachen bei den Opfern. Örtliche Medien berichteten über Fälle, bei denen als Todesursache Lungenentzündung angegeben wurde, obwohl der Verstorbene positiv auf Corona getestet worden war.

+++ 11:50 Bildungsministerin schließt Noten-Bonus beim Abitur aus +++
Stefanie Hubig, Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, hat sich dagegen ausgesprochen, Abiturnoten anzuheben, falls sie in Folge der coronabedingten Schulschließungen im Schnitt schlechter ausfallen sollten als in den Vorjahren. "Ich halte das nicht für den richtigen Weg", sagt die SPD-Politikerin im ntv "Frühstart" vom Dienstag. Der Deutsche Hochschulverband hatte den Noten-Bonus gefordert. Stattdessen setzt Hubig, die gleichzeitig Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz ist, bei den Prüfungen an. Es dürfe kein Stoff abgefragt werden, der nur im Fernunterricht stattgefunden habe. "Das heißt: lieber die Aufgaben anpassen, dann aber regulär benoten." Die SPD-Politikerin schließt einen Bonus auch aus, falls die Noten doch fallen sollten: "Wir gehen nicht davon aus, dass das der Fall ist, weil die Arbeiten ja angepasst sind."

+++ 11:30 Rosenheim kratzt erneut an Grenze für Infektions-"Notbremse" +++
Die Stadt Rosenheim hat in der Corona-Pandemie die Marke von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wieder knapp unterschritten. Der Wert lag bei 49. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Die Stadt hatte mehrfach an der Marke gekratzt, die Bund und Länder als "Notbremse" im Lockerungs-Konzept vereinbart hatten. Bei einem Überschreiten sollen vor Ort entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Am Sonntag hatte die Zahl für Rosenheim bei 50,5 gelegen. Diese erneut gestiegenen Fallzahlen seien durch eine Reihentestung in einer Asylbewerberunterkunft zu erklären, hieß es. Nach Mitteilung des Rosenheimer Gesundheitsamts vom Sonntag seien 21 der 31 Neuinfizierten in Stadt und Landkreis Rosenheim Bewohner von Asylbewerberheimen, teilte der Rosenheimer Wirtschaftsdezernent und Pressesprecher Thomas Bugl mit. "Daraus folgt als erforderliche Maßnahme, die drei großen Asylbewerberunterkünfte im Stadtgebiet Rosenheim weiterhin unter Quarantäne zu halten. Darüber hinausgehende Maßnahmen sind nicht erforderlich", erläuterte Bugl.

+++ 11:08 BKA mahnt zu Aufmerksamkeit bei Gewalt gegen Kinder +++
Bei der Polizei gehen nach Auskunft des Bundeskriminalamts (BKA) in der Corona-Krise nicht mehr Hinweise auf Gewalt und Missbrauch in der Familie ein als sonst. Diese Daten seien jedoch mit äußerster Vorsicht zu interpretieren, erklärte BKA-Chef Holger Münch in Berlin. Das Dunkelfeld sei groß und die Auflagen in der Corona-Pandemie könnten dazu beitragen, dass familiäre Konflikte eskalierten. Zugleich seien Kinder weniger im Kontakt mit Menschen wie Erziehern, Lehrern oder Kinderärzten, an die sie sich normalerweise wenden könnten, sagte Münch. Es sei möglich, dass die Corona-Auflagen zu einer Zunahme von Gewalt führten, die die Polizei derzeit aber nicht beobachten könne. Es sei wichtig, dass die Menschen im Umfeld von Kindern trotz physischer Distanz aufmerksam blieben und sich bei einem Verdacht an die Behörden wendeten, sagte Münch. "Auch sexueller Missbrauch ist eine Pandemie, eine Pandemie mit dramatischem Ausmaß", sagte der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig. Er sei in Sorge, dass der Kampf gegen Missbrauch und der Kinderschutz jetzt auf der politischen Prioritätenliste weiter nach unten rutschen werde. Er appelliere an Politik und Gesellschaft, den Kampf gegen sexuellen Missbrauch und Kinderpornografie nicht herunterzufahren, sondern zu verstärken.

+++ 10:58 Italiens Industrieproduktion bricht drastisch ein +++
In Italien ist die Industrieproduktion im März wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen. Im Monatsvergleich sei die Fertigung um 28,4 Prozent gesunken, teilte das nationale Statistikamt Istat mit. Damit ist der Einbruch noch stärker ausgefallen, als Analysten es befürchtet hatten. Deutlich stärker als erwartet war auch der Produktionseinbruch im Jahresvergleich. In dieser Betrachtung meldete die Statistikbehörde für März einen Rückgang um 29,3 Prozent, während die Markterwartung bei 18,3 Prozent lag. Die industriellen Zentren der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone liegen im Norden des Landes und damit in den Regionen, in denen es die meisten Covid-19-Fälle gibt.

+++ 10:45 Scharfe Kritik an britischen Lockerungsplänen +++
Die von der britischen Regierung geplanten Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England sind auf scharfe Kritik von Gewerkschaften, Wirtschaftsvertretern und der Opposition gestoßen. Sie forderten von Premierminister Boris Johnson mehr Klarheit im Kampf gegen die Pandemie. Schottland, Wales und Nordirland kündigten an, ihren eigenen - strikteren - Weg zu gehen. Johnson wollte seine Pläne am Montagnachmittag auch im Parlament vorstellen. Großbritannien hat Statistiken zufolge die meisten Corona-Opfer in Europa; bislang starben etwa 32.000 Infizierte. Noch immer mangelt es an Schutzausrüstungen. Auch das Ziel von 100.000 Tests am Tag wird häufig noch nicht erreicht.

+++ 10:33 Wuhan meldet fünf neue Corona-Infektionen +++
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben die Behörden den zweiten Tag in Folge neue Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. In einem Wohnviertel der Stadt wurden fünf Neuinfektionen bestätigt, wie die Behörden mitteilten. In dem Viertel war bereits am Sonntag eine Ansteckung bei einem 89-jährigen Mann festgestellt worden - die erste seit mehr als einem Monat. Die zentralchinesische Industriemetropole Wuhan ist der Ursprungsort der Coronavirus-Pandemie. Neben den neuen Fällen in Wuhan meldete China auch elf neue asymptomatische Fälle in der umliegenden Provinz Wuhan. Einen neuen Ansteckungsherd gibt es zudem in Shulan in der nordöstlichen Provinz Jilin. Die Stadt wurde bereits am Sonntag unter Quarantäne gestellt.

+++ 10:23 Brandenburg lehnt Corona-Bonus für Abiturienten ab +++
Brandenburgs SPD-Bildungsministerin Britta Ernst lehnt den Vorschlag, Abiturienten in diesem Jahr einen Corona-Bonus zu geben, ab. Die Bedingungen seien in diesem Schuljahr zwar andere gewesen, sagte Ernst im Inforadio vom RBB. Aber der Stoff sei vermittelt worden und in der Phase des Homeschooling hätten sie sich komplett auf das Abitur konzentrieren können. "Ich finde, wir warten die Prüfungsergebnisse jetzt erstmal ab und schauen, was unsere Schülerinnen und Schüler daraus gemacht haben." Ernst hat das Vorhaben bekräftigt, bis zu den Sommerferien wieder alle Schüler die Schule besuchen zu lassen. "Allerdings wird das nicht im Regelbetrieb gehen", sagte sie. "Solange wir keinen Impfstoff oder ausgefeilte Testverfahren haben, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, müssen wir Abstand halten. Das heißt, wir müssen Lerngruppen teilen." Ernst räumte ein, dass die Brandenburger Schulen hier räumlich an ihre Grenzen stießen. Deshalb würden die Schüler bis zu den Sommerferien vermutlich nur tageweise zum Unterricht kommen können.

+++ 09:51 Infektionszahlen im Kreis Coesfeld steigen weiter +++
Im Kreis Coesfeld sind die Infektionszahlen nach einem Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb weiter gestiegen. Am Sonntag seien im Kreisgebiet 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als am Samstag, sagte ein Kreissprecher. Laut Robert-Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen im Kreis bei knapp 96 und damit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Viele der von Montag an landesweit geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen etwa für Gaststätten und Geschäfte werden damit im Kreis um eine Woche verschoben, wie der Kreis ankündigte. Unter den Betroffenen im Kreis Coesfeld sind 230 Infizierte aus dem Westfleisch-Werk. 952 der rund 1200 Mitarbeiter seien dort bereits getestet worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Der Standort bleibt weiter geschlossen, wie das Verwaltungsgericht Münster entgegen einen Eilantrag der Firma Westfleisch entschied.

+++ 09:22 Umfrage: Zahlreiche Branchen planen Entlassungen +++
Die Corona-Krise schlägt mehr und mehr auf den Arbeitsmarkt durch: Laut einer veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts in München planen Unternehmen in zahlreichen Branchen, Beschäftigte zu entlassen oder befristete Verträge nicht zu verlängern. Im April beschlossen dies demnach 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent der Hotels und 43 Prozent der Reisebüros. In der Automobilbranche sind es demnach 39 Prozent der Firmen. Auch regional gibt es demnach Unterschiede: Besonders viele Betriebe in Baden-Württemberg streichen Jobs, hier sind es laut Ifo 22 Prozent der Firmen, auch in Bayern gaben das 20 Prozent der Firmen an. Besonders wenige sind es im Saarland und in Rheinland-Pfalz mit jeweils elf Prozent.

+++ 09:06 Frankreich lockert Ausgangssperre: Andrang in Pariser Metros +++
Frankreich hat seine Corona-Beschränkungen gelockert. Die Bürger durften an diesem Montag erstmals seit acht Wochen ihre Häuser ohne Auflagen verlassen. Auch Geschäfte und viele Schulen öffneten wieder. In der Hauptstadt Paris gab es bereits am frühen Morgen Andrang in der Metro und in Vorortzügen, wie AFP-Reporter berichteten. Präsident Emmanuel Macron hatte am Vorabend getwittert, "Retten Sie Leben - bleiben Sie vorsichtig". Zudem ist das Gesetz zur Verlängerung des Ausnahmezustands im Gesundheitsbereich nicht rechtzeitig mit Beginn der schrittweisen Lockerungen in Kraft getreten. Das Inkrafttreten zweier Bestimmungen wird daher vorbehaltlich der Zustimmung des Verfassungsrates nach hinten verschoben. Dabei handelt es sich um die Regelung, dass Menschen in Frankreich für Reisen mit mehr als 100 Kilometer Entfernung vom Wohnort einen triftigen Grund und eine Bescheinigung brauchen. Außerdem betroffen ist die Regelung, dass die Metro in Paris zu Stoßzeiten nur mit Bescheinigung genutzt werden darf.


+++ 08:45 RKI meldet mehr als 145.000 Genesene +++
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet in Deutschland 357 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Fälle auf insgesamt 169.575. Die Zahl der Toten wächst um 22 auf 7417. Nach Angaben des RKI sind rund 145.600 Menschen inzwischen genesen, das sind etwa 1300 mehr als am Vortag.

+++ 08:17 Experten erwarten erhöhte Impfbereitschaft +++
Viele Menschen warten sehnsüchtig auf eine Impfung gegen das neue Coronavirus. Doch es gibt auch gegenteilige Ansichten: Bei den Protest-Demonstrationen am Wochenende gegen die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie waren auch Impfgegner mit dabei. Nach Ansicht des Experten Bernd Harder von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften könnte die Corona-Krise Impfskeptiker aber mittelfristig dazu bewegen, künftig mehr auf Schutzimpfungen zu vertrauen. "Weil sie sehen, wie eine Welt ohne Impfen aussehen könnte."

+++ 08:06 Erste Fitnessstudios öffnen in NRW +++
In Nordrhein-Westfalen haben nach ihrer Corona-Pause in der Nacht die ersten Fitnessstudios wiedereröffnet. Ganz kurz nach Mitternacht wurden etwa im Kölner Stadtteil Kalk die ersten Sportler wieder an die Geräte gelassen. Die Kette McFit sperrte dort ebenso wie an anderen Standorten in NRW um 0.01 Uhr die Türen auf. "Ich glaube, das haben alle herbeigesehnt", sagte McFit-Gründer Rainer Schaller. Er betonte zugleich, dass es wichtig sei, die von der Politik vorgegeben Auflagen einzuhalten. NRW hatte in der vergangenen Woche den Weg für eine Wiedereröffnung der Fitnessstudios am Montag freigemacht. Es gelten aber strenge Auflagen. Zwischen den genutzten Geräten muss genügend Abstand sein, Duschen bleiben zum Beispiel geschlossen.

+++ 07:41 Neuseeland lockert Ausgangssperren +++
Neuseeland will in dieser Woche die Ausgangssperren weiter lockern, die Grenzen jedoch vorerst geschlossen lassen. Die weitere Lockerung werde am Donnerstag beginnen, sagte Premierministerin Jacinda Ardern. Dann können die meisten Geschäfte und öffentlichen Plätze wieder öffnen. Neuseeland hatte seine Ausgangssperren bereits am 29. April vorsichtig gelockert. Ardern rief jedoch ihre Mitbürger dazu auf, keine unnötigen Risiken einzugehen. "Wir müssen uns weiter so verhalten, als wäre das Virus weiterhin unter uns", sagte sie. Schulen sollen ab 18. Mai wieder ihre Tore öffnen, während Bars das am 21. Mai dürfen. "Wir mögen einige Schlachten gewonnen haben, aber wir haben nicht den Krieg gewonnen", fügte die Regierungschefin hinzu. Bei Treffen zu Hause, bei Hochzeiten und Bestattungen dürfen nicht mehr als zehn Menschen zusammenkommen. Andere soziale Veranstaltungen, egal ob drinnen oder draußen, werden bis auf weiteres auf 100 Teilnehmer beschränkt. Bis Montag zählte Neuseeland 1479 Infektionsfälle. 21 Menschen starben in Folge des Erregers.

+++ 07:20 Ziemiak warnt vor Missbrauch der Proteste durch Extremisten +++
Nach den bundesweiten Demonstrationen gegen die Corona-Restriktionen haben Vertreter verschiedener Parteien vor einer Vereinnahmung der Proteste durch Extremisten gewarnt. "Wir lassen nicht zu, dass Extremisten die Corona-Krise als Plattform für ihre demokratiefeindliche Propaganda missbrauchen", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak in einem Interview vom Montag. SPD-Chefin Saskia Esken sagte, wer die Pandemie leugne und zum Verstoß gegen Schutzvorschriften aufrufe, nutze die Verunsicherung der Menschen "schamlos" aus. Am Wochenende hatten tausende Menschen in Berlin, Stuttgart, München und anderen deutschen Städten gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Dabei wurden wiederholt die Auflagen zum Infektionsschutz missachtet.

+++ 06:55 Israel schickt Einreisende nicht mehr in "Corona-Hotels" +++
Israel hat die Quarantänebestimmungen für Rückreisende gelockert. Nach der Einreise können Israelis statt eines zweiwöchigen Aufenthalts in "Corona-Hotels" in Heimquarantäne gehen, wie das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitteilte. Wer nicht die Möglichkeit hat, sich zu isolieren, muss weiterhin in Hotel-Quarantäne, allerdings auf Staatskosten. Die Regierung billigte am Sonntagabend ein Budget von sechs Millionen Schekel (1,5 Millionen Euro), um israelischen Staatsbürgern bei der Rückkehr aus dem Ausland zu helfen. Für Ausländer gilt weiterhin ein Einreiseverbot.

+++ 06:40 Interpol warnt vor Handel mit Fake-Impfstoffen +++
Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock warnt, dass sich Kriminelle die Entwicklung eines wirksamen Coronavirus-Medikaments zunutze machen könnten. Der illegale Handel mit gefälschten Produkten werde zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht sei, das Heilung oder Linderung verspreche, sagte Stock der Deutschen Presse-Agentur. Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten wie Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln zu sehen. "Es wird eine weitere große Welle geben, eine globale Welle, wenn wir im Bereich eines Impfstoffes vorankommen", sagte der Generalsekretär der internationalen Polizeiorganisation. Die Kriminalität habe sich schnell an die Coronavirus-Pandemie angepasst, so Stock. "In dem Sinne, dass sie die neuen Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen ausnutzt, um sich im Hinblick auf kriminelle Aktivitäten neu zu orientieren."

+++ 06:10 Abiturienten sollen Noten-Bonus bekommen +++
Der Deutsche Hochschulverband fordert einen Noten-Bonus für den Fall, dass das diesjährige Abitur infolge der Corona-Krise schlechter ausfallen sollte als im Durchschnitt der letzten Jahre. "Für den Abiturjahrgang 2020 darf kein Nachteil entstehen", sagte Verbandspräsident Bernhard Kempen der Funke Mediengruppe. Das Coronavirus dürfe nicht den Lebenslauf eines ganzen Jahrgangs abwerten. "Sollten die Leistungen der Schüler am Ende signifikant schlechter ausfallen als im Durchschnitt der letzten Jahre, dann erwarte ich einen Nachteilsausgleich", sagte Kempen. "Alles andere wäre ungerecht." Sollten zum Beispiel die Abiturnoten 2020 im Schnitt 0,4 oder 0,5 Punkte schlechter sein, müssten die Schüler einen Bonus bekommen. Dazu sei es nicht nötig, die Abitur-Zeugnisse zu ändern. "Denkbar wäre zum Beispiel, dass die Hochschulen bei den zulassungsbeschränkten Fächern einen angemessenen Bonus gewähren." Dazu müssten sich die Länder und die Hochschulrektoren auf eine bundesweit einheitliche Regelung einigen.

+++ 05:48 Spanien und Belgien lockern Corona-Regeln +++
Mit Spanien und Belgien lockern heute zwei der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas ihre strikten Ausgangssperren. Wegen sinkender Infektions- und Todeszahlen wollen die beiden Staaten nach fast zwei Monaten einen Schritt in Richtung Normalität wagen. In Spanien darf die Hälfte der 47 Millionen Einwohner in einer ersten Phase der Lockerung unter strikten Abstandsvorkehrungen wieder auf die Straße. Restaurants sollen für beschränkten Betrieb im Freien öffnen dürfen. Im Freundes- und Familienkreis dürfen sich bis zu zehn Menschen treffen. Aus Angst vor einer zweiten Infektionswelle werden die Ausgangssperren in den besonders betroffenen Regionen Madrid und Barcelona jedoch noch nicht aufgehoben. In Belgien werden die Geschäfte wiedereröffnet. Restaurants, Bars und Cafés bleiben jedoch weiterhin geschlossen.

+++ 05:06 Studie: Warum Männer anfälliger für Covid-19 sind +++
Eine europäische Studie will eine Erklärung gefunden haben, warum Männer anfälliger für Covid-19 sind. Die Ergebnisse, die im European Heart Journal veröffentlicht sind, zeigten, dass das Blut von Männern im Vergleich zu Frauen einen höheren Wert eines Schlüsselenzyms namens ACE2 aufweist. Laut dem Bericht benötige das Coronavirus ACE2, um in Zellen einzudringen, sich zu vervielfältigen und in die Lunge überzugehen. Medikamente, die als ACE-Hemmer oder Blocker bei Herzinsuffizienz, Diabetes oder Nierenerkrankungen verschrieben werden, würden laut der Testreihe nicht zu höheren ACE2-Konzentrationen führen. Daher würden Patienten, die auf entsprechende Medikamente angewiesen sind, kein höheres Risiko für eine Covid-19-Erkrankung in sich tragen.

+++ 04:45 China meldet 17 neue Covid-19-Fälle +++
China meldet 17 Neuinfektionen. Das entspricht dem höchsten Anstieg seit dem 28. April. Von den offiziell gemeldeten neuen Fällen handelt es sich nach Angaben der Gesundheitskommission bei sieben in der Inneren Mongolei um importierte Fälle. Wuhan, das Epizentrum des Ausbruchs in China, bestätigt fünf neue lokal übertragene Covid-19-Erkrankungen, den höchsten Stand seit dem 11. März. Alle stammen aus der gleichen Wohnanlage in der Stadt. Die Gesamtzahl der Infizierten liegt nach Regierungsangaben nun bei 82.918 und die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4633.

+++ 04:15 Japanische Regierung bereitet neues Hilfspaket vor +++
Die Regierung in Japan will einem Zeitungsbericht zufolge ein zweites Hilfspaket zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie finanzieren. Noch in der andauernden Sitzungsperiode bis zum 17. Juni soll der zweite Nachtragshaushalt für das laufende Jahr verabschiedet werden, berichtet die nationale Tageszeitung "Nikkei" ohne Angabe von Quellen.

+++ 03:33 Dschibuti rudert bei Lockerungen zurück +++
Das schwer von der Corona-Pandemie getroffene Dschibuti hat seine umstrittenen Pläne, die wegen des neuartigen Virus verhängte Ausgangssperre aus wirtschaftlichen Gründen zu lockern, im letzten Moment gestoppt. Die Bedingungen für eine Lockerung seien noch nicht erreicht, teilte Außenminister Mahmud Ali Yussuf auf Twitter mit. Über diesen Kanal hatte er zuvor angekündigt, die Corona-Beschränkungen von Montag an schrittweise zurückzufahren. Das kleine Land in Ostafrika hat die höchste Infektionsrate auf dem afrikanischen Kontinent.

+++ 02:35 Opferzahlen in New York sinken langsam +++
Nach Wochen der Ausgangssperren gehen die corona-bedingten Todeszahlen im besonders hart getroffen US-Bundesstaat New York weiterhin langsam zurück. 207 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden an Covid-19 gestorben, teilte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz mit. Damit fällt die Tages-Zahl der Opfer weiter, jedoch langsamer als sie im März und April angestiegen war, als bis zu 800 Menschen pro Tag an dem Virus starben. In dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern, von denen knapp die Hälfte in der Metropole New York leben, haben sich bislang fast 330.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 26.000 starben.

+++ 01:47 Minister Müller warnt vor Hungersnot +++
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller warnt vor einer Hungersnot in Ostafrika. Die Pandemie verschärfe die ohnehin gravierenden Folgen der Heuschreckenplage in der Region, sagt Müller t-online.de. In mehreren Ländern gerate die Eindämmung der Plage durch die Ausgangsbeschränkungen ins Stocken. In der Folge drohe eine Hungerkrise. Äthiopien, Kenia und Somalia seien besonders stark betroffen, so der CSU-Politiker. "Somalia hat den Notstand ausgerufen. Millionen Heuschrecken fressen dort die Felder kahl. Das heißt: Keine Nahrung, kein neues Saatgut, kein Viehfutter." Insgesamt drohe allein in Ostafrika über 25 Millionen Menschen eine Hungersnot, warnt Müller. "Das ist die Bevölkerung von Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg zusammen."

+++ 00:43 US-Vizepräsident Mike Pence begibt sich doch nicht in Quarantäne +++
US-Vizepräsident Mike Pence begibt sich nicht in häusliche Isolation, nachdem bei einem Berater des Weißen Hauses das Coronavirus diagnostiziert wurde, twittert ein Reporter der Nachrichtenagentur Bloomberg. Pence wurde wiederholt negativ auf Covid-19 getestet, auch am Sonntag, ist in dem Tweet weiter zu lesen.

Update 01:57 Uhr: CNN berichtet, Pence habe nicht vor, sich in Quarantäne zu begeben. "Er plant, morgen im Weißen Haus zu sein", wird sein Sprecher Devin O'Malley zitiert.

+++ 23:51 Türkische Senioren dürfen einmal pro Woche raus +++
Im Zuge der Lockerungen der Corona-Ausgangssperre in der Türkei haben Senioren erstmals seit knapp zwei Monaten wieder ihr Haus verlassen dürfen. "Es ist das erste Mal seit März, dass ich wieder draußen bin, und ich bin so glücklich", sagte eine Seniorin namens Ayse am Sonntag in der Hauptstadt Ankara. Menschen über 65 Jahren dürfen von nun an jeden Sonntag zwischen 11.00 und 15.00 Uhr ins Freie gehen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuletzt angekündigt, die Corona-Maßnahmen schrittweise zu lockern. Neben den Senioren dürfen auch Kinder und Jugendliche künftig einmal in der Woche vier Stunden lang ihre Wohnungen verlassen. Zudem dürfen Einkaufszentren und Friseursalons unter Auflagen ab Montag wieder öffnen. Die ganztägigen Ausgangssperren am Wochenende, die für 31 Städte wie Ankara und Istanbul gelten, werden aber vorerst beibehalten. Das führte am Sonntag zu Unmut bei einigen Senioren.

Hinweis: Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, vmi/tsi/dpa/rts

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