Panorama

Heimkehr des "Mungo Man"Aborigine nach 42.000 Jahren beigesetzt

17.11.2017, 15:40 Uhr
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Die Gebeine von "Mungo Man" wurden 1974 etwa 750 Kilometer westlich von Sydney in einem Grab gefunden und später jahrzehntelang in der National University in der Hauptstadt Canberra gelagert. (Foto: picture alliance / Perry Duffin/)

Der "Mungo Man" ist endgültig in seine Heimat zurückgekehrt: Aborigine-Vertreter konnten ihren 42.000 Jahre alten Vorfahren in einer traditionellen Zeremonie gebührend verabschieden. Doch dem ging ein langer Kampf um die Rückgabe der Gebeine voraus.

Rund 42.000 Jahre nach seinem Tod sind die Überreste eines australischen Ureinwohners beigesetzt worden. In einer traditionellen Zeremonie verabschiedeten sich Aborigine-Vertreter im australischen Lake Mungo von ihrem Vorfahren. Die Ureinwohner hatten seit Langem eine Rückgabe der Gebeine gefordert.

Entdeckt wurden die Gebeine 1974 in einem Grab am Mungo-See im Bundesstaat New South Wales, etwa 750 Kilometer westlich von Sydney. Die Knochen von "Mungo Man" gelten als die ältesten menschlichen Überreste des Kontinents. Sie bezeugen, dass schon vor über 40.000 Jahren Aborigines in Australien lebten. Neueste Forschungsergebnisse gehen sogar von 65.000 Jahren aus.

Die Überreste waren jahrzehntelang in einer Kiste in der australischen National University in der Hauptstadt Canberra gelagert worden. Vor zwei Jahren entschuldigte sich die Universität für die Entfernung der menschlichen Überreste vom Land der Ureinwohner. Mit "Mungo Man" sollen an diesem Wochenende auch die Überreste von 104 Eiszeit-Menschen beigesetzt werden.

Der Kampf um die Rückgabe sei ein langer gewesen, sagte Mary Pappin, eine Älteste der Muthi-Muthi, eines Aborigine-Volkes aus der Region. Umweltminister Josh Frydenberg betonte, dass Australier die Wünsche der Ureinwohner zur letzten Ruhestätte ihrer Vorfahren respektierten. Die Rückkehr von "Mungo Man" sei eine Erleichterung, sagte ein Aborigine-Vertreter. "Wir können sagen, dass er zurück in unserem Land ist. Für unsere Kultur und unser Erbe ist es die richtige Entscheidung."

Quelle: hny/dpa

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