Panorama

Virales Video aus KabulAfghanischer Junge feiert sein neues Bein

09.05.2019, 14:23 Uhr
Ahmad
Ahmad verlor als baby ein Bein. (Foto: Mulkara Rahimi)

Der Krieg in Afghanistan trifft auch Tausende Kinder. Sie werden verletzt und bleiben oft für ihr Leben gezeichnet. Nun geht ein Video um die Welt, das zeigt, wie glücklich ärztliche Versorgung machen kann.

Das Video eines kleinen afghanischen Jungen, der vor Freude mit seiner neuen Beinprothese tanzt, hat im Sturm das Internet erobert. Das Video hat die Physiotherapeutin Mulkara Rahimi im orthopädischen Zentrum des Roten Kreuzes in Kabul aufgenommen.

Es zeigt den fünfjährigen Ahmad, der in dem Zentrum mit einer neuen Beinprothese versorgt worden war. Der Junge hatte im Alter von acht Monaten sein rechtes Bein verloren. In seinem Dorf in der Provinz Logar gab es schwere Gefechte zwischen Taliban und Regierungstruppen. Dabei kamen auch Landminen zum Einsatz. Bei einer Detonation wurden Ahmad und seine Schwester verletzt, das Bein des Jungen konnten die Ärzte nicht retten.

Als er nun eine neue Prothese erhalten hat und in dem Behandlungsraum Musik gespielt wird, beginnt Ahmad im Kreis zu tanzen. Er lacht und dreht sich. Rahimi hatte das Video mit dem offensichtlich überglücklichen Jungen zunächst bei Facebook hochgeladen, später postete es das Internationale Komitee des Roten Kreuzes Afghanistan auch bei Twitter. Danach verbreitete es sich viral. Allein auf Twitter haben es inzwischen mehr als eine Million Menschen angesehen.

Um sein Wachstum zu begleiten, hat Ahmed im Lauf der Jahre bereits mehrere Beinprothesen erhalten. Die "Washington Post" zitiert Ahmeds Mutter: "Ich möchte, dass er zur Schule geht und Arzt oder Lehrer wird." Die Familie hat acht weitere Kinder und lebt mehrere Stunden von Kabul entfernt. Deshalb ist die orthopädische Versorgung des Jungen schwierig. Die Frau berichtete, ihr Mann sei zu krank, um zu arbeiten.

Ahmad ist eines von Tausenden afghanischen Kindern, die seit der Eröffnung der Klinik 1988 nach Kriegsverletzungen mit künstlichen Gliedmaßen versorgt wurden.

Quelle: sba

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