Panorama

"Falsch und infam"Allen weist Missbrauchsvorwürfe zurück

03.02.2014, 03:05 Uhr
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Für Allen ist der Vorwurf nicht neu. (Foto: AP)

Oscar-Preisträger Woody Allen weist die schweren Vorwürfe von der eigenen Adoptivtochter zurück: In einem offenen Brief wirft ihm die 28-jährige Dylan Farrow sexuellen Missbrauch vor, als sie Kind war. Er werde sehr bald auf die Äußerungen reagieren, so seine Agentin.

Der 78-jährige US-Starregisseur Woody Allen hat die von seiner Adoptivtochter Dylan Farrow geäußerten Missbrauchsvorwürfe gegen seine Person zurückgewiesen. Seine Presseagentin Leslee Dart erklärte, Allen habe Farrows Artikel gelesen und ihn "falsch und infam" gefunden. Der Regisseur werde "sehr bald" antworten. Dart verwies darauf, dass Allen in der Angelegenheit niemals angeklagt worden sei und dass eine Ermittlung von gerichtlich bestimmten unabhängigen Experten seinerzeit kein Fehlverhalten habe feststellen können.

Die heute 28-jährige Farrow hatte in einem am Sonntag im Internet-Blog der "New York Times" veröffentlichten offenen Brief ihren Adoptivvater beschuldigt, sie im Alter von sieben Jahren sexuell missbraucht zu haben. Dass der Regisseur nie eines Verbrechens verurteilt worden und stattdessen für seine Filme gefeiert worden sei, habe ihr schwer zugesetzt.

Es war das erste Mal, dass Dylan Farrow sich öffentlich detailliert zu dem angeblichen Missbrauch äußerte. Ihre Mutter, die Schauspielerin Mia Farrow, hatte die Vorwürfe 1992 erstmals erhoben, nachdem sie entdeckt hatte, dass ihr Partner Allen ein Verhältnis mit ihrer damals 19-jährigen Adoptivtochter Soon-Yi Previn aus einer früheren Beziehung hatte. Farrow und Allen stritten sich anschließend jahrelang um das Sorgerecht für die Kinder. Der heute mit Soon-Yi Previn verheiratete Allen warf Farrow seinerzeit vor, die Missbrauchsvorwürfe aus Rachsucht konstruiert zu haben und die Kinder in ihrem Sinne zu manipulieren.

In dem Sorgerechtsstreit hatte ein New Yorker Richter die Missbrauchsvorwürfe 1994 für nicht beweiskräftig erklärt. Gleichzeitig kritisierte er Allen als "egozentrisch, nicht vertrauenswürdig und unsensibel". Dem mehrfachen Oscar-Preisträger wurde das Besuchsrecht für Dylan Farrow mit dem Hinweis verweigert, sie könne nicht dazu gezwungen werden, ihren Vater zu sehen. In ihren offenen Brief warf Dylan Farrow der Filmindustrie vor, die Vorwürfe unter den Teppich zu kehren. Hollywood habe sich blind gestellt und Allen bei Preisverleihungen gefeiert.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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