Panorama

Die Braut trug gelbAmanda Knox feiert Kostümhochzeit

03.03.2020, 09:40 Uhr
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Mitte 2019 war Knox zusammen mit ihrem Ehemann für einen Kongress das erste Mal nach ihrem Freispruch wieder in Italien. (Foto: REUTERS)

Bekannt wurde sie als "Engel mit den Eisaugen" und im Zusammenhang mit einem Mordfall in Italien. Vier Jahre saß Amanda Knox dafür in Haft, bevor sie 2015 endgültig freigesprochen wurde. Nun soll sie im skurrilen Outfit eine "Weltraum"-Hochzeit gefeiert haben.

Die US-Amerikanerin Amanda Knox und ihr Partner Christopher Robinson sollen im großen Stil und eher untraditionell bekleidet ihr Jawort gefeiert haben. Das berichtet das Promi-Portal "TMZ". Offiziell ist das Paar wohl schon seit fast zwei Jahren verheiratet, die zugehörige Feier fand jedoch erst am vergangenen Wochenende statt. Ursprünglich sollte das Fest wohl unter dem Motto "Weltraum/Star Wars" stattfinden. Auf einer Website hatten Knox und Robinson im Vorfeld Spenden dafür gesammelt - angeblich nur von ihren Freunden und ihrer Familie.

Am Outfit der Braut und von verschiedenen Gästen war das Motto jedoch nicht zu erkennen: Knox selbst trug eine weiße Dirndl-Bluse, eine gelbe Weste und eine gelbe weite Hose mit Aufdruck. Die Hochzeitsgesellschaft erschien indes in Kostümen, die etwa an Wikinger oder Pharaonen erinnerten. Robinson und Knox haben wohl Spaß am Verkleiden. Wie ein Instagram-Post des Bräutigams zeigt, fand die Verlobungsfeier des Paars unter dem Motto "Alter Westen" statt.

Knox ist weltweit als "Engel mit den Eisaugen" bekannt: Sie und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito hatten sich wegen der Ermordung der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher im November 2007 mehrfach vor Gericht verantworten müssen. In einem ersten Prozess Ende 2009 wurden sie des Mordes schuldig gesprochen und zu 26 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Freispruch nach vier Jahren Haft

In einem Berufungsprozess erhielten sie 2011 einen Freispruch, dieser wurde aber im Januar 2014 in einem neu aufgerollten Verfahren wieder kassiert. Im März 2015 sprach das höchste Gericht Italiens die beiden schließlich endgültig frei. Es begründete dies mit schlampigen Ermittlungen und "erheblichen Mängeln" bei der Untersuchung des Mordes. Zu diesem Zeitpunkt saß Knox bereits vier Jahre in Haft.

Die 21-jährige Kercher war halbnackt und mit durchgeschnittener Kehle in der Wohnung in Perugia entdeckt worden, die sie sich mit Knox teilte. Ihre Leiche wies 47 Messerstiche auf, die Studentin war vergewaltigt worden. Wegen der Tat verbüßt der Drogendealer Rudy Guédé aus der Elfenbeinküste eine 16-jährige Haftstrafe. Seine DNA wurde am Tatort gefunden. Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch stets die Auffassung vertreten, Guédé habe die Tat nicht allein begehen können.

Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs muss Italien Knox mehr als 18.000 Euro Entschädigung zahlen. Demnach haben die italienischen Behörden bei der Befragung Knox' mehrere ihrer Menschenrechte verletzt. Im Juni 2019 kehrte Knox zusammen mit ihrem jetzigen Ehemann Robinson das erste Mal nach Italien zurück - für das Strafjustiz-Festival in Modena, zu dem sie als Justizopfer eingeladen worden war.

Quelle: agr/AFP

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