Millionenbeute zurückgelassenAnklage für Geldtransporter-Überfall

Mitten im Berliner Berufsverkehr überfallen mutmaßlich fünf Täter einen Geldtransporter und versuchen zu fliehen. Als das nicht gelingt, schießen sie auf Polizisten und lassen ihre Millionen-Beute zurück. Gegen zwei Männer hat die Berliner Ermittlungsbehörde jetzt Anklage erhoben.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat zwei Männer angeklagt, die für den Überfall auf einen Geldtransporter verantwortlich sein sollen. Bei dem Überfall in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes hatten mehrere mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstete Täter nach Angaben der Anklagebehörde etwa sieben Millionen Euro Bargeld erbeutet.
Am 19. Oktober keilten sie den Werttransporter mit zwei Autos ein, bedrohten die Besatzung und brachen den Frachtraum mit einem hydraulischen Spezialgerät auf. Auf der Flucht beschossen sie einen Polizeiwagen, verletzten aber niemanden. Nach mehreren Unfällen im dichten Berufsverkehr ließen die insgesamt fünf direkt an dem Überfall beteiligten Täter demnach ihre beiden beschädigten Fluchtwagen zurück. Auch ihre Beute gaben sie dabei auf.
Suche nach drei Komplizen
Ein 38-Jähriger soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft eines der zwei Täterfahrzeuge gefahren haben. Der zweite Angeklagte, ein 31-Jähriger, war demnach für die Logistik verantwortlich und hatte ein Fluchtauto und das hydraulische Spezialgerät besorgt. Die Männer waren nacheinander im November und Dezember festgenommen worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Über die Anklage muss nun das Berliner Landgericht entscheiden. Es prüft, ob die Ermittlungsergebnisse für einen Prozess ausreichen.
Die Ermittlungen zu den weiteren Tätern dauern weiter an. Im Januar hatten Spezialkräfte der Polizei Wohnungen von zwei weiteren Verdächtigen in Berlin durchsucht. Dabei suchten sie nach Beweismitteln, weitere Festnahmen gab es allerdings nicht.