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So war das aber nicht gedacht Anrufer legen Trumps Betrugshotline lahm

Trump, aber auch seine Anhänger, behaupten, es habe Wahlbetrug gegeben. Beweise gibt es dafür bisher nicht.

Trump, aber auch seine Anhänger, behaupten, es habe Wahlbetrug gegeben. Beweise gibt es dafür bisher nicht.

(Foto: REUTERS)

In den USA kämpft Präsident Trump seinen immer aussichtsloseren Kampf um den Wahlsieg. Seine einzige Chance wäre, umfassenden Wahlbetrug nachzuweisen. Da das gar nicht so einfach ist, ruft er die Mitbürger um Hilfe. Die melden sich auch zahlreich bei seiner Hotline. Aber nicht so wie erhofft.

Gegner von US-Präsident Donald Trump rufen massenweise bei einer Hotline an, über die eigentlich Wahlbetrugsfälle gemeldet werden sollen. Wie unter anderen die "Washington Post" und ABC News berichten, sprechen sie dort alle möglichen Nonsens-Kommentare auf die Mailbox und machen es dem Team des Präsidenten so schwer, echte Anrufer herauszufiltern. Den Berichten zufolge kursieren auf sozialen Netzwerken wie Twitter und Tiktok Aufrufe, die Nummer zu wählen. Demnach spielen die Anrufer einfach Musik oder Filmclips ab, machen falsche Angaben oder einfach nur höhnische Bemerkungen. Auch der Comedian John Oliver hatte in seiner Sendung "Last Week Tonight" dazu aufgerufen - und vorgeschlagen, die Geräusche sich paarender Mäuse zu schicken.

Eine Frau habe gesagt, sie habe an einem Wahllokal den Teufel getroffen, der sie zu einem Geigenduell herausgefordert habe. Gewinne er, werde Biden Wahlsieger, habe er gesagt. Eine junge Frau postete ein Video, in dem sie sich beim Anruf als Trump-Wählerin aus Louisiana ausgab. In dieser Rolle sagte sie, es sei einfach nicht richtig, dass Tote nicht wählen dürften, so wie es das Trump-Team behaupte. Schließlich hätten Vampire auch ein Recht, ihre Stimme abzugeben. Ein weiterer Anrufer soll das gesamte Drehbuch des Films "Bee Movie" eingereicht haben.

Manche Anrufer gaben auch vor, tatsächlich Wahlbetrug melden zu wollen. Nur um dann Blödsinn zu erzählen wie die Frau, die meinte, sie habe in Michigan gewählt und dann noch einmal ihre Stimme in Wisconsin abgeben wollen. Auf die Antwort, dass sie nicht zweimal wählen dürfe, entgegnete sie: "Aber die Demokraten tun es doch auch. Warum darf ich das dann nicht?"

Trumps Sohn Eric reagierte auf Twitter auf die Spam-Anrufe. "Die Demokratische Partei spammt unsere Wahlbetrugshotline zu, um die Tausende von Anrufen zu überdecken, die wir bekommen. Ich frage mich, was sie zu verbergen haben!"

Am Wochenende war Trumps Herausforderer Joe Biden zum Sieger der Präsidentschaftswahl ausgerufen worden. Der Amtsinhaber weigert sich jedoch, seine Niederlage zu akzeptieren. Er sieht sich als wahren Gewinner und Opfer von massivem Wahlbetrug. Er hat jedoch keinerlei Beweise vorgelegt. Auch deswegen wurde offenbar besagte Hotline freigeschaltet. Seine Wähler und Fans sollen dem Präsidenten helfen, Fälle von Wahlbetrug aufzudecken. Es gibt aber keine Anzeichen, dass dies tatsächlich in großem Stil stattgefunden hätte oder gar einen Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt haben könnte.

Quelle: ntv.de, vpe

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