Panorama

Mehr Streifen Bahn verstärkt Schutz des Schienennetzes

Unbekannte waren unbemerkt an wichtige Kabel herangekommen.

Unbekannte waren unbemerkt an wichtige Kabel herangekommen.

(Foto: picture alliance / Daniel Kubirski)

Im Oktober geht in mehreren Bundesländern bei der Bahn gar nichts mehr. Unbekannte haben wichtige Kabel durchtrennt. Jetzt reagiert die Bahn - mit dem Einsatz von mehr Sicherheitskräften.

Die Bahn zieht Konsequenzen aus dem Kabel-Anschlag auf den bundesweiten Zugfunk im Oktober, der zu großflächigen Zugausfällen in Norddeutschland geführt hatte. "In Abstimmung mit der Bundespolizei setzen wir zusätzliche Sicherheitskräfte ein, um die Infrastruktur besser gegen Eingriffe zu schützen", sagte eine Bahn-Sprecherin der Bild am Sonntag. "Es werden weitere mobile Präsenz- und Präventionsstreifen von DB-Sicherheit eingesetzt."

Die Behörden gehen bei dem Anschlag von einer "politisch motivierten Tat" aus, haben aber noch keine Hinweise auf die Täter und ermitteln weiterhin in alle Richtungen. Die Bahn musste wegen der Kabel-Sabotage im Oktober für rund drei Stunden den gesamten Fernverkehr in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie große Teile des Regionalverkehrs komplett einstellen.

An zwei Standorten in Deutschland waren nach Angaben von Bundesverkehrsminister Volker Wissing "Kabel mutwillig und vorsätzlich durchtrennt" worden. Die Leitungen waren dem FDP-Politiker zufolge für den sicheren Betrieb des Regional- und Fernverkehrs sowie des Güterverkehrs "unverzichtbar". Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass für die Taten, die in Berlin und NRW begangen wurden, sehr genaue Kenntnisse über das Funksystem der Bahn nötig waren. Es waren Lichtwellenleiterkabel beschädigt worden, wodurch auch das Backup-System ausfiel. Nach Einschätzungen aus Sicherheitskreisen geht man davon aus, dass die Täter Insiderwissen über die Bahn hatten. Wegen der vermutlichen Abstimmung der Taten gilt zudem ein gewisser "Organisationsgrad der Angreifer" als wahrscheinlich.

An einem der Orte, in Berlin, übernahm der Staatsschutz des Landeskriminalamts die Ermittlungen. Expertinnen und Experten zufolge stellen politischer Extremismus und internationale Konflikte zunehmend eine Bedrohung für die deutsche Infrastruktur dar.

Quelle: ntv.de, sba/DJ

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