Wiederherstellung bis zum Abend 13.700 Berliner warten nach Brandanschlag noch immer auf Strom
11.09.2025, 11:21 Uhr Artikel anhören
Den Angaben zufolge ist der Stromausfall bereits der längste in Berlin seit mindestens 25 Jahren.
(Foto: picture alliance/dpa)
Berlin erlebt den längsten Stromausfall seit einem Vierteljahrhundert. Auch nach 48 Stunden warten mehr als 13.000 Haushalte auf Strom. Bis heute Abend soll die Versorgung wiederhergestellt sein. Ein erster Versuch, zumindest einen Teil der Haushalte wieder ans Netz zu bringen, scheitert.
48 Stunden nach Beginn des großflächigen Stromausfalls in Berlin warten immer noch weit mehr als 10.000 Menschen auf die Wiederherstellung der Energieversorgung. 13.700 Kunden, darunter vor allem Haushalte und auch Firmen und Geschäfte im Bezirk Treptow-Köpenick, waren am Morgen des dritten Tages nach Angaben der Stromnetz GmbH noch ohne Strom. Bis spätestens heute Abend sollen alle Kunden wieder das Licht einschalten können, so die Versprechung.
Der Stromausfall rund um den Stadtteil Adlershof mit seinem Technologiegelände im Südosten Berlins hatte am frühen Dienstagmorgen nach einem Brandanschlag zunächst rund 50.000 Kunden betroffen. Im Laufe des ersten Tages und der ersten Nacht wurden 30.000 Haushalte wieder an das Netz gebracht, sodass am Mittwoch noch 20.000 übrig blieben.
Mittwochnachmittag erhielten über eine Zwischenlösung weitere rund 6000 Haushalte wieder Strom. Diese Verbindungsleitung fiel allerdings schnell wieder aus und wurde erst am Donnerstagmorgen wieder aufgebaut.
Stromnetzbetreiber bittet um Energiesparen
Stromnetz Berlin appellierte weiter an alle Kunden, die vom Stromausfall betroffen waren und schon wieder versorgt sind: "Bitte reduzieren Sie Ihren Stromverbrauch. So können wir Ihre eigene Stromversorgung stabil halten und - wenn technisch möglich - weitere Kunden ans Netz anschließen."
Den Angaben zufolge ist der Stromausfall bereits der längste in Berlin seit mindestens 25 Jahren. Beim letzten großen Blackout 2019 in Köpenick waren mehr als 30.000 Haushalte rund 30 Stunden lang ohne Elektrizität.
Die Berliner Polizei geht von Brandstiftung aus, bei der "eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden kann", wie es hieß. Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben sollte auf seine Echtheit geprüft werden, der Staatsschutz ermittelt.
Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP