Stierhatz in Pamplona Bulle durchstößt Teilnehmer mit Horn
07.07.2018, 17:55 Uhr
Etwa 800 Meter laufen die Teilnehmer der Hatz vor den Stieren her.
(Foto: picture alliance/dpa)
Beim traditionellen San-Fermín-Fest im spanischen Pamplona lassen sich allmorgendlich Menschen von Stieren durch die Altstadt jagen. Für einen Teilnehmer endet der erste Tag mit einer schlimmen Verletzung.
Am ersten Tag des traditionellen Stiertreibens von Pamplona sind fünf Menschen verletzt worden. Eines der Opfer wurde nach Angaben des Roten Kreuzes bei der Hatz durch die engen Altstadtgassen der nordspanischen Stadt vom Horn eines Stieres durchbohrt. Nach nächtlichen Regenfällen waren die kopfsteingepflasterten Gassen besonders rutschig. Ein Teil der Stiere trennte sich zudem von der Herde und suchte sich andere Wege.
Beim mehrtägigen San-Fermín-Fest werden allmorgendlich Stiere durch die historische Altstadt von Pamplona zur Arena getrieben, wo sie später von Torreros getötet werden. Die Teilnehmer der Stierhatz rennen vor den Tieren etwa 800 Meter durch die engen Gassen - dabei gilt es vielen als besonders mutig, die Stiere möglichst nah an sich herankommen zu lassen. Immer wieder werden dabei Menschen verletzt oder gar getötet. Seit 1910 starben 16 Teilnehmer der Stierhatz, den bislang letzten Todesfall gab es 2009. Das Festival zieht jedes Jahr Hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland an. Es wurde unter anderem durch Ernest Hemingway in seinem Roman "Fiesta" verewigt.
Das Fest steht in diesem Jahr unter dem Motto "Stadt ohne sexuelle Übergriffe". Hintergrund sind massive Proteste gegen die kürzliche Freilassung von fünf mutmaßlichen Sexualstraftätern. Die Männer aus Sevilla, die sich selbst als "La Manada" (Das Rudel) bezeichneten, waren erst im April zu jeweils neun Jahren Haft verurteilt worden, weil sie im Sommer 2016 eine 18-Jährige beim San-Fermín-Fest missbraucht hatten. Seither saßen sie in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Bis zum Berufungsurteil sollen die Männer auf freiem Fuß bleiben.
Quelle: ntv.de, fhe/AFP