Panorama

Seit 1. Juni im Schlafmodus Bund steckte 214 Millionen Euro in Corona-Warn-App

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Lang ist es her, dass man seinen Impfstatus mit der Corona-Warn-App nachweisen musste.

Lang ist es her, dass man seinen Impfstatus mit der Corona-Warn-App nachweisen musste.

(Foto: picture alliance/dpa)

Warnung vor Kontaktpersonen, Impfstatus, Infoquelle: Fast 49 Millionen Menschen in Deutschland nutzen die Corona-Warn-App während der Pandemie. Die kostet den Bund auch ordentlich Geld. Einer Simulation zufolge verhindert sie aber auch zahlreiche Todesfälle.

Die inzwischen abgeschaltete Corona-Warn-App hat den Bund mehr als 200 Millionen Euro gekostet. Mit Stand vom 31. Juli 2023 wurden durch die Bundesregierung auf Basis der geschlossenen Verträge insgesamt rund 214 Millionen Euro verausgabt, wie das Gesundheitsministerium auf eine Kleine Anfrage der Union antwortete.

Hohe Kostenpositionen waren demnach unter anderem Einrichtung und Betrieb einer Hotline und die Anbindung der Teststellen an die App. Die millionenfach genutzte Anwendung war zum 1. Juni in einen "Schlafmodus" versetzt worden. Wegen der entspannteren Pandemie-Lage wurde die Funktion für gegenseitige Warnungen nach einem positiven Test bereits zum 1. Mai abgeschaltet. Nach dem Ende der Verträge mit den Dienstleistern SAP und T-Systems Ende Mai wird sie vorerst nicht mehr weiterentwickelt.

Seit dem Start im Juni 2020 war die App laut Ministeriumsantwort 48,67 Millionen Mal heruntergeladen worden. Derzeit werde in Simulationen modelliert, wie die Corona-Pandemie in Deutschland ohne die App, aber auch bei stärkerer Nutzung der App verlaufen wäre, hieß es weiter. Vorläufige Ergebnisse zeigten, dass sie "einen deutlichen und messbaren reduzierenden Einfluss auf die Zahl der Infektionen und Todesfälle hatte".

Die Bundesregierung prüfe, wie die App künftig sinnvoll genutzt werden könne. "Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen." Eine mögliche Reaktivierung wäre "auch kurzfristig in weniger als drei Monaten" möglich. Voraussetzung sei eine neue Beauftragung dafür.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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