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Mord sorgte für Aufschrei Cheptegeis Ex-Partner überlebt Brandverletzungen nicht

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Rebecca Cheptegei und ihr Ex-Partner sollen über Geld gestritten haben.

Rebecca Cheptegei und ihr Ex-Partner sollen über Geld gestritten haben.

(Foto: AP)

Der Tod der ugandischen Marathonläuferin Rebecca Cheptegei löst Trauer und Wut aus. Ihrem Ex-Freund, dem Täter, drohte eine Mordanklage. Doch dazu wird es nicht kommen. Er stirbt an den Verletzungen, die er bei seiner Brandattacke erlitten hatte.

Wenige Tage nach dem Tod der ugandischen Marathon-Läuferin Rebecca Cheptegei ist auch ihr Ex-Freund seinen Brandverletzungen erlegen. Dickson Ndiema Marangach hatte Cheptegei nach dem Kirchenbesuch vor einer Woche mit Benzin übergossen und angezündet.

Die Leichtathletin, die bei den Marathonwettbewerben der Olympischen Spiele in Paris den 44. Platz belegt hatte, war bereits am Donnerstag gestorben. Sie hatte Verbrennungen an mehr als 75 Prozent ihres Körpers erlitten.

Ndiema hatte bei seiner Attacke ebenfalls schwere Verletzungen davongetragen. Er starb in der Nacht zum Montag auf der Intensivstation, teilte ein Beamter des kenianischen Krankenhauses mit, in dem der Mann behandelt wurde. Demnach waren mehr als 30 Prozent des Körpers verbrannt. Zunächst hatte es geheißen, sein Zustand bessere sich. Ndiema drohte eine Mordanklage.

"Auf der Seite des Partners"

Lokale Behörden gaben an, die beiden hätten sich um ein kleines Stück Land im Nordwesten Kenias gestritten, wo Cheptegei lebte und trainierte. Medienberichten zufolge wollte die Athletin dort ein Haus für sich und ihre Kinder bauen.

Die Eltern der Läuferin machten der Polizei schwere Vorwürfe, weil diese nicht auf Anzeigen gegen den Ex-Partner reagiert habe. "Dieser Mann ist ihr überallhin gefolgt, selbst als sie neulich nach Uganda gereist ist", sagte Cheptegeis Vater. "Die Polizisten in der hiesigen Polizeistation haben sich auf die Seite ihres Partners gestellt. Auch auf eine Meldung unmittelbar vor der Tat sei nichts geschehen. Cheptegei hinterlässt zwei Töchter aus einer früheren Beziehung.

Der Angriff auf Cheptegei hatte Trauer und Wut ausgelöst und gilt als ein weiteres schreckliches Beispiel für geschlechtsspezifische Gewalt in Kenia. Mindestens zwei andere Athleten sind seit 2021 in dem ostafrikanischen Land von ihren Partnern getötet worden. Die meisten Frauenmorde werden von Partnern oder Familienmitgliedern begangen. Afrika hat laut Angaben der UN-Agentur für Frauen weltweit die höchste Zahl an Femiziden - fast zehnmal so viele wie in Europa.

Cheptegei soll am 14. September in der Nähe ihres Elternhauses in Ostuganda beigesetzt werden, wie das Olympische Komitee Ugandas mitteilte.

Quelle: ntv.de, sba

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