Aktienkurs schießt nach oben China lässt Corona-Impfstoff zum Inhalieren zu
06.09.2022, 13:50 Uhr
Das chinesische Unternehmen Cansino Biologics forscht an einem Corona-Impfstoff, der inhaliert wird.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Für Menschen mit Angst vor Spritzen wäre dies ein gewaltiger Fortschritt: China lässt als erstes Land einen Corona-Impfstoff zum Inhalieren zu, der Piks entfällt. Zudem ist es leichter zu lagern als herkömmliche Corona-Impfstoffe.
China hat als erstes Land weltweit einen Corona-Impfstoff zugelassen, der nicht gespritzt, sondern inhaliert wird. Die chinesische Arzneimittelbehörde habe grünes Licht gegeben, teilte das in Tianjin ansässige Unternehmen Cansino Biologics in einer Mitteilung an die Hongkonger Börse mit. Das neuartige Vakzin ist als Notfall-Mittel für Corona-Auffrischungsimpfungen gedacht. Seine Gabe ist ohne Nadelstich möglich, außerdem ist es nach Unternehmensangaben leichter zu lagern als herkömmliche Corona-Impfstoffe.
Wann das Vakzin der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein wird, teilte Cansino nicht mit. Laut einer im Juli 2021 in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie rief der Impfstoff bei Probanden starke Antikörperreaktionen hervor. Die Zulassung des Mittels ließ den Aktienkurs von CanSino am Montag zwischenzeitlich um 14 Prozent steigen, zu Handelsschluss lag das Plus bei 7,1 Prozent.
In einigen Ländern, darunter den USA, Kanada und Kuba, arbeiten Wissenschaftler an Impfstoffen, die durch die Nase verabreicht werden können. China hat seit 2020 acht heimische Corona-Impfstoffe zugelassen. Im Ausland entwickelte Vakzine gegen das Virus sind in der Volksrepublik hingegen nicht zugelassen.
Trotz niedriger Fallzahlen verfolgt China eine strikte Null-Covid-Politik. Dazu gehören Lockdown-Anordnungen für ganze Städte bei nur wenigen Neuinfektionen sowie Massentests und strenge Quarantäneregeln. So sind derzeit die Einwohner der Wirtschaftsmetropole Chengdu aufgerufen, sich auf Corona testen zu lassen und ansonsten zu Hause zu bleiben.
Quelle: ntv.de, als/AFP