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"Fat Bear"-Wettbewerb "Chunk" wird von "gefräßigem Mädchen" geschlagen

11.10.2023, 09:38 Uhr
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Zwölf Braunbären lieferten sich im Katmai-Nationalpark eine Woche lang ein Rennen um den kuriosen "Fat Bear"-Titel. (Foto: Boak/National Park Service/dpa)

Bei den diesjährigen "Fat Bear"-Wahlen in Alaska gibt es einen klaren Favoriten: Braunbär 747. Gute Chancen haben auch Holly und der pummelige Jungbär 806 Spring Cub. Am Ende gibt es aber eine Überraschungssiegerin.

Die frisch gekürte "Queen" hat beim diesjährigen "Fat Bear"-Wettbewerb in Alaska mit ihren kolossalen Kurven gesiegt. Braunbärin Grazer (mit der Kennzahl 128) setzte sich bei der Kür zum fettesten Pelztier des Katmai-Nationalparks gegen das imposante Männchen 32 Chunk (auf Deutsch "Klotz") durch. Das "gefräßige Mädchen" habe den "Kerl mit der Wampe" ausgestochen, schrieb die Parkverwaltung im nördlichsten US-Bundesstaat auf Instagram. "Lang lebe die Queen!". Sie sahnte mit mehr als 108.000 deutlich mehr Stimmen als ihr Rivale mit rund 23.000 Stimmen ab.

Zwölf Braunbären waren in dem Nationalpark eine Woche lang um den kuriosen Titel im Rennen gewesen. Nach sechs Wahlrunden standen sich im Finale am Dienstag nur noch diese zwei Mitstreiter gegenüber. Fast 1,4 Millionen Stimmen gingen aus aller Welt ein - eine Rekordzahl, teilten die Ranger mit. Online konnten Bären-Fans die Kandidaten auf Webcams beim Lachsfang beobachten, Vorher-Nachher-Fotos anschauen und für ihre Favoriten stimmen.

Im Frühjahr sind die Bären noch mager, bis zum Herbst müssen sie Fettreserven anlegen, um dann die monatelange Winterruhe ohne Nahrung zu überstehen. Dabei können sie ein Drittel ihres Körpergewichts verlieren. Grazer war beim Lachsfressen besonders erfolgreich. Ranger lobten sie als geschickte Anglerin. Ihre Körperfülle wurde auf gut 320 Kilogramm geschätzt.

Chunk soll mit seinem wuchtigen Hinterteil rund 550 Kilo auf die Waage bringen. Doch nicht nur das geschätzte Endgewicht gibt den Ausschlag, auch andere Faktoren, wie Fressverhalten und Temperament, wiegen schwer. Bären-Fans legten sich mit Kommentaren für ihre Lieblinge ins Zeug. "Chunks Bauch hängt tiefer als seine Knie", witzelte ein Nutzer. "Ich liebe dich, Grazer, und alle Bären, die nicht fett genug waren, um zu gewinnen", schrieb ein anderer Fan auf der Park-Webseite.

Information über ein sensibles Ökosystem

Im vorigen Jahr hatte der mächtige Bär 747 mit dem Spitznamen Jumbo Jet die meisten Fans. Doch diesmal war er im Laufe der "Fat Bear"-Woche rausgeflogen, ebenso blieben Jungbär 806 Spring Cub mit dem Spitznamen Pummeliger Prinz, der alte Otis oder die üppige Holly auf der Strecke.

Der Katmai-Park richtete die "Fat Bear Week" bereits zum neunten Mal aus. Der Wettbewerb soll über das Ökosystem und den Lebensraum der über 2000 Braunbären in der Region informieren und auf Gefahren für die Tiere hinweisen. Die Wasserfälle des Brooks-Flusses sind ein kalorienreiches Buffet, an dem die Pelzriesen von Juni bis Oktober Lachse fangen. Es wäre eine Katastrophe, wenn etwa infolge des Klimawandels die Lachsschwärme abnähmen, erzählen die Ranger.

Chunk und Grazer gehen nach Einschätzung der Parkhüter mit guten Fettreserven in den Winter. Weibchen Grazer habe in diesem Jahr keinen Nachwuchs gehabt und konnte daher ihre ganze Energie für das eigene Anspecken nutzen. Der 18 Jahre alte Chunk, mit einer auffälligen Narbe auf der Schnauze, zählt aus Sicht der Ranger zu den dominantesten Bären in dem Revier. Einen Sieger-Preis, etwa eine Portion Lachs, gibt es nicht. Eine gute Winterruhe ist die Belohnung.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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