Panorama

McFit-Gründer verschollen Costa Rica beendet Suche nach Schaller-Flugzeug

Der Unternehmer Rainer Schaller, Gründer der Fitnesskette McFit.

Der Unternehmer Rainer Schaller, Gründer der Fitnesskette McFit.

(Foto: Marius Becker/dpa)

Elf Tage nach dem Absturz des Privatflugzeugs des deutschen Unternehmers Rainer Schaller stellt Costa Rica die Suchaktion endgültig ein. Bislang sind nur die Leichen eines Mannes und eines Kindes gefunden worden. Am Unfallort trifft derweil die Familie eines der Todesopfer ein.

Gut eineinhalb Wochen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs mit dem deutschen Unternehmer Rainer Schaller an Bord haben die Behörden in Costa Rica die Suche nach Vermissten endgültig beendet. Nach "elf Tagen kontinuierlicher Arbeit" hätten die beteiligten Institutionen die Suche eingestellt, da "keine weiteren Beweise gefunden wurden", sagte der stellvertretende costaricanische Minister für öffentliche Sicherheit, Martín Arias, in einem für die Presse bestimmten Video.

Dem Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres, zufolge empfingen die Behörden am Dienstag die Familie eines der Todesopfer des Unglücks und begleitete sie an den mutmaßlichen Absturzort. Die im Süden Mexikos gestartete Privatmaschine war nach Angaben der costaricanischen Behörden am 21. Oktober auf dem Weg zum Flughafen der Provinz Limón abgestürzt, nachdem der Kontakt zu ihr abgebrochen war.

Die Suchmannschaften entdeckten im Meer nahe der Absturzstelle später die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes, deren Identität bisher nicht bekannt gegeben wurde. Nach dem Absturz hatten die Behörden des zentralamerikanischen Landes bestätigt, dass sich der 53-jährige Schaller, Gründer der Fitnessstudio-Kette McFit, sowie Angehörige an Bord der am Freitag verunglückten Maschine befanden. Demnach waren außer Schaller und seiner 44-jährigen Partnerin ein weiterer 40-jähriger Deutscher sowie zwei Kinder und der 66 Jahre alte Pilot, ein Schweizer, an Bord.

Licht und Schatten im Leben Schallers

Persönliche Gegenstände der Flugzeuginsassen wurden aus den karibischen Gewässern geborgen.

Persönliche Gegenstände der Flugzeuginsassen wurden aus den karibischen Gewässern geborgen.

(Foto: picture alliance/dpa/Costa Rica Public Security Ministry/AP)

Rainer Schaller wurde 1969 im bayerischen Bamberg geboren und gründete 1997 sein erstes Fitnessstudio in Würzburg. Er setzte auf das Discountprinzip im Fitnessbereich und schaffte mit McFit eine riesige Studiokette. Zur RSG Group gehören auch andere Fitnessmarken wie John Reed, Gold's Gym und Cyberobics. Aber auch in anderen Bereichen ist Schaller aktiv: Zu dem Konzern gehören beispielsweise auch Modelagenturen und das Künstlermanagement Tigerpool.

Schaller war auch als Rechteinhaber im Zusammenhang mit der Loveparade-Katastrophe 2010 in Duisburg mit 21 Toten und mehr als 650 Verletzten in die Schlagzeilen geraten. Gegen ihn als damaligen Chef der Veranstalter-Gesellschaft wurde jedoch nie ermittelt. In dem späteren Strafprozess gegen Mitarbeiter der Stadt Duisburg und seiner Firma Lopavent trat er als Zeuge auf. 2020 wurde das Verfahren ohne Urteil eingestellt - wegen vermutlich zu geringer Schuld. Vor Gericht sprach Schaller in dem Prozess im Frühjahr 2018 den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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