Wollte Zimmermädchen Geld sehen? DSK-Anwälte auf dem Sprung
19.08.2011, 18:27 Uhr
An Diallo Aussagen sind Zweifel aufgekommen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Ermittlungen in der Zimmermädchenaffäre um Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn stehen möglicherweise vor dem Aus. Es gibt Berichte, das Zimmermädchen habe über ihren Anwalt Geld für das Schließen der Akte gefordert. Dies würde die Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers beschädigen; die DSK-Anwälte könnten das Ende des Verfahrens beantragen.
Der ermittelnde Staatsanwalt im Fall von Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn geht Berichten nach, nach denen das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer Geld im Gegenzug für eine Schließung der Akte gefordert haben soll. Die Anwälte Strauss-Kahns seien zu geheimen Treffen mit den Anwälten des New Yorker Zimmermädchens Nafissatou Diallo zusammengekommen, das Strauss-Kahn Vergewaltigung vorwirft, berichtete die Zeitung "Daily Beast" unter Berufung auf mit dem Fall vertraute Kreise. Staatsanwalt Cyrus Vance wolle wissen, ob der Anwalt der jungen Frau dabei angeboten habe, gegen einen Geldbetrag nicht mehr mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.
Der Staatsanwalt habe Diallos Anwalt Kenneth Thompson aufgefordert, ihm alle Informationen über eventuelle Absprachen vorzulegen, berichtet das "Wall Street Journal". Die Staatsanwaltschaft ging nicht darauf ein. Auch Thompson gab keine Stellungnahme ab.

Am 25. Juli 2011 erschienen Zeitungen mit den Aussagen Diallos.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sollte sich eine derartige Absprache bestätigen, würde die Glaubwürdigkeit Diallos weiter beschädigt. Das Zimmermädchen, das nach eigenen Angaben Mitte Mai von Strauss-Kahn in einem New Yorker Luxushotel sexuell angegriffen wurde, hatte bereits unter Eid gelogen. Angesichts der Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Frau fordern Strauss-Kahns Anwälte eine Einstellung des Verfahrens. Der frühere IWF-Chef plädierte auf nicht schuldig. Für Dienstag ist eine weitere Anhörung in dem Fall geplant.
Quelle: ntv.de, AFP