Panorama

Sprengmeister bereiten Rekordaktion vorDer Frankfurter AfE-Turm muss fallen

21.01.2014, 16:14 Uhr
3gdq3831-jpg1067484909435914280
Hier büffelten Tausende Studenten für ihre Abschluss. Jetzt soll auf dem Areal des AfE-Turms Neues entstehen. (Foto: dpa)

Es ist ein Risiko, das die Sprengmeister für beherrschbar halten: Mitten in Frankfurt am Main soll ein 116 Meter hohes Uni-Gebäude zu Boden gebracht werden. Eine so spektakuläre Aktion hat es in Europa bisher nicht gegeben.

Mitten in Frankfurt am Main bereiten Fachleute eine Rekord-Sprengung vor. Bei der Sprengung eines Universitätshochhauses nahe dem Messegelände, des AfE-Turms, sollen am 2. Februar 950 Kilogramm Sprengstoff aus 1400 Bohrlöchern gezündet werden.

Das Skelett des 116 Meter hohen Gebäudes soll so zunächst kollabieren und das Haus wenige Sekunden später mit einer sogenannten Nord-Süd-Faltung in sich zusammensacken. Dabei fallen 65 Meter Hochhaus leicht in Richtung Süden und der kürzere Rest gen Norden, wie Sprengmeister Eduard Reisch erläuterte.

Noch nie zuvor ist ein höheres Haus in Europa gesprengt worden, betonte der Chef der städtischen Wohnungsbauholding ABG, Frank Junker. Die Kosten dafür bezifferte er auf "einen nennenswerten siebenstelligen Betrag".

In der Umgebung stehen denkmalgeschützte Bauten

"Die Bebauung ist sehr eng und unmittelbar", beschrieb Sprengmeister Reisch die Umgebung des Beton-Gebäudes mit Gasleitung, U-Bahn und denkmalgeschützten Gebäuden wie dem Senckenberg-Museum. Mehrere Gutachten hätten ergeben: "Ja. Man kann so ein Gebäude mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sprengen, ohne dass es zu Schäden an Personen oder benachbarten Gebäuden kommt."

Je nach Wetter wird mit Tausenden bis Zehntausenden Zuschauern gerechnet. In dem AfE-Turm - Afe bedeutet Abteilung für Erziehungswissenschaften - studierten seit 1972 Generationen von Geisteswissenschaftler. Auf den rund 9500 Quadratmetern um den Turm sollen zwei neue Hochhäuser gebaut werden, 100 und 140 Meter hoch.

Quelle: ntv.de