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Rettungseinsatz in Österreich Deutsche Familie ignoriert Warnungen und gerät im Gebirge in Not

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Elf Bergretter waren im Einsatz.

Elf Bergretter waren im Einsatz.

(Foto: Bergrettung Werfen)

Im österreichischen Tennengebirge bricht eine fünfköpfige Familie aus Baden-Württemberg zu einer Wanderung auf. Warnungen eines Einheimischen schlagen die Deutschen in den Wind. Mitten in der Nacht setzt die Gruppe dann doch einen Notruf ab.

Die Eltern trugen Trekkingschuhe und die Kinder Laufschuhe, die laut Bergrettung für die Tour ungeeignet waren: Eine deutsche Familie aus der Nähe von Heidelberg ist in der vergangenen Nacht aus dem österreichischen Tennengebirge (Bundesland Salzburg) gerettet worden. Die Familie aus Baden-Württemberg mit Kindern im Alter von 8, 10 und 14 Jahren kam nicht mehr weiter und ließ sich von Bergrettern zu einer Hütte bringen.

Die Fünf waren am Freitag zu einer Überschreitung des Gebirges aufgebrochen, obwohl der Hüttenwirt der Ellmauhütte, wo sie übernachtet hatten, aufgrund ihrer schlechten Ausrüstung und der Altschneefelder von dieser rund siebenstündigen herausfordernden Tour abgeraten habe, berichtete die Salzburger Bergrettung.

Die Deutschen starteten am Freitag um 8.30 Uhr von der Ellmauhütte in Werfenweng (Pongau) und wollten über die sogenannte Hochthronleiter in rund 2500 Metern Seehöhe zur Söldenhütte gelangen. Dort meldete sich der Vater ab 18.00 Uhr mehrmals beim Wirt und kündigte immer wieder eine spätere Ankunft an. Um 23.00 Uhr rief er schließlich doch den Notruf und gab an, sie befänden sich im Bereich der Tauernscharte (2100 Meter) und kämen nicht mehr weiter.

Elf Bergretter der Ortsstelle Werfen stiegen zu den in Bergnot geratenen Deutschen auf und brachten sie am Seil gesichert über Altschneefelder zur Hütte, wo sie um 3.15 Uhr unverletzt eintrafen. "Sie waren unterkühlt. Wir haben sie am Berg mit warmer Kleidung versorgt", schilderte Einsatzleiter Stefan Koller.

Die Wanderer hatten weder eine Regenausrüstung noch eine Stirnlampe oder einen Biwak-Sack dabei. "Die Familie war 17 Stunden lang unterwegs und sich der Gefahr nicht bewusst", sagte Koller. Es sei wichtig, eine Bergtour gründlich zu planen und auf die Wetterbedingungen und die Schneesituation zu achten.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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