Einige gewichtige Vorgänger Diese Päpste trugen zuvor den Namen Leo
08.05.2025, 21:34 Uhr Artikel anhören
Wie sein Vorgänger Papst Franziskus gehört auch der neue Papst Leo XIV. einem Orden an - und zwar den Augustinern.
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Der neue Papst hat den Namen Leo XIV. gewählt. Die 13 Päpste, die vor ihm den Namen trugen, kamen fast alle aus dem heutigen Italien. Einige von ihnen spielten gewichtige Rollen in der Geschichte der Kirche - und einer starb sogar durch Gewalt.
Leo XIV. heißt der neue Papst. Den Namen gab sich der US-Kardinal Robert Francis Prevost nach seiner Wahl im Konklave im Vatikan. Er geht auf einen gewichtigen Vorgänger in der katholischen Kirche zurück - Leo I. mit dem Beinamen der Große. Er wurde im Jahr 440 zum Papst gewählt und starb am 10. November 461 in Rom.
Leo I. formulierte erstmals, als Papst und Bischof von Rom, Stellvertreter des Apostels Petrus zu sein. Er beanspruchte für sich, eine Gesamtverantwortung und Vollmacht als Erster der Apostel über die gesamte Kirche auszuüben.
Seither gab es zwölf weitere Päpste mit dem Namen Leo. Fast alle kamen aus dem heutigen Italien. Leo III. stellte sich unter den Schutz Karls des Großen und floh 799 vor Gegnern in Rom zu diesem nach Paderborn. Im Jahr 800 krönte er Karl zum Kaiser.
Leo V. starb durch Gewalt
Das Pontifikat Leos V. endete mit tödlicher Gewalt. Er wurde 903 im Auftrag des Gegenpapstes Christophorus, der sein Amt übernahm, eingekerkert und umgebracht. Leo VIII. wiederum wurde unter Leitung von Kaiser Otto I. zum Papst gewählt. Der dafür geschasste Papst Johannes kehrte jedoch später ins Amt zurück, sodass sein Widersacher zum Kaiser fliehen musste.
Nicht aus Italien, sondern aus dem heutigen Eguisheim im Elsass kam Leo IX., der die Beteiligung des Kardinalskollegiums an der Leitung der Kirche aufwertete. Er ordnete die päpstliche Verwaltung neu.
Der letzte Namensträger Leo XIII. lebte von 1878 bis 1903. Er wird als Versöhner gesehen - unter seinem Pontifikat wurden etwa Konflikte mit der Schweiz und vielen lateinamerikanischen Staaten beigelegt.
Leo XIV. könnte "Friedenspapst" werden
Genau wie er könnte Leo XIV. aus Sicht des Augsburger Kirchenhistorikers Jörg Ernesti ein "Friedenspapst" werden. Er habe zuallererst über den Frieden gesprochen, sagt der Professor für Kirchengeschichte an der Universität Augsburg. "Das und auch die Namenswahl könnten darauf hindeuten, dass er an seinen Vorgänger Leo XIII. anknüpfen will."
Wie sein Vorgänger Papst Franziskus gehört auch der neue Papst Leo XIV. einem Orden an - und zwar den Augustinern. Gegründet wurde dieser im 13. Jahrhundert von Papst Alexander. Er habe unterschiedliche Gruppen zusammengefasst und ihnen die Ordensregel des Heiligen Augustinus gegeben, heißt es bei der deutschen Augustinerprovinz mit Sitz in Würzburg. Die Augustiner waren der vierte mittelalterliche Bettelorden der katholischen Kirche - neben den Franziskanern, Dominikanern und Karmeliten. Der vor Kurzem verstorbene Papst Franziskus war Jesuit.
Die Regeln hatte der Kirchenvater Augustinus bereits im 5. Jahrhundert aufgestellt. Unter anderem sehen sie Enthaltsamkeit und den Verzicht auf persönlichen Besitz vor. Der bisher berühmteste Augustinermönch ist ausgerechnet Martin Luther - der mit seinen Thesen die Reformation im 16. Jahrhundert auslöste.
Quelle: ntv.de, toh/AFP/dpa