Panorama

"Nutzen größer als Gefahren" EMA weiter von Astrazeneca überzeugt

EMA-Chefin Emer Cooke klärte in einer Videokonferenz über den Stand der Untersuchungen auf.

EMA-Chefin Emer Cooke klärte in einer Videokonferenz über den Stand der Untersuchungen auf.

(Foto: picture alliance / ANP)

Nach Berichten über Blutgerinnsel setzen Deutschland und zahlreiche weitere EU-Staaten die Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca aus. Während die Datenauswertung zum Impfstoff weiter läuft, hält die Europäische Arzneimittelbehörde EMA vorerst am Vakzin fest. Am Donnerstag will sie eine Einschätzung abgeben.

Die Europäische Arzneimittelagentur hält den Nutzen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca bis zum Abschluss der laufenden Untersuchungen für größer als die Gefahren. Solange die Untersuchungen der EU-Behörde andauerten, sei man entschieden überzeugt, dass die Vorteile des Impfstoffs bei der Verhinderung von Covid-19 das Risiko überwögen, bekräftigte EMA-Chefin Emer Cooke. Am Donnerstag wolle die EMA eine Einschätzung zu möglichen Risiken und zur weiteren Verwendung abgeben.

Deutschland hatte die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca am Montag ausgesetzt. Hintergrund waren Berichte über Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit dem Impfprozess. Vorausgegangen waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Präparat, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte. Es handele sich um einen vorsorglichen Schritt, dem eine entsprechende Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorangegangen sei, sagte ein Sprecher.

Auch andere EU-Länder stoppten vorerst Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin, darunter Dänemark, Frankreich, Italien und Spanien.

Der Astrazeneca-Impfstoff wurde in Deutschland bislang rund 1,6 Millionen Menschen verabreicht. In sieben Fällen traten danach Blutgerinnsel auf. Cooke betonte, dass eine Situation wie diese nicht unerwartet sei. Wenn man Millionen Menschen impfe, sei es unausweichlich, dass man seltene oder ernsthafte Vorkommnisse von Erkrankungen habe, die nach der Impfung auftreten. Die EMA prüfe nun, ob dies tatsächlich eine Nebenwirkung oder Zufall sei. Es brauche dazu eine wissenschaftliche Bewertung. "Wir müssen die Fakten zuerst haben." Vorher könne man nicht zu einer Schlussfolgerung kommen.

Der EMA-Chefin zufolge werden nicht nur Thrombosen, sondern alle Nebenwirkungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer in der EU zugelassenen Impfung auftreten, dokumentiert und untersucht.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen