Großeinsatz an deutscher Grenze Elf Tote nach Brand in Ferienunterkunft im Elsass
09.08.2023, 16:30 Uhr Artikel anhören
Im Elsass kommt es zu einer Tragödie: In einer Ferienunterkunft für Menschen mit geistiger Behinderung bricht ein Feuer aus. Neun Leichen wurden bereits entdeckt. Für zwei weitere Menschen gibt es kaum noch Hoffnung.
Bei einem Brand in einer elsässischen Ferienunterkunft für Menschen mit leichter geistiger Behinderung sind elf Menschen ums Leben gekommen. Leider gebe es "kaum Zweifel"; alle Vermissten hätten sich während des Brands in der Unterkunft aufgehalten und nicht mehr herauskommen können, sagte der Generalsekretär der zuständigen Präfektur, Christophe Marot, nach seinem Besuch des Brandorts in der Gemeinde Wintzenheim. Bis Mittag wurden neun Leichen entdeckt.
Die stellvertretende Staatsanwältin der nahegelegenen Stadt Colmar, Nathalie Kielwasser, bestätigte später den Tod aller Vermissten. Ursprung des verheerenden Feuers sei vermutlich ein Schwelbrand gewesen. Zum jetzigen Zeitpunkt aber sei es unmöglich, dessen Ursache zu ermitteln.
Bei den Opfern handelt es sich demnach um zehn Erwachsene mit Lernbehinderungen und einen Betreuer aus der nahegelegenen Stadt Nancy, die in der nordostfranzösischen Gemeinde Wintzenheim bei Colmar Urlaub machten. Die restlichen 17 Bewohner der Unterkunft konnten laut der Präfektur in Sicherheit gebracht werden.
Bei der örtlichen Feuerwehr ging nach eigenen Angaben gegen 6.30 Uhr Brandalarm ein. Demnach breiteten sich die Flammen schnell aus, doch konnten sie mithilfe Dutzender Feuerwehrleute und Gendarmen rasch unter Kontrolle gebracht werden. Für die Bewohner im ersten Stockwerk sei es jedoch unmöglich gewesen, aus eigener Kraft zu fliehen.
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine 500 Quadratmeter große ehemalige Scheune im typischen Fachwerkstil der Region, die zu einer zweistöckigen Unterkunft umgebaut wurde. Nach Angaben der Feuerwehr wurde sie von einem Verein gemietet, der sich um Menschen mit Lernschwierigkeiten kümmert.
Premierministerin Elisabeth Borne kündigte bei Twitter an, gemeinsam mit der Ministerin für Solidarität und Familien, Aurore Bergé, nach Wintzenheim zu reisen. Präsident Emmanuel Macron erklärte, seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen.
Quelle: ntv.de, ses/AFP