Panorama

"Wir müssen reden!" Elke Büdenbender vermisst Umarmungen

Elke Büdenbender und Frank Walter Steinmeier nach der Aufzeichnung einer TV-Sendung.

Elke Büdenbender und Frank Walter Steinmeier nach der Aufzeichnung einer TV-Sendung.

(Foto: imago images/Future Image)

Das Corona-Jahr geht an niemandem spurlos vorüber - schon gar nicht an denen, die ihre Liebsten verloren haben. Eine, die mehr darüber mehr sprechen möchte, ist Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten, denn: "Hinter jedem Corona-Toten steht ein ganzes Leben, ein ganzes Buch."

Die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender, hat sich dafür ausgesprochen, mehr über die in der Corona-Pandemie verstorbenen Menschen zu sprechen. "Ich halte es für ganz wichtig, als Gesellschaft noch stärker anzuerkennen, dass es viele Tote in der Corona-Zeit gibt - Menschen, die an Corona sterben, aber auch Menschen, die allein sterben mussten, weil niemand bei ihnen sein durfte", so Büdenbender in der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Der damals neu benannte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender (l) und seine Mutter Ursula 2017 vor dem Schloss Bellevue.

Der damals neu benannte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender (l) und seine Mutter Ursula 2017 vor dem Schloss Bellevue.

(Foto: dpa)

Den derzeitigen Umgang mit den Corona-Toten kritisierte Büdenbender als "befremdlich". Es gehe hier um "ein großes Leid, das Einzelne erfahren, das unsere Gesellschaft aber auch insgesamt prägen wird", hob sie hervor. Dass dies zu wenig beachtet werde, liege vielleicht daran, dass alle zu sehr damit beschäftigt seien, einen Ausweg aus der Pandemie zu finden.

"Hinter jedem Corona-Toten steht ein ganzes Leben, ein ganzes Buch", sagte Büdenbender. Bei der Beerdigung ihres Vaters habe der Pastor gesagt: "Mit jedem Sterben verbrennt eine ganze Bibliothek." Derzeit aber gingen "ganz viele Menschen mit ihren Geschichten dahin".

Mehr zum Thema

Zu ihren eigenen Erfahrungen in der Pandemie-Zeit sagte Büdenbender, sie habe in den vergangenen Monaten vor allem Umarmungen vermisst: "Es ist ein Verzicht, Freunde seltener treffen zu können und sich nicht in den Arm nehmen zu können." Auch das Weihnachtsfest werde in der Familie des Bundespräsidenten klein ausfallen, kündigte sie an. Für sie sei Weihnachten "ein Fest der Gemeinschaft". Dass es diesmal anders sei, falle umso schwerer, "weil wir in den vergangenen Monaten unsere Lieben so selten sehen konnten". So wäre es schön, "wenn wir meine 91-jährige Schwiegermutter treffen könnten".

Hoffnung gebe ihr die nun anlaufende Impfkampagne, hob Büdenbender hervor. Sie selbst wolle sich "unbedingt" impfen lassen. Bedenken habe sie keine, im Gegenteil: Es sei wunderbar, wie die Forschung einem guten Grund zur Hoffnung gebe, sagte Büdenbender. Sie sei zuversichtlich, "dass wir das Übel der Pandemie mit dem Impfstoff bei der Wurzel packen können".

Quelle: ntv.de, soe/ AFP/ dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen